Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten. A. F. Morland

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Auswahlband 11 Top-Krimis Herbst 2018 - Thriller Spannung auf 1378 Seiten - A. F. Morland

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fuhr in Richtung Innenstadt. Er wusste, wie er sich einen von ihnen greifen konnte, und er wusste, wie er Stufe um Stufe an den Mann an der Spitze herankommen konnte.

      Aber dazu konnte er keinen Schatten brauchen.

      Er sah die tanzenden Lichtbündel im Rückspiegel. Er musste die Kollegen abschütteln. Er tat nur, was er tun musste, die Folgen bedachte er nicht mehr. Aber er durfte die Kollegen nicht mit hineinziehen. Diesen Kampf musste er allein ausfechten.

      Freed tippte aufs Gas, wobei er hoffte, nicht gleich einem Motorrad Cop in die Hände zu fallen. Er wusste nicht, wen Gotthart auf ihn angesetzt hatte, aber er wusste, dass es kaum einen Kollegen gab, der diese großflächige Stadt am Pazifik besser kannte als er.

      Bei Windsor Hills gab es ein paar Seitenstraßen, die um diese Zeit verlassen daliegen mussten. Auf einer Kreuzung hatte es einen Unfall gegeben, doch ein Stau hatte sich nicht gebildet. Zwei Cops leiteten den Verkehr vorbei. Mitten auf der Fahrbahn standen zwei Krankenwagen. Freed spähte in den Rückspiegel.

      Ein Wagen fiel ihm durch sein hohes Tempo auf. Der Kollege durfte ihn nicht verlieren. Freed wirbelte das Lenkrad herum und kurvte um die beiden Ambulanzen. Ein roter Einsatzwagen der Feuerwehr deckte ihn, als er in die Seitenstraße hineinschoss. Hinter einem Kleinlaster stoppte er und schaltete die Scheinwerfer aus.

      Er sprang aus dem Wagen und lief zur Kreuzung zurück, wo er gerade zurechtkam, um den braunen Chevrolet zu sehen, der vor ein paar Minuten noch an der Hicksville Road gestanden hatte. Der zivile Wagen des FBI District Office rauschte vorbei. Die zweite Limousine folgte ein paar Minuten später. Freed sah, wie der Mann am Steuer in den Hörer des Autotelefons sprach.

      Sie hatten ihn verloren. Feed buchte diesen Umstand als seinen ersten Erfolg.

      Er hielt ein Taxi an und ließ sich zum Bus Terminal Los Angeles West bringen. Dort mietete er einen zweitürigen Plymouth Fury, mit dem er nach Los Angeles zurückfuhr.

      Er konzentrierte sich auf das, was ihm in den nächsten Minuten bevorstand, wobei er versuchte, nicht an Ronny zu denken. Es gelang ihm jeweils für Augenblicke. Er fühlte sich einsam und frei zugleich.

      Wenigstens für Augenblicke.

      14

      Roberto Tardelli fuhr über die schnurgerade Straße, die die Wüste in zwei gleiche Teile zu zerschneiden schien. Das Mondlicht tauchte das öde Land in hartes, silbriges Licht. Adam Petrie war in sich zusammengesunken.

      Ein Schild glitt vorbei. Tucson – 34 Meilen,

      Xavier – 22 Meilen. Vielleicht gab es in Xavier ein Hospital. Je eher er den Gangster loswurde, desto eher konnte er versuchen, ein Flugzeug zu bekommen, das ihn nach LA brachte.

      Roberto war hellwach. Er stand unter Hochspannung.

      Er kurbelte die Scheibe herab und hielt seinen Kopf in den kalten Wind.

      Als er den Kopf wieder einzog und mechanisch den Rückspiegel mit einem Blick streifte, sah er die Scheinwerfer.

      Sie kamen rasend schnell näher. Zu schnell für einen normalen Verkehrsteilnehmer. Einen Augenblick lang beherrschte den jungen Mann am Steuer so etwas wie Panik.

      Wie sind sie dir so schnell auf die Spur gekommen?

      Er senkte den Fuß aufs Gas. Der Ramcharger beschleunigte langsam, die Nadel kletterte auf die Siebzig Meilen Marke, zitterte, blieb dort hängen. Der Wagen dröhnte. Die Maschine gab nicht mehr her. Roberto ließ ihn auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 55 Meilen zurückfallen.

