Verwandlung. Dana Lyons

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Verwandlung - Dana Lyons

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Wesley. Ich behalte das im Hinterkopf.« Ein schneller Blick auf Morgan zeigte, dass sein Gesicht zu seinem finsteren Ausdruck zurückgekehrt war.

      Boah, ist der launenhaft.

      Wesley hatte eine Türe zu einem Kämmerchen der Security in der Garage geöffnet und legte das Video ein. »Mitternacht, sagen Sie?«

      »Fangen Sie ein bisschen früher an—11.30 Uhr«, sagte sie.

      Sie schauten das Video über Wesleys Schulter genau durch. Während die Autos vorbeieilten, hielt sie nach Brandons rotem BMW Ausschau. »Da«, zeigte sie. »Stopp.« Das rote Fahrzeug stach klar heraus; sie konnte Libbys Profil auf dem Beifahrersitz sehen, Zeitstempel um 11.49 Uhr. »Machen Sie weiter.«

      Das Video startete wieder, zeigte wie Leute und Autos kamen und gingen. »Da ist sie«, sagte Morgan. »Halt an.«

      Libby ging hinaus auf den Bürgersteig. Sie schaute auf ihre Uhr, zog dann ihr Handy aus ihrer schwarzen Handtasche. »Suchst du nach einer anderen Party?«, grübelte Dreya. »Oder besorgst du dir ein Uber für die Fahrt nach Hause?« Sie prüfte die Zeit—12.10 Uhr.

      Ein Auto fuhr an den Randstein heran. Libby sprach mit jemandem in dem Fahrzeug; sie hat immer noch ihr Handy in ihrer Hand. »Können sie eine andere Ansicht kriegen?«, fragte sie. »Ich kann nichts sehen.«

      Libby plauderte mit dem ungesehenen Fahrer für ein paar Minuten. Um 12.15 Uhr tat sie ihr Handy zurück in ihre Handtasche und stieg in das Auto. Das Fahrzeug fuhr ohne einen Blick auf den Fahrer oder das Kennzeichen ab.

      »Sie bekommen, was Sie sehen«, sagte Wesley. »Ich habe nur diese eine Kamera draußen.« Er spähte genau auf das Bild auf dem Bildschirm. »Libby Stanton. Is’ ihr was passiert?«

      »Vergiss, dass wir hier waren, Wesley«, sagte Morgan. Sein Tonfall war weniger zuträglich als vorher, autoritärer. »Verstanden?«

      »Äh, sicher, Mann. Braucht ihr noch etwas?«

      »Nein, geh nach Hause.«

      Dreya ging nach draußen vor den Eingang zum Bürgersteig und starrte auf die Straße. »Was ist mit dir passiert, Libby? Wo bist du hingegangen? Warum bist du zu diesem Mann ins Auto gestiegen? War er ein Fremder? Oder jemand, den du gekannt hast? In welche Richtung seid ihr gefahren?«

      Morgan gesellte sich zu ihr. »Also, um 12.15 Uhr steigt sie in ein unbekanntes Fahrzeug.« Er sah nach Westen. »Die einzigen Verkehrskameras westlich der Wisconsin Avenue sind auf der M Street, sofern sie also nicht die M entlanggefahren sind, haben wir sie verloren. Im Osten andererseits—«

      Ihr Handy surrte, unterbrach ihn damit. »Hmh«, grummelte sie. »Das ging schnell. Assistenzgerichtsmediziner Bailey möchte uns sehen.« Sie ließ das Handy in ihre Jackentasche gleiten. »Ich sehe Sie dort, Morgan.«

      Er schenkte ihr einen scharfen Blick unter dichten Brauen und atmete aus, als ob er zu einer Aufgabe einlenkte, die er scheute. »Jaah. Ich sehe Sie dort, Love.«

      Im Forensik Labor betrat Dreya den Vorraum des Autopsieraums. Sofern es nicht eine Notwendigkeit gab, zog sie es vor nicht Libbys sezierte Leiche auf dem Tisch anzuschauen. Sie setzte sich, wartete, dass Morgan sich zeigte, erinnerte sich an das erste Mal, als sie Libby getroffen hatte.

      Dreya kam frisch aus der Navy und dachte über ihre Zukunft nach. Aufgrund ihrer erstklassigen militärischen Sicherheitsfreigabe, wurde sie für den privaten Sicherheitsdienst angeheuert und war in dem hausinternen Trupp des Senators gelandet, seiner Tochter, damals im Teenageralter, zugewiesen. In diesem Sommer siebzehn Jahre alt war Libby eine tickende Zeitbombe, die auf die politische Karriere ihres Vaters zielte.

      »Er kümmert sich nur um mich, wenn es seinen Zwecken dient«, beschwerte sich Libby. Sie saß um 1 Uhr nachts mit ihren Füßen im Pool da, mit einer Flasche Tequila in ihrer Hand.

      Selbst eine erfahrene Trinkerin, erinnerte sich Dreya daran, wie die Siebzehnjährige den starken Tequila mit horrender Hemmungslosigkeit trank. Sie versuchte das Mädchen um die Flasche zu erleichtern. Da sie nichts davon wissen wollte, zog Libby einen Schmollmund und umklammerte den Tequila an ihrer Brust. »Meine Flasche. Besorg dir eine eigene.«

      Dreya zog ihre Schuhe aus und rollte ihre Hosenbeine hoch. Sie setzte sich mit ihren Füßen in dem warmen Wasser neben Libby. »Glaubst du nicht, dass du ein wenig hart mit deinem Vater ins Gericht gehst?«

      Libby schürzte ihre Lippen mit einem ›pfff‹ der Verachtung und einem Winken ihrer Hand. »Der Senator hat wichtigere Dinge zu tun … wie zum Beispiel die Welt zu retten.«

      Sie nahm einen Schluck aus der Flasche und wischte sich ihren Mund an ihrem Blusenärmel ab. Sie wandte sich Dreya zu, ihre Augen plötzlich leuchtend über einem rate-was-ich-weiß-Grinsen. »Du solltest ein paar der Dinge hören, über die sie reden.« Sie senkte ihre Stimme und ließ ihren Blick nach rechts und links huschen. »Es ist phantastisches Zeug, was mein Daddy macht. Außerirdisch.«

      Libby kam mit erstaunlicher Anmut auf ihre Füße, wenn man bedenkt wie leer die Tequilaflasche war. »Daddy«, sagte sie mit einem spöttischen Lächeln, »hat nur Zeit für wichtige Federn.« Sie schwang die Flasche mit betrunkenem Nachdruck. »Federn sind wichtig—nicht Töchter.« Sie richtete sich auf und reichte Dreya die Flasche. »Hier, ich gehe ins Bett.« Sie blieb torkelnd auf ihren Füßen, während Dreya ihre Schuhe wieder anzog und die Flasche nahm.

      »Ich mag dich«, platzte Libby heraus, bevor sie gemütlich davonschwankte.

      Dreya hielt mit Libby mit, beobachtete sie, um sicherzustellen, dass sie es in ihr Bett schaffte ohne etwas kaputt zu machen. Offensichtlich eine erfahrene Betrunkene, schaffte es die Teenagerin ihr Bett zu erreichen und vollständig bekleidet bewusstlos zu werden ohne zu kotzen. Dreya stellte einen Abfalleimer neben ihr Bett, nur für den Fall.

      »Gute Nacht«, sagte sie, schloss die Schlafzimmertür. Sie blieb dort für eine Weile stehen, horchte, ob Libby Hilfe brauchte. Sie schnaubte bei der Ironie. Wie viele Male hatte sie diese Aufgabe verrichtet, diese folge-der-Betrunkenen-Routine für ihre alkoholisierte Mutter. »Na ja, du weißt nie worauf dich das Leben vorbereitet.«

      Als sie schlussendlich in dieser Nacht weggegangen war, fragte sie sich, um welches Wort Libby sich in ihrem berauschten Zustand bemüht hatte, als sie ›Federn‹ gesagt hatte. Zu dieser Zeit dachte sie es war lediglich Gefasel eines besoffenen Gehirns, aber im Büro des Gerichtsmediziners sitzend, wissend, dass Libby im Raum nebenan aufgeschnitten wurde, musste sie sich fragen … wenn Federn das Wort war, das Libby beabsichtigt hatte, worüber zum Teufel hat sie geredet?

      Ein Paar Männerstimmen zog sie aus ihrem Tagtraum. Verwundert sah sie Morgan aus dem Autopsieschauplatz gehen, während er mit dem Gerichtsmediziner plauderte. Als sie aufstand, blickte sie den Detective aus zusammengekniffenen Augen an, legte ihren Kopf schief.

      Wie zum Teufel macht er das?

      Bailey kehrte zum Autopsieraum zurück, während Morgan zu ihr herüber kam. Sie schluckte ihre Verwunderung über ihn, dass er sie von Örtlichkeit zu Örtlichkeit schlug. Sie war genervt, jedoch auf perverse Weise dankbar dafür, dass sein Timing sie davon abhielt den Autopsieraum mit Libby auf dem Tisch zu betreten. Er zog einen Notizblock heraus und ging seine Liste durch.

      »Bailey hatte nicht gerade viel«, berichtete er. »Da es noch immer ein bisschen früh ist, füllen wir die ›verwerfen-wir‹-Liste aus. Libbys Mageninhalte waren harmlos; sie war nicht schwanger; hatte keine Anzeichen für sexuelle Aktivität oder Tätlichkeit; und kein Anzeichen

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