Süchtig Nach Blut. Amy Blankenship
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Süchtig Nach Blut - Amy Blankenship страница 11
Kane lehnte sich an die Wand, während Michael einfach nur dastand, verzaubert von dem, was er beobachtete. Das Licht fiel langsam wieder in sich zusammen, als würde es von ihren Fingerspitzen aufgesogen werden, und das Buch legte sich auf den Boden.
Auroras Lippen öffneten sich erstaunt, als sie ihre Augen öffnete, um Skye anzusehen. „Aber er hat sie dort an dem Fenster zurückgelassen“, sagte sie, fühlte sich gleichzeitig glücklich und verwirrt. „Werden sie einander nicht vermissen?“ Sie packte das Buch und schloss es in ihre Arme, als täten ihr die Leute darin leid.
„Du kannst wirklich lesen?“, fragte Michael, der seinen Augen nicht traute.
„Wir haben ein wenig geschummelt“, antwortete Skye grinsend. „Aber um sicher zu gehen, dass sie es auch wirklich genießt, haben wir mit ein paar Märchen begonnen. Wie alle kleinen Mädchen… scheint sie Disney zu lieben.“
Michael näherte sich Aurora und ging hinter ihr in die Hocke, sodass er über ihre Schulter auf das Buch sehen konnte. Er lächelte sanft, als er erkannte, was für ein Buch sie gelesen hatte.
„Peter Pan. Das war schon immer eines meiner Lieblingsbücher“, sagte er leise, verstand, dass ihr wahrscheinlich der kleine Junge leidtat.
Aurora lächelte ihn an und setzte einen Kuss auf seine Wange. „Danke, dass du uns eingeladen hast, deine Bücher zu lesen.“
Michael wollte gerade antworten, als Kanes Gesicht plötzlich über ihre andere Schulter schaute. Er warf dem blonden Mann einen wütenden Blick zu, fragte sich, was er sich da einbildete.
„Ist das das Buch, das ich dir in London gekauft habe?“, fragte Kane und hielt seinen Kopf schief.
„Ja, ist es“, antwortete Michael. „Und jetzt geh bitte weg von ihr.“
„Oh, es ist schon in Ordnung… es macht mir nichts aus“, sagte Aurora. „Ich schulde ihm noch etwas dafür, dass ich ihn die Treppe hinuntergestoßen habe.“
Skye runzelte die Stirn, denn er hatte von dieser Geschichte noch nichts gehört, und stütze sich nach hinten auf seinen Händen ab, während er sich bildlich vorstellte, wie Aurora gegen den blonden Sonnengott kämpfte, der mächtig genug war, Tore in die Dämonenwelt zu öffnen.
„Mach dir deswegen keine Sorgen, Liebling“, meinte Kane großzügig. „Michael wird früher oder später kapieren, dass ich absichtlich die Nervensäge spiele, und drohen, mich umzubringen, während er mich mit einem seiner Schwerter durch das Haus jagt.“
Die Worte hatten kaum Kanes Mund verlassen, als die Spitze eines solchen Schwerts unter Kanes Kinn erschien. Er hob eine Augenbraue und stand langsam auf, während er Michael nicht aus den Augen ließ. Die beiden Brüder starrten einander einen Moment lang an, ehe Kane das Schwert aus dem Weg boxte und schnell zur Tür hinausrannte.
„Komm zurück!“, schrie Michael.
„NEIN!“, rief Kane zurück. „Du wirst mir wehtun, und das gibt hässliche Narben.“
Aurora und Skye blieben in der Bibliothek zurück und lauschten den Geräuschen von Schritten, bis diese sich nach oben entfernten und noch mehr Lärm folgte. Die Gefallenen Engel warfen einander einen Blick zu, ehe sie in Lachen ausbrachen.
„Die beiden sind lustiger, als ich erwartet hatte“, musste Skye zugeben. Er hatte anfangs nicht wirklich gewusst, was er von ihnen halten sollte. „Such du das nächste Buch aus“, wies er sie an und nickte mit dem Kopf in Richtung des Stapels.
