Süchtig Nach Blut. Amy Blankenship

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Süchtig Nach Blut - Amy Blankenship

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drehte den Kopf und schenkte Kane einen bösen Blick. „Ich kann mich schon benehmen.“

      „Sagt der Mann, der im U-Bahntunnel Sex hat“, gab Kane zurück und grinste über Michaels sehnsüchtige Gedanken von nackter Haut, die er schon gehabt hatte, ehe er überhaupt die Tür geöffnet hatte.

      In der Bibliothek schüttelte Skye den Kopf, als Aurora in einem Buch blätterte, ihre Augen vor Neugier leuchtend. Er setzte sich auf den Boden neben dem Stapel Bücher, die Michael herausgesucht hatte, und zeigte auf die Stelle vor ihm. „Komm hierher… und bring das Buch mit.“

      Aurora war die Aufregung anzusehen, als sie sich vor Skye setzte, sodass ihre Knie die seinen berührten. Sie streckte Skye das Buch hin, wollte endlich wissen, wie er sie lehren wollte. Doch anstatt das Buch zu nehmen, drückte er ihre Hände sanft nach unten, bis das Buch zwischen ihnen am Boden lag.

      „Das erste, was du tun musst, ist, das Buch mit deinen Fingerspritzen zu berühren“, wies Skye sie an und lächelte, als sie sofort gehorchte. „Und jetzt, erinnerst du dich daran, was wir gemacht haben, als ich mit den Jungen auf Jagd oder kundschaften gegangen bin und du mit den Mädchen zurückbleiben musstest?“

      „Ja“, sagte Aurora und nickte ihm verschwörerisch zu. Sie beugte sich zu ihm nach vor und senkte ihre Stimme, als wäre es immer noch ein Geheimnis. „Du hast mir immer deine Erinnerungen gezeigt, wenn ihr zurückgekommen seid. Diese Erinnerungen waren immer so lebhaft, dass ich das Gefühl hatte, dass ich mit dir da draußen war… manchmal konnte ich sogar den Regen in meinem Gesicht fühlen, oder die Blumen riechen.“

      Skye nickte. „Richtig, und genau so werde ich dich das Lesen lehren. Ich werde dir meine Erinnerungen davon geben, wie ich es gelernt habe. Schieb deine eigenen Gedanken weg und komm in meine.“

      Er lächelte, als er sah, dass sie schon ihre Augen geschlossen hatte. Skye legte seine Hände auf ihre und ließ seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen… genauer gesagt, zu dem Moment, als er zum ersten Mal die Lagerhalle unter der Bibliothek gefunden hatte. Er spürte, wie Auroras Hände zuckten, als sie seine Einsamkeit fühlte, aber er konnte sie nicht vor ihr verbergen.

      Er lag auf dem alten, staubigen Sofa, das im Keller gelagert wurde, und vor Langeweile blätterte er in einem der vielen Bücher, die Bilder hatten. Sein Blick schoss hoch, als er hörte, wie die Tür oben zugeschlagen wurde, und Schritte sich näherten. Skye versteckte sich schnell in der Dunkelheit oben auf einem der Bücherregale, als ein älterer Mann mit einem Stapel Bücher am Arm die Treppe herunterkam.

      Er lauschte, als der alte Mann vor sich hinmurmelte, sich darüber beschwerte, dass diese wunderbaren, klassischen Bücher weggesteckt wurden, als wären sie Obszönitäten, und sah zu, wie er seine Last auf einen der vielen Kartons stellte und dann hustete, als eine Staubwolke aufstieg. Der Mann stand einen Moment still, ehe er das oberste Buch hochhob und laut zu lesen begann.

      Skye war so beeindruckt von den Worten, dass er seine Aura nach dem Geist des Mannes greifen ließ, während dieser las. Als er die Worte hörte, während er mithilfe des Intellekts des Mannes lernte, die Buchstaben zu lesen, erkannte Skye, dass er eine ganz neue Welt voller Informationen für sich geöffnet hatte.

      Nachdem der alte Mann den Keller verlassen hatte, näherte sich Skye dem Bücherstapel und blätterte nun bedächtiger zwischen den Seiten. Er schaute nicht mehr nur auf die Bilder. Er verbrachte die nächsten Tage damit, sich selbst beizubringen, den Inhalt der Worte zu verstehen, indem er seine Aura nach den Büchern greifen ließ, wie er nach dem Geist des Mannes gegriffen hatte.

      Die Worte flogen durch seinen Kopf wie ein Wind des Wissens. Je mehr er übte, umso schneller wurde er, bis er eine ganze Enzyklopädie in wenigen Minuten lesen konnte, wonach er einen Roman las, um seine Fantasie anzuregen.

