Evolution Bundle. Thomas Thiemeyer

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Evolution Bundle - Thomas Thiemeyer

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»Denver.«

      »Aha.« Arthur kratzte sich am Kopf. »Und ist das hier wirklich ein Flughafen?«

      M.A.R.S. rollte das Auge einmal im Kreis. »Dies ist der Denver International Airport.«

      »Und wie heißt dein Eigentümer?«

       »Die Stadt und das County von Denver. Unterbereich Luftfahrtministerium.«

      Jem und die anderen sahen einander an. Dann prasselten die Fragen wie Hagelkörner auf den Roboter ein.

      »Welches Jahr haben wir?«

      »Wann wurde dieser Flughafenbereich stillgelegt?«

      »Wieso sind hier nirgendwo Menschen?«

      »Wieso können wir mit niemandem Kontakt aufnehmen?«

      »Gibt es hier irgendwo funktionierende Telefone?«

      Der Blechmann glotzte sie stumpfsinnig an. Ein Geräusch drang aus seinem Mundschlitz. Es klang wie das Rauschen eines schlecht eingestellten Radiosenders.

      Olivia runzelte die Stirn. »Vielleicht waren das zu viele Fragen auf einmal. Besser, es redet nur einer mit ihm.« Sie sah den Serviceroboter streng an. »Welches Datum haben wir?«

       »Information nicht abrufbar.«

      Ihre Brauen wanderten in die Höhe. »Nicht abrufbar? Aber wie kann das sein? Gibt es denn hier keinen Kalender oder so? Wem gehörst du? Wo sind all die anderen Menschen geblieben?«

       »Bzzz …«

      Arthur strich über sein Kinn. »Das war jetzt aber auch nicht viel besser.«

      Olivia warf ihm durch ihre dicke Brille einen giftigen Blick zu.

      »Ich glaube, dass er mit unseren Fragen hoffnungslos überfordert ist. Als einfache Drohne ist er vermutlich auf ein höhergestelltes System angewiesen, einen Zentralcomputer oder so. Wenn der seinen Dienst eingestellt hat, ist er völlig auf sich gestellt. Wo soll er denn Informationen herbekommen?«

      Jem nickte. »Bei dem Zustand, in dem das Gebäude ist, würde mich das nicht wundern. Aber eine Frage kannst du uns vielleicht doch beantworten, M.A.R.S. Warum war gestern Nacht alles dunkel? Und wieso brennen jetzt die Lichter? Hast du den Strom wieder eingeschaltet?«

       »Energiezufuhr nur temporär verfügbar. Betrieb nur bei Tageslicht möglich.«

      »Bei Tageslicht«, murmelte Arthur. »Aber natürlich: die Sonne. Das hätte ich mir auch gleich denken können. Die Solarzellen sind draußen am Gebäude befestigt. Sie versorgen den Komplex mit Elektrizität. Keine Sonne, kein Strom.« Er wandte sich dem Roboter zu. »Gibt es denn einen Speicher hier unten? Batterien, Akkus, irgendetwas?«

      M.A.R.S. senkte den Kopf, was ihn irgendwie betrübt aussehen ließ. Jem musste Arthur beipflichten. Da waren echt gute Programmierer am Werk gewesen. Die Körpersprache des Roboters glich der eines Menschen bis ins Detail. Vielleicht hatte er sich ja getäuscht und M.A.R.S. hatte doch Gefühle.

      Da hatte Jem plötzlich einen Geistesblitz: »Gibt es hier noch mehr von deiner Sorte? Irgendwelche Kollegen, die man vielleicht einschalten kann?«

       »Ich bin die letzte funktionstüchtige Serviceeinheit.«

      »Oh.« Obwohl es sich nur um eine Maschine handelte, empfand Jem doch so etwas wie Mitgefühl.

      »Kein Wunder, dass er mit der Arbeit nicht hinterherkommt«, stellte Paul fest. »Vermutlich kann auch er sich nur dann bewegen, wenn der Strom über die Solarzellen kommt. Das würde bedeuten, dass er nachts ausfällt.«

      Jem wippte ungeduldig mit dem Fuß. »Mag alles sein. Allerdings sind wir der Lösung des Problems damit noch keinen Schritt näher gekommen. Menschen gibt es hier wohl keine, oder?«

       »Menschen?«

      »Na, so wie wir«, sagte Arthur. »Bipede Kohlenstoffeinheiten.«

      Das ausdruckslose Glotzen des Roboters sprach Bände.

      Jem konnte es ihm nicht verübeln, er selbst verstand auch nur die Hälfte von dem, was Arthur von sich gab. »Jetzt rede doch nicht so geschwollen, das ist doch kein Science-Fiction-Film hier«, sagte er genervt. Es ärgerte ihn, dass M.A.R.S. ihnen keine Hilfe war und sie kein Stück weiterbrachte.

      »Wollen wir zurückgehen und den anderen zeigen, was wir gefunden haben?«

      »Absolut«, rief Paul. »Bin schon gespannt, was sie zu unserer Entdeckung sagen.«

      Was soll das heißen, das Jahr 2035?« Jem starrte sie dermaßen ungläubig an, dass er Lucie fast schon wieder ein bisschen leidtat. »Das kann unmöglich dein Ernst sein.«

      »Sorry, ich habe mir das nicht ausgedacht. Es steht hier drin.« Sie reichte ihm die Zeitschrift. Während er darin herumblätterte, blickte sie schweigend über das Rollfeld. Etwa hundert Meter entfernt versammelte Bennett die Passagiere im Schatten des Jumbojets, um sie über die Neuigkeiten zu informieren. Aber egal, was die anderen gefunden hatten, eins war jetzt schon klar: Ihre Zeitschrift würde die Bombe zum Platzen bringen.

      »Das ist doch nicht möglich«, murmelte Jem. »Es muss sich um einen Irrtum handeln. Jemand will uns hinters Licht führen. Versteckte Kamera oder so.«

      »Ich dachte auch erst an einen schlechten Witz, aber es scheint die Wahrheit zu sein«, sagte Lucie.

      »Unmöglich.« Jem kam aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. »So was gibt es doch nur in Filmen! Ich meine, das würde ja bedeuten …«

      »… dass wir einen Zeitsprung unternommen haben. Stimmt«, führte Arthur ihren Satz zu Ende.