Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten. A. F. Morland

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Malento, sein einziger Freund, der ihn am Flughafen abholte. Ehe er sich’s versah, wurden auch er und Ric von der Meute gejagt, von Mafia Killern umstellt. Und von der Polizei. Allen voran ein Detective Lieutenant, der Roberto und Ric jedoch nicht festnehmen wollte. Wozu auch nicht der geringste Anlass bestand.

      Der Cop wollte Roberto abknallen wie einen tollen Hund.

      Roberto handelte automatisch. Er tötete den Detektiv in Notwehr, bevor ihm bewusst wurde, dass der auf Don Alfredos Lohnliste stand. Was er jedoch niemals beweisen konnte.

      Seit diesem Tag befand er sich auf der Flucht, und nicht nur vor der Metropolitan Police von Los Angeles, sondern auch vor den Agenten des FBI. Sie alle suchten ihn. Allen voran G-man Arthur Freed. Im Laufe der Zeit hatte Roberto so etwas wie eine widerwillige Hochachtung vor diesem Mann entwickelt, obwohl es längst nicht mehr Freed persönlich war, der ihn jagte. Freed war ein wichtiger Mann geworden, das hatte Colonel Myer von COUNTER CRIME ihm vor einiger Zeit erzählt. Freed war für höhere Aufgaben vorgesehen.

      Und jetzt hatte der LAM ob Freeds Kind entführt. Adam Petrie hatte mit brüchiger Stimme erzählt, was er wusste. Für jeden Schluck Wasser hatte er etwas mehr preisgegeben. Don Alfredos Gangster hatten Freeds kleinen Sohn gekidnappt und wollten den G-man erschießen. Don Alfredo wollte aufräumen. Sich seine Feinde vom Hals schaffen. Freed und Roberto Tardelli.

      Roberto schleuderte die Flasche in eine Ecke. Er witterte die Falle.

      „Bitte, Tardelli! Lasse mich nicht verrecken! Du hast es versprochen!“ Anklagend hob der Texaner seine rechte Hand.

      Roberto zündete sich eine Zigarette an. Er versuchte, den Gedanken zurückzuhalten, der sich in seinem Kopf ausbreitete. Los Angeles. Die Höhle des Löwen. Die Todeszone. Die Stadt, in der er mehr Feinde hatte als in der übrigen Welt zusammen.

      Er wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste. Er allein. Dabei wollte er sich einreden, dass es ihm nicht um Arthur Freed ging.

      Vielleicht stimmte das auch. Vielleicht bekam er, Roberto Tardelli, jetzt die Chance, auf die er so lange gewartet hatte. Vielleicht konnte er mit Freed sprechen, ihn überzeugen. Vielleicht konnte er ihm einen Dienst erweisen und ihn sich auf diese Weise verpflichten.

      Großer Gott, ja, er hatte eine Chance, vielleicht eine einmalige, nie wiederkehrende Chance, endlich den Haftbefehl loszuwerden.

      Er wirbelte herum. Er sah, wie sich die Augen des Killers weiteten, wie sie jede seiner Bewegungen verfolgten. Adam Petrie hatte Angst, hier einfach zurückgelassen zu werden. Er hatte Schauermärchen über den schlanken jungen Mann gehört.

      Aber Roberto würde den Kerl nicht zurücklassen und ihn dem sicheren Tod ausliefern. Er löschte das Licht und öffnete die Tür. Der Ramcharger stand als dunkle, kantige Masse auf dem Vorplatz.

      Roberto schaffte den Killer aus der Hütte und führte ihn zum Wagen. Als die kalte Nachtluft über das schweißnasse Gesicht des Gangsters strich, begannen dessen Zähne zu klirren.

      Roberto schob den Mann auf den Beifahrersitz, wo er ihn mit dem Sicherheitsgurt festschnallte. Kurz darauf schwankte der geländegängige Wagen in der ausgewaschenen Fahrrinne zurück.

      13

      Um elf Uhr fünfzehn zerriss das schrille Klingeln des Telefons die totenähnliche Stille im dunklen Haus an der Hicksville Road, in der Nähe des Wilshire Boulevard. Freed nahm den Hörer an sich.