Aurora durchsuchte den Bücherstapel und nahm schließlich eines, auf dessen Einband ein Schloss abgebildet war. Aus Neugier begann sie darin zu blättern, um nach Bildern zu suchen. Sie runzelte die Stirn, weil sie keine fand, und schloss das Buch schnell wieder, dann zischte sie leise, als sie sich bei der schnellen Bewegung mit dem Papier in den Finger schnitt.
„Autsch.“ Sie erinnerte sich plötzlich daran, wie sie sich als Kind solche Schnitte beim Spielen mit Grashalmen zugezogen hatte. Es hatte sie immer schon erstaunt, wie so ein kleiner Schnitt so sehr schmerzen konnte.
Skye grinste, während er zusah, wie sie wütend ihren verletzten Finger anstarrte. „Weißt du, die Bilder, die du in deinem Kopf siehst, sind sowieso viel besser, als alles, was hier gezeichnet sein könnte.“
Oben wurde Kane von Michael in dem Spiel, das sie beide spielten, an die Wand gedrückt. Er nahm mittlerweile an, dass er sich getäuscht hatte, als er gedacht hatte, dass Michael Probleme hatte, denn er schien noch immer genauso lustig zu sein, wie früher.
„Hässliche Narben, ja?“, hänselte Michael.
„Ich kann dir noch immer einen Arschtritt verpassen, dass du in die nächste Woche fliegst“, sagte Kane hochnäsig.
Michael lächelte und ließ Kane los, sodass dieser zu Boden fiel. Sie schauten einander an. Kane vom Boden hinauf, während Michael langsam auf seinen Füßen landete. Sie begannen zu lachen, weil sie beide überhaupt nicht bemerkt hatten, dass Michael Kane einen Meter über dem Boden festgehalten hatte.
Kane wollte gerade aufstehen, als er einen betörenden Geruch wahrnahm. Er runzelte die Stirn, als er das schwarze Glänzen sah, das plötzlich Michaels violette Augen verdunkelte. Mit morbider Faszination sah er zu, als Michael tief einatmete und über seine Schulter Richtung Treppe schaute.
Michael schluckte, als er Auroras Blut roch. Es war nicht viel, aber es genügte, um seine kurzzeitig vergessene Sehnsucht nach Blut mit voller Wucht zurückkommen zu lassen. Einen Herzschlag später verschwand Michael durch den Gang aus Kanes Blickfeld.
Jeglicher Humor verflog sofort und Kanes Gesicht wurde todernst. Das einzige Mal, wo er je so dunkle Augen gesehen hatte, war, wenn er in das Gesicht eines Dämons gesehen hatte.
„Also… das ist kein gutes Zeichen“, erklärte er dem leeren Flur.
Mit derselben Geschwindigkeit wie Michael stand Kane auf und folgte seinem Bruder. Es brauchte kein Genie, um sich auszumalen, woher dieser süße Geruch wohl kam. Er blieb gerade rechtzeitig vor der Bibliothek stehen, um zu sehen, wie Michael sich schnell neben Aurora kniete und ihre Hand in seine nahm.
Aurora zuckte zusammen, als Michael plötzlich neben ihr auftauchte und ihre Hand nahm. Durch die Bewegung wurde ihre und Skyes Konzentration unterbrochen und sie fragte sich, was er machte, bis er ihre Hand so hochhielt, dass er den kleinen Schnitt betrachten konnte, den sie sich mit der dünnen Seite des Buches zugefügt hatte. Ein einzelner roter Bluttropfen war daraus hervorgetreten und sie runzelte die Stirn, dachte, dass er vielleicht nicht wollte, dass sie sein Buch beschmutzte.
Als sie in seine Augen hochsah, stellte sie erschrocken fest, dass sie nur kleine violette Funken in einem Meer aus Dunkelheit erkennen konnte. „Michael?“, flüsterte sie, denn sie wusste, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmte.
Alles erstarrte, als Michael langsam den verletzten Finger zu seinen Lippen hob und den Schnitt küsste. Unfähig der Versuchung zu widerstehen, nahm er ihre Fingerspitze in den Mund und saugte daran. Er wollte mehr von ihrem Geschmack und bohrte seinen langen Eckzahn sanft in die Wunde.
Aurora atmete scharf ein, als Hitze durch sie zu wirbeln begann und sich dann zwischen ihren Beinen sammelte. Das Gefühl, wie seine Zunge sich erotisch an ihrem Finger