      „Oh, wow“, hauchte Aurora, als sie Skyes Wissen durch ihre Verbindung mit ihm in sich aufnahm.

      Skye ließ die Vergangenheit hinter sich und öffnete seine Augen. „Jetzt möchte ich, dass du es versuchst.“

      Er lächelte wieder, als Aurora ihren Kopf zur Seite legte und ihre Aufmerksamkeit auf das Buch unter ihren Fingern richtete. Schnell drang er in ihren Geist ein, und teilte mit ihr seine Erfahrung, als die ersten Worte, die sie je gelesen hatte, von ihrem Kopf in den seinen drifteten.

      Kapitel 4

      Nachdem sie eine Beschäftigung brauchten, hatten sich die Jungs in die Küche begeben und Michael hatte ihnen beiden ein Glas Rotwein eingeschenkt.

      Michael atmete tief ein, fühlte sich immer noch leicht berauscht von der Macht von seiner Dämonenjagd vorhin. Er grinste zufrieden, wusste, dass er diesen Rausch wiederbeleben konnte, sobald er sich wieder unter die Dämonen begab. Er schielte hoch und erkannte, dass Kane ihn genau beobachtete, dann runzelte er die Stirn, als der Blondschopf seinen Blick schnell auf sein Glas senkte und es hochhob.

      „Also.“ Michael hob argwöhnisch sein eigenes Glas. „Wie kommt es, dass du gleichzeitig mit Aurora und Skye auf Besuch kommst?“

      Kane zuckte die Schultern. „Kriss und Dean haben mich und Tabatha zum Essen eingeladen, und sie kamen zufällig vorbei. Sie erwähnten, dass sie hierherkommen wollten, also dachte ich, nachdem ich nicht wirklich dazu gekommen bin, mit dir zu reden, dass ich… mal sehen wollte, wie es dir geht.“

      Michael runzelte die Stirn. „Du warst diesmal nicht Zigaretten kaufen?“

      „Diesmal nicht“, antwortete Kane grinsend, aber der Spaß verflog sofort wieder. Nachdem Michael sich ohnehin schon verfolgt fühlte, konnte er ihn ebenso gut ausquetschen. Kein Mann vieler Worte, beschloss er, gleich zum Thema zu kommen. „Dean sagte mir, dass er dich vorhin gesehen hat.“

      „Ja, hat er“, antwortete Michael ausweichend, denn ihm gefiel jetzt schon nicht, wie sich diese Unterhaltung wendete.

      „Er sagte auch, dass du von einem Dämon getrunken hast“, sagte Kane geradeheraus und stellte sein Glas weg. „Seit wann machst du das?“

      Michael zögerte keine Sekunde mit einer Lüge. „Seit das Ding beschlossen hat, mich zuerst zu beißen.“

      Kane öffnete seinen Mund, um etwas zu entgegnen, aber was sollte er darauf sagen? Er hob sein Glas wieder hoch und trank noch einen Schluck, während er darüber nachdachte.

      Nachdem er Kanes gerunzelte Stirn sah, beschloss Michael, noch ein wenig dicker aufzutragen und ein wenig Wahrheit hinzuzufügen. „Ich habe gesehen, wie das Biest Aurora beobachtete, als ich vorhin auf Besuch kam, und ich bin ihm bis in eine Seitengasse gefolgt. Ich dachte, dass es leichte Beute sein würde, also war ich nicht sehr aufmerksam. Plötzlich hatte es seine Zähne in meiner Schulter. Ich war so wütend, dass ich einfach zurückgebissen habe… ich glaube, damit hat er nicht gerechnet.“

      „Wohl nicht“, murmelte Kane, während er versuchte, Michaels Gedanken zu hören, aber alles, was die Funkverbindung durchließ, war ein Schuldgefühl und Sehnsucht, was irgendwie verwirrend war, also gab er es einfach auf.

      Michael grinste, als wäre das alles lustig. „Zufällig hat sein Blut meine Wunde praktisch sofort geheilt, also trank ich, bis er tot war. Problem gelöst.“

      Kane hob eine Augenbraue und prostete Michael mit seinem Glas zu, ehe er den Rest der roten Flüssigkeit auf einen Zug leerte. Das klang nach einer einleuchtenden Erklärung, aber es erklärte immer noch nicht, wieso er so barsch mit Dean gewesen war. Er wollte schon fragen, wie das Dämonenblut geschmeckt hatte, aber beschloss, dass er es

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