      „Hallo?“, meldete er sich.

      „Ich bin’s, Barbara.“ Barbara Kristof war Doris’ Schwester. „Sie liegt jetzt im Bett“, sagte Barbara. „Aber sie schläft noch nicht.“

      Freed sagte nichts dazu.

      „Art, hörst du mich?“

      „Ja, natürlich.“

      „Willst du mir die Wahrheit sagen? Ich meine, ich könnte sie vielleicht eher vertragen.“

      „Ich weiß.“

      „Wirst du Ronny zurückholen?“

      „Ja.“

      „Ich meine, Art, verstehe mich nicht falsch, du bist ein G-man, und ich kenne dich lange genug um zu wissen, wie korrekt du bist, wenn es sich um die Gesetze handelt. Du bist, verzeih, richtig kleinlich.“

      Freed starrte die Tapete an. War er kleinlich? Ein Paragraphenreiter? Mein Gott, hatte Barbara recht? Natürlich hatte sie recht! Er hatte sich dem Gesetz verschrieben. Es war die Leitlinie seines Lebens!

      „Schau, Barbara, das Gesetz“, begann er steif, um jedoch gleich wieder zu verstummen. Das Gesetz – schützte es ihn oder Ronny? Half es ihm? Oder band es ihm nicht vielmehr die Hände, indem es ihn zwang, untätig zu Hause herumzusitzen und zu warten, dass andere Männer eine Arbeit taten, die er auch tun konnte. Vielleicht sogar besser als sie.

      Er kannte die Mafia dieser Stadt wie kein anderer.

      Oder zumindest so gut wie kaum ein anderer. Nur einer kannte sie vielleicht besser, aber der stand auf der anderen Seite des Gesetzes.

      Verdammt, warum nahm er nicht seinen Smith & Wesson und holte sich einen von ihnen?

      „Art! Art! Hörst du mir zu?“

      „Ja, Barbara, verzeih, ich musste gerade an etwas denken ...“

      „Doris vertraut dir, Art. Enttäusche sie nicht.“

      Art Freed legte den Hörer zurück. Dann trat er wieder ans Küchenfenster und starrte auf die Straße hinaus.

      Natürlich hatte er die beiden Wagen bemerkt, die vor einer Stunde gekommen waren, oben an der Straße gewendet hatten und jetzt unten an der Einmündung in den breiten Boulevard standen.

      Gotthart ließ ihn überwachen. Das war ganz natürlich, denn es war möglich, dass die Gangster versuchen würden, irgendwie Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er hatte ein Papier unterschrieben in dem er sich damit einverstanden erklärte, dass sein Telefon überwacht wurde. Das war ihm alles als selbstverständlich erschienen. Doch jetzt dachte er auch daran, dass man ihn zu überwachen versuchte. Um ihn von einem privaten Krieg abzuhalten. Um ihn vor sich selbst zu schützen. Er erinnerte sich, solche salbungsvollen Worte schon selbst gegenüber Kollegen benutzt zu haben. Allerdings hatte er keinen gekannt, dessen Kind entführt worden war.

      Art Freed kontrollierte seine Waffe. Aus dem Safe im Kleiderschrank holte er zwei Schachteln Munition. Er stopfte die Patronen in seine Jackentaschen, die daraufhin tief nach unten zogen.

      Er verließ sein Haus, ohne die Tür abzuschließen. Es war immerhin möglich, dass sie Ronny einfach in der Nähe absetzten.

      Er startete und stieß den Wagen rückwärts aus der Einfahrt. Er schaltete die Scheinwerfer ein und trat das Gaspedal durch. Das Malibu schoss die abschüssige Straße hinab.

      Im Haus gegenüber, oben in der Mansarde, schaltete der Todesengel das Funkgerät ein und flüsterte eine Nachricht ins Mikrofon.

      Mit wimmernden Reifen preschte der Wagen auf den Boulevard hinaus. Im Rückspiegel konnte Freed die beiden Limousinen sehen, die sich jetzt gegenseitig behinderten, als ihre Fahrer die Verfolgung

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