Nach Dem Fall (Gefallener Engel #2). L. G. Castillo

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Nach Dem Fall (Gefallener Engel #2) - L. G. Castillo

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wir unsere Erinnerungen zurückerhalten?«

      »Das ist unwahrscheinlich. Ich bin mir sicher, dass Raphael dir erzählt hat, dass die Unterdrückung eurer Erinnerungen Teil seiner Bestrafung ist.«

      Jeremy nickte. Als er an Naomis Seite darauf gewartet hatte, dass sie aufwachte, hatte Raphael ihm erklärt, weshalb er und Lash sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern konnten. »Das scheint eine lange Zeit zu sein, um bestraft zu werden.«

      »Es ist nicht deine Sache, zu entscheiden, wie lange eine Bestrafung dauern soll«, maßregelte sie ihn. »Aber ich muss dir zustimmen. Ich glaube, es ist immer weitergegangen, weil es mit dem zusammenhängt, was gerade passiert – einschließlich deines aktuellen Auftrags. Was Raphael getan hat, hatte einen Dominoeffekt nicht nur auf dich, Lash und Naomi, sondern letztlich auch auf...« Sie hielt inne und Jeremy starrte sie mit angehaltenem Atem an.

      »Nun, ich muss los. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass dein Auftrag auf dich zukommt, und ich wollte dir Zeit geben, dich vorzubereiten.«

      Jeremy stieß enttäuscht den Atem aus. Sie verriet nichts. Trotzdem musste er einen Weg finden, seinen Auftrag loszuwerden, wenn er die Dinge mit Lash je wieder richtig hinbiegen wollte.

      »Gibt es für mich irgendeine Möglichkeit, meinen Auftrag anzufechten? Vielleicht, wenn ich mit Michael rede?«

      »Das könntest du, aber es würde ihn nur noch ungehaltener machen. Ich habe schon deinetwegen mit ihm gesprochen. Was meinst du, warum du die Erlaubnis erhalten hast, fortzugehen und für dich allein zu sein?«

      »Das hast du getan?«

      »Allerdings. Weshalb siehst du so überrascht aus? Es ist doch bekannt, dass ich von Zeit zu Zeit ein oder zwei nette Dinge zustande bringe.« Bei diesen Worten funkelte es in ihren grünen Augen.

      Er blinzelte schockiert. Sie sah tatsächlich aus, als ob sie sich über ihn lustig machte.

      »Michael wollte, dass ihr Unterricht deiner Verantwortung obliegt und dass du sie auf ihrem ersten Auftrag begleitest. Ich habe ihn überzeugt, mir zu gestatten, das Training zu leiten.«

      »Gabrielle, ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.« Wenn sie nur so nachsichtig mit Lash sein könnte, wäre das Leben seines Bruders ganz anders. Obwohl Lash es niemals zugeben würde, war das Einzige, was er je von ihr gewollt hatte, Respekt.

      »Da bist du ja!«, rief Raphael von den Gärten her. »Ich habe nach dir gesucht, Jeremiel.« Ein älteres Abbild seiner selbst kam mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf sie zu. »Willkommen zurück, mein Sohn.«

      Jeremy schluckte bei diesen Worten schwer. Raphael hatte sich für ihn immer wie ein Vater angefühlt. Obwohl er immer Lash mit seiner Aufmerksamkeit zu überhäufen schien, hatte Raphael es geschafft, ein wenig seiner Zeit mit ihm zu verbringen.

      »Wenn ich mir das Lächeln auf deinem Gesicht so ansehe, gehe ich mal davon aus, dass dein Treffen mit Michael gut gelaufen ist«, sagte Gabrielle.

      »Ja. Ja, das ist es. Er hat zugestimmt, dass es für uns alle gut wäre, einige Informationen aus unserer Vergangenheit zu teilen in der Hoffnung, dass es unsere Verbindungen zu stärken und die Heilung vorantreiben möge.« Raphael wandte sich zu Jeremy um und schlug ihm auf die Schulter. »Komm, Jeremiel. Wir haben viel mit deinem Bruder zu besprechen.«

      Gerade, als Jeremy sich umdrehte, nahm er wahr, wie Gabrielle Raphael mit einer derartigen Sehnsucht ansah, dass er ein ein zweites Mal hinsehen musste. Ihre grünen Augen verengten sich und ihr Gesicht verschloss sich wieder zu der alten Gabrielle und er fragte sich, ob er sich Dinge einbildete. Sie warf einen Blick hinauf zum Berg und wieder zu ihm zurück. Dabei warf sie ihm ein verstohlenes Lächeln zu. »Denk an das, was ich gesagt habe, Jeremy. Betrachte es als ein Pokerspiel.«

      3

      Naomi stellte das Geschirr ins Waschbecken und begann, fieberhaft die Küche zu putzen in dem Versuch, die Vorstellung von einem sterbenden Uri aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie wollte nicht an die Möglichkeit denken, Lash auf eine solche Weise zu verlieren.