      Die Scheinwerfer des fremden Wagens wurden heller und größer, und bald erfassten sie den Dodge und füllten die Fahrerkabine mit grellem Licht, das vom Rückspiegel direkt in Robertos Aussagen geworfen wurde.

      Der fremde Wagen blieb beharrlich hinter ihm. Roberto riskierte einen Blick aus zusammengekniffenen Augen in den Rückspiegel.

      Hinter dem gleißenden Lichtvorhang erkannte er die Konturen eines flachen Wagens. Über dem Dach bemerkte er die Umrisse eines Dachbügels und darauf die dunkel glotzenden Augen der roten Dachlichter und die weißen Trichter der Sirenen.

      Polizei! Die Burschen in dem Wagen langweilten sich garantiert. Da kam ihnen ein Fremder in einem staubüberkrusteten Ramcharger gerade recht. Roberto hatte keine guten Erfahrungen mit den Angehörigen der County Sheriffs Offices gemacht.

      Noch achtzehn Meilen bis Xavier. Der Streifenwagen machte keine Anstalten zu überholen. Die Deputys überlegten wahrscheinlich noch, was sie mit dem Fahrer anstellen sollten, oder was sie ihm anhängen könnten.

      Doch dann überfiel es Roberto siedend heiß. Die Gesetzeshüter hatten bestimmt das Kennzeichen des Ramcharger an ihre Dienststelle gegeben, um das Fahrzeug überprüfen zu lassen. Jemand rief jetzt in Nogales an, wo er auf die Autovermietung stieß. Dort würden die Deputys den Namen des Mannes erfahren, der den Wagen gemietet hatte.

      Dieser Mann hing bewusstlos neben Roberto im Gurt, mit zwei übel aussehenden Schussverletzungen.

      Verdammt, die Kerle würden ihn auf keinen Fall weiterfahren lassen. Sie würden ihn erst einmal einlochen und versuchen, alles über ihn herauszufinden. Okay, er konnte über Umwegen Colonel Myer informieren, aber er würde mindestens acht Stunden verlieren.

      Der Wagen des County Sheriffs klebte unverwandt hinter der Stoßstange des Ramcharger. Bis Xavier waren es jetzt nur noch fünfzehn Meilen.

      Er musste sie abschütteln, bevor sie ihn anhielten. Mit jeder Meile, die er näher an die nächste Stadt herankam, stiegen seine Chancen.

      Elf Meilen vor Xavier schienen sie alles abgecheckt zu haben.

      Die roten Dachlichter begannen jäh zu kreisen, und die Sirenen pumpten Schallwellen gegen die Rückfront des Dodge, gleichzeitig riss der Fahrer den Streifenwagen nach links und setzte zum Überholen an.

      Die Straße vor und hinter Roberto war leer. Das war gut. Denn für das, was er vorhatte, brauchte er Platz.

      Und schnell musste er sein, denn die Männer im Radio Car durften nicht zu früh dazu kommen, über Funk Alarm zu schlagen. Sonst hatte er in Minuten alle Streifenwagen der Staatspolizei auf dem Hals.

      Roberto fuhr noch weiter rechts ran. Der Streifenwagen erschien neben dem Dodge. Das heißt, er beschleunigte zunächst einmal. Der Wagen schien schwer auf Touren zu kommen, vermutlich hatte die Kiste lange Zeit keine Werkstatt mehr von innen gesehen.

      Roberto passte genau auf. Als die lange Motorhaube des anderen Wagens sich auf der Höhe der hinteren Radkästen befand, riss er das Lenkrad urplötzlich nach rechts herum. Gleichzeitig stieg er mit seinem ganzen Gewicht auf die Bremse.

      Die starre Hinterachse machte diese Tortur nicht mit. Während der Bug tief eintauchte und die Vorderräder die Spur noch hielten, verloren die Hinterräder den Kontakt mit dem von feinem Sand überwehten Asphalt.

      Das Heck schlingerte zur Straßenmitte. Und wie die Schwanzflosse eines Riesenwals schlug es gegen den Streifenwagen.

      Und zwar ziemlich genau dort, wo sich das rechte Vorderrad befand.

      Das Blech des Kotflügels riss. Es wölbte sich nach innen, wo es vom Reifenprofil erfasst, kreischend verbogen und zerfetzt wurde. Der Reifen platzte

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