Süchtig Nach Blut. Amy Blankenship

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Süchtig Nach Blut - Amy Blankenship страница 12

Süchtig Nach Blut - Amy Blankenship

Скачать книгу

lehnte sich wieder zurück und betrachtete den Sonnengott aufmerksam. Die Verbindung zwischen ihm und Aurora war noch nicht ganz unterbrochen, und so bekam er ungefragt einen Teil ihrer Gefühle ab… und sie waren überwältigend. Er versuchte die Tatsache, dass sein Atem schneller ging, zu verbergen, indem er sehr leise atmete.

      Michael schloss seine Augen und genoss den kleinen Energieschub, bis sich dieser in eine brennende Sehnsucht verwandelte und er einen Dämon nach dem anderen aussaugen wollte. Als er die Totenstille bemerkte, sah er hoch zu Kane, der ihn von der Tür her aufmerksam beobachtete. Er fluchte innerlich, denn er wusste, dass er seinem aufmerksamen Bruder gerade seine Schwäche verraten hatte.

      Kane wusste mit Sicherheit, dass Michael nicht mehr er selbst war, aber das war eine andere Sache. In dem Moment, als ihre Blicke sich trafen, konnte Kane Michaels Hunger sehen, als wäre er greifbar… ansteckend und süchtig machend. Sein Bruder hatte in der letzten Zeit mehr als nur einen Dämon getrunken und er hatte ihn diesbezüglich belogen.

      Seine Gedanken suchten nach Antworten und plötzlich ergab es durchaus Sinn, wieso Michael Dämonenblut trank. Wenn schon ein paar Tropfen Blut eines Gefallenen Engels diese Reaktion auslösen konnten… dann wäre die Chance, jede Zurückhaltung zu verlieren und den Nachkommen eines Engels völlig auszutrinken das Pendant zu dunkler Schokolade.

      Kanes Blick senkte sich auf Aurora und er sah, wie ihre Wangen sich gerötet hatten, und ihr Atem zitterte. Sie wurde erreget durch Michaels Lippen auf ihr und sie verstand nicht, dass, wenn er seine Zurückhaltung verlor, die Sache für sie sehr gefährlich werden konnte. Sie war an all dem unschuldig, obwohl sie unbeabsichtigt Michaels merkwürdige Sucht ausgelöst hatte.

      ‚Wieder ein Beweis dafür, dass Liebe blind macht‘, dachte Kane innerlich.

      Der Boden unter Kanes Füßen begann zu vibrieren, aber er achtete nicht darauf, bis er sah, wie eines der Bücher aus dem Regal fiel. Als er sich im Raum umsah, bemerkte er, dass mehrere Bücher gefährlich wackelten. Kane hob seine Hand, um das Buch, das ihm am nächsten war, wieder zurückzuschieben, als er sah, dass die Lampe auf dem Tisch neben Michael über die glatte Oberfläche Richtung Rand taumelte.

      „Michael.“ Kanes leises Flüstern klang laut in der Stille des Raums.

      Michael konnte die Warnung in Kanes Stimme hören und zuckte zusammen, als er bemerkte, was er machte. Er löste sich von Auroras Verletzung und setzte einen sanften Kuss auf ihren Finger, ehe er sie losließ und sich selbst dazu zwang, sich von ihr zu entfernen.

      „Du solltest vorsichtig sein, manchmal sind die Seiten dieser alten Bücher sehr scharf“, meinte er lächelnd, um sie davon abzulenken, was er gerade getan hatte.

      Aurora zog langsam ihre Hand zurück und schloss sie, fühlte noch immer die Hitze von Michaels Lippen auf ihrer Haut. Sie hob die Hand zu ihrer Brust und hielt schützend die andere Hand davor, um das wunderbare Gefühl zu behalten, während sie Michael mit leuchtenden Augen zunickte.

      „Ich verspreche, besser aufzupassen“, sagte Aurora schüchtern und Skye nickte zustimmend. Keiner von beiden hatte das Vibrieren des Raums bemerkt, weil sie sich auf Michaels verführerischen Kuss konzentriert hatten.

      Zu Kanes Erleichterung endete das leichte Beben sofort und die Lampe blieb zwei Zentimeter vor der Tischkante wieder stehen.

      „Aurora, Skye, wir lassen euch hier zum Üben, während wir uns in der Gegend umsehen, um alles auszulöschen, was für die Menschen gefährlich werden könnte“, schlug Kane vor und hoffte, dass Michael den Hinweis verstehen und mit ihm kommen würde. „Außerdem, wenn wir hierbleiben, dann werden wir euch nur ablenken.“

      „Das kann man wohl sagen.“ Skyes Augen wurden groß, als ihm klar wurde, dass er das eben laut ausgesprochen hatte. Er grinste, als Aurora zu kichern begann.

      Michael verfluchte sich innerlich und beschloss, dass Kane recht hatte… den Raum zu verlassen war im Moment das Beste. Aber worauf er überhaupt keine Lust hatte, war die Tatsache, dass Kane ihm überallhin folgen würde, das konnte er im Moment wirklich nicht gebrauchen.

      Nachdem er sich umgedreht hatte, lächelte Michael Kane an und meinte: „Du kannst im Osten suchen, während ich nach Westen gehe.“

      Er schritt an seinem Bruder vorbei, wollte genau das tun, was er gerade vorgeschlagen hatte, und hoffte, dass die Dämonen dumm genug waren, in der Nähe zu sein. Er schaffte es bis zur Haustür, ehe sein Bruder ihn einholte, ihn am Arm packte und herumriss.

      „Was war das?“, fragte Kane zischend. „Es war nur eine kleine Verletzung, nicht einmal der Rede wert.“

      „Sie blutete“, knurrte Michael, als wäre das Antwort genug… das war es nicht und sie beide wussten es.

      Kane starrte ihn wütend an. „Bluten…“, er schüttelte den Kopf. „Das geht so nicht, Michael. Du benimmst dich wie ein Süchtiger, der immer auf der Suche nach dem nächsten Schuss ist, und es ist ihr Blut nach dem du süchtig bist.“ Kanes Blick wurde ruhig, als er endlich die Puzzleteile zusammengesetzt hatte. „Deshalb trinkst du Dämonen. Ihr Blut gibt dir etwas“, warf er Michael vor.

      Michaels Gesicht verzog sich vor Ärger und er drehte sich ganz zu Kane um, wobei ihm nicht bewusst war, dass seine Augen nun pechschwarz waren. „Du bringst Dämonen auf deine Art um, dann lass mich sie auf meine Art umbringen. Jeder bringt Dämonen um, oder hast du noch nichts von dem verdammten Krieg gehört, den du ausgelöst hast? Hör auf, mich wie ein kleines Kind zu behandeln. Nur falls du es vergessen hast, ich kann auf mich selbst aufpassen… mir ging es ganz gut, während du in deinem Grab lagst, und es hat sich nichts verändert.“

      Kanes Augen wurden schmal, aber er sagte nichts, als Michael sich von ihm losriss und die Stufen hinunterlief. Er konnte die Beleidigungen ignorieren, aber was er nicht ignorieren konnte, war die Schwärze in den Augen seines Bruders. Dies war der Michael, vor dem Dean ihn gewarnt hatte.

      Scrappy saß neben Kanes Füßen und winselte leise, ehe er zu dem blonden Mann hochsah.

      Kane blickte hinunter auf den Welpen und seufzte genervt. „Ich weiß, ich weiß… folge deinem Bruder und spioniere ihm nach. Du und Syn, ihr müsst eine geistige Verbindung haben, von der ich nichts weiß.“

      Er wollte Aurora und Skye nicht einfach alleine lassen, aber er nahm an, dass nichts passieren konnte, weil das Haus so gut geschützt war, und zum Glück schien es, als hätte Michael sie komplett vergessen… zumindest im Moment. Nachdem er beschlossen hatte, dass er Michael genug Vorsprung gewährt hatte, machte er sich auf die Suche nach seinem Bruder, wobei er das Blut, das er Michael erst vor wenigen Tagen gegeben hatte, nutzte, um ihn aufzuspüren.

      Es dauerte nicht lange, bis Kane ihn eingeholt hatte, aber dann hielt er sich zurück und beobachtete unbemerkt aus der Entfernung. Es war falsch, was Michael machte… nun… nicht die Tatsache, dass er Dämonen tötete, sondern die Art, wie er es machte. Er nutzte ihr Blut wie eine Droge und so wie bei jeder Droge musste man die Nebenwirkungen bedenken, ehe man sich entschloss, ob es das wert war. Bisher sahen die Nebenwirkungen nicht so gut aus.

      Kane ging am höchsten Punkt eines Dachs in die Hocke und sah zu, wie Michaels Schritt langsamer wurde, während er über den leeren Gehsteig spazierte. Er fühlte eine mächtige Aura hinter sich und stand seufzend auf.

      „Werde ich helfen müssen?“

      Kane schüttelte den Kopf. „Nein, Papa, ich kümmere mich darum.“

      Leises Lachen erklang um

Скачать книгу