      »Was machst du da?« Lash stand hinter ihr und strich ihr mit einem Finger über den Hals.

      »Ich bin beim Putzen.« Sie fegte die Bohnen in einen Behälter und steckte die Bingokarten in eine kleine Schachtel.

      »Ich habe das ernst gemeint.« Er nahm ihr die Schachtel aus den Händen und legte sie zurück auf den Tisch.

      Glühende haselnussbraune Augen hielten ihren Blick fest und wanderten langsam zu ihrem Mund herab. Er strich sanft mit einem Daumen über ihre Unterlippe und starrte fasziniert darauf.

      Ihr stockte der Atem. Dann atmete sie seinen köstlichen Duft ein, der sie Uri, Rachel, die Hölle und den Tod vergessen ließ. »Was hast du gesagt?«

      Er trat dichter an sie heran. Seine Lippen schwebten über ihren fühlten sich leicht wie Federn an, als sie, flüsternd, sanft gegen ihre strichen. »Das weißt du.«

      Er hob seinen Kopf und schenkte ihr dieses sexy Grinsen, das in ihr immer das Gefühl auslöste, ihr Körper stünde in Flammen. Lange Finger fuhren durch ihr Haar. Er hob eine dicke, wellige Strähne an seine Nase und schnupperte daran. In seinem Oberkörper vibrierte ein zufriedenes Knurren. Sie fühlte, wie ihr die Knie weich wurden.

      Sanft strich er ihr das Haar über die andere Schulter, seinen Blick auf ihre Augen gerichtet. Seine Finger legten sich um ihren Nacken und er zog sie näher an sich heran.

      Sie erschauerte, als seine Zunge in ihrer Ohrmuschel kreiste, heiß und feucht. Ein leises Stöhnen entfuhr ihr.

      »Lenke ich dich ab?« Seine Stimme klang tief und sinnlich.

      »N–nein.« Sie keuchte auf, als glühend heiße Lippen sich an ihren Hals pressten und langsam nach unten glitten. »Du sagtest etwas von Aktivitäten?«

      Er hob ihre Hand und legte sie auf seine Brust. Sie konnte die glühende Hitze seines gut definierten Körpers unter seinem Hemd fühlen. »Mm–hmm.« In seiner Brust vibrierte es und brachte ihre Finger zum Kribbeln.

      Er presste seine Hand auf ihre und in seinen Augen funkelte es spitzbübisch. »Gefällt dir der neue und verbesserte Lash?«

      Er führte ihre Hand an seiner Brust herab und sie genoss es, seine harten Muskeln zu fühlen. »Ja«, hauchte sie, als ihre Finger über seine Bauchmuskeln strichen. »Mehr, als du ahnst.«

      »Zeig es mir.« Seine Stimme war heiser vor Verlangen.

      Sie schlang ihre Finger in sein seidig weiches Haar und zog ihn zu sich herab. Fiebernde Lippen pressten sich auf ihre. Heiße, feuchte Lippen verschlangen ihren Mund; sein Kinn kratzte mit jeden Stoß seiner Zunge über ihres und ihr Kinn fühlte sich rosig und wund an.

      Sie zog an seinem Hemd. Sie sehnte sich verzweifelt danach, seine Haut und die Wärme seiner Brust an ihrer zu spüren. Sie trennten sich einen Moment lang voneinander und Kleidungsstücke flogen zu Boden. Dann griff Lash nach unten und hob sie an. Sie schlang ihre Beine eng um seine Hüften.

      Dann fühlte sie die kühle Wand in ihrem Rücken, als Lash sich gegen sie presste. Sie stöhnte auf unter der Härte seiner Berührung und alles in ihr pulsierte – sie wollte ihn – brauchte ihn. Sie könnten

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