SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan Burban

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SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban

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zuckte die Achseln. »Gut möglich. Ich wollte auf jede Eventualität vorbereitet sein.«

      Melanie zuckte die Achseln. »Wir sind jetzt gut ausgerüstet. Bleibt aber die Frage, wofür?«

      Dexter war nicht glücklich über den nächsten Schritt, doch er sah keine Alternative. »Saizew hat durchblicken lassen, dass beim Tod meines Vaters irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging.« Er hob den Kopf. »Also sehen wir uns einfach mal die Leiche meines Vaters an.«

       * * *

      Die Nordhalbkugel von Beltaran lag in tiefdunkler Nacht. Noch nicht einmal Sterne waren zu sehen. Es schien, als würden sie sich verstecken vor den grausamen Tagen, denen der Planet mit Riesenschritten entgegenging.

      Wie dem auch sei, die allumfassende Schwärze begünstigte Dexters Vorhaben. Der Commodore, St. John, Red sowie Lincoln Dunlow überwanden den Zaun, der den Zentralfriedhof von Ender umgab, ohne Mühe. Es war ihnen ein Leichtes, die wenigen Nachtwächter zu umgehen. Koch hatte in einem leer stehenden Gebäude einige Hundert Meter entfernt Stellung bezogen und gab ihnen mit seinem Scharfschützengewehr Deckung. Dexter hatte sogar daran gedacht, ein Optikmodul für Nachteinsätze für das Gewehr zu besorgen.

      Dexter hielt inne und bedeutete seinen Kameraden, es ihm gleichzutun. In einiger Entfernung ging ein Nachtwächter vorüber. Der Lichtkegel seiner Taschenlampe zog behäbig über die zahlreichen, ordentlich in Reih und Glied drapierten Grabsteine. Obwohl der Mann keine Gefahr war, hielt Dexter den Atem an. Das Letzte, was er wollte, war, jemanden zu verletzen.

      Der Nachtwächter eilte aber vorüber, ohne sich ihrer Gegenwart bewusst zu werden. Dexter atmete erleichtert aus. Er setzte sich erneut in Bewegung.

      Die Familiengruft der Blackburns befand sich ziemlich mittig des Areals und war auch schon von Weitem gut zu erkennen. Es war auf Beltaran bereits seit Jahrhunderten Sitte, die Mitglieder der Grafenfamilie einzubalsamieren. Dexter hoffte, der Körper seines Vaters würde Aufschluss über dessen Tod liefern. Es war eine geringe Hoffnung, aber mehr besaßen sie im Moment nicht.

      Die vier Soldaten schlichen über das Gelände. Sie huschten dabei von Deckung zu Deckung, zu jedem Zeitpunkt mit Problemen rechnend. Die Familiengruft der Blackburns erhob sich in der Ferne, bei Nacht lediglich ein großer, schwarzer Schemen. Dexters Blick blieb darauf fixiert. Unbewusst trieb er seine Begleiter zur Eile an. Er konnte es nicht erwarten, die Gruft zu betreten – aber er fürchtete sich auch davor.

       * * *

      Sergeant Wolfgang Koch lag bäuchlings in einem Raum, der vermutlich mal als Büro vorgesehen gewesen war. Das ganze Gebäude war allerdings nie fertiggestellt worden. Vermutlich gehörte es zu den Projekten, bei denen mitten in der Bauphase das Geld ausgegangen war. Da ein Abriss ebenfalls nicht unerhebliche finanzielle Mittel benötigte, die niemand aufbringen wollte, hatte man das Gebäude einfach in halb fertigem Zustand stehen lassen.

      Für Wolfgang stellte das sogar einen Glücksfall dar. Die gesamte Südfront fehlte fast gänzlich, was es ihm erlaubte, etwas weiter hinten im Raum auf dem Bauch zu liegen und trotzdem freie Sicht auf das Zielgebiet zu haben.

      Wolfgang unterdrückte standhaft ein Gähnen. Als Scharfschütze war er es gewohnt, manchmal tagelang in ein und derselben Stellung zu verharren und auf Beute zu lauern.

      Er spähte durch die Zieloptik. Dexter Blackburn und die anderen drei Skull-Offiziere waren lediglich sich bewegende unförmige farbige Flecken. Das Körperzentrum strahlte dabei in besonders deutlichen Rot- und Gelbtönen.

      Etwas ganz am Rand von Wolfgangs Blickfeld erregte seine Aufmerksamkeit. Im ersten Moment hielt er den farbigen Fleck für einen der Nachtwächter auf seiner stündlichen Runde. Doch dieses Ziel bewegte sich deutlich vorsichtiger und in halb gebückter Haltung. Als sich auch noch ein zweiter und ein dritter Fleck hinzugesellten, war Wolfgang vollends alarmiert.

      Wolfgang aktivierte sein Kommlink. »Commodore? Sie haben Gesellschaft.«

      Blackburn antwortete ihm nicht. Tatsächlich drang nichts aus dem Kommlink. Noch nicht einmal statisches Rauschen, was an sich schon ungewöhnlich war. Weitere Gestalten tauchten auf. Das kundige Auge des Scharfschützen erkannte augenblicklich, dass sie dabei waren, die Skull-Offiziere einzukreisen. Dabei gingen sie umsichtig und versiert zu Werke. Das waren eindeutig Profis. Wolfgang fluchte.

      Der Scharfschütze nahm den Gegner ins Visier, der der Gruppe um Blackburn am nächsten war. Sollte der unbekannte Angreifer eine imaginäre Linie überschreiten, würde Wolfgang tun, was notwendig war.

      Noch zögerte er jedoch, den tödlichen Fangschuss anzubringen. Der Kontakt zu Blackburn und jedem anderen Mitglied der Gruppe war offenbar abgebrochen. Würde er jetzt das Gefecht eröffnen, dann wären sie die Leidtragenden. Für sie käme der Angriff völlig überraschend. Daher blieb ihm nichts anderes übrig, als die Sache weiterhin zu beobachten. In diesem Moment bemerkte er die Gefahr, die sich hinter ihm näherte. Wolfgang wirbelte herum und zog dem Angreifer in seinem Rücken die Beine unter Körper weg. Dieser fluchte und prallte schwer auf dem Boden auf. Wolfgang kam behände auf die Beine und ging sofort in Kampfstellung über.

      Der Scharfschütze machte sich bereit, den Mann erneut anzugreifen, bevor dieser sich wieder aufrappeln konnte. Mit einem Mal flammten mehrere Laserzielvisiere aus der Finsternis auf. Wolfgang sah an sich herab und musterte das halbe Dutzend roter Punkte, die alle dicht bei seinem Herzen verharrten. Er hob das Haupt und fletschte die Zähne. »So ein Mist!«, fluchte er.

       * * *

      Melanie St. John benötigte lediglich Sekunden, um das hoch komplizierte Schloss am Tor der Familiengruft der Blackburns der knacken. Insgeheim war Dexter froh, sie mitgenommen zu haben. Ihm selbst wäre der Vorgang deutlich schwerergefallen.

      Das Tor schwang quietschend auf. Dexter sah sich eilig um. Die Dunkelheit blieb jedoch friedlich. Kein Nachtwächter eilte herbei, um nach dem Ursprung des Geräusches zu suchen.

      Melanie trat beiseite und überließ es Dexter voranzugehen. Dieser setzte seinen Fuß auf die erste Stufe. Aus Erfahrung wusste er, die Treppe führte nur acht Stufen in die Tiefe. Dennoch gelang es ihm nicht, die Dunkelheit zu durchdringen, trotz seiner bereits eingesetzten Nachtsicht. Solange er auch in die Finsternis starrte, diese starrte lediglich zurück und schien sowohl Körper als auch Geist zu durchdringen. Er schauderte. Der Schauer, der seinen Rücken hinablief, hinterließ eine unangenehme Gänsehaut.

      Dexter wurde bewusst, dass er wie erstarrt auf dem oberen Treppenabsatz verharrte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was wohl gerade seine Begleiter von ihm dachten. An der Wand befand sich ein Lichtschalter. Er entschloss sich jedoch, diesen nicht zu benutzen. Es würde unliebsame Aufmerksamkeit auf sie ziehen.

      Stattdessen zog er seine Taschenlampe hervor und beleuchtete den Weg voraus. Er nahm einen kurzen Atemzug und rümpfte unwillkürlich die Nase. Die Luft roch muffig nach verrottendem Fleisch. Der Geruch des Todes haftete diesem Ort an. Nun, das war keine Überraschung. Es wunderte ihn lediglich, warum er nicht zuvor damit gerechnet hatte.

      Dexter setzte seinen Weg fort und bemühte sich dabei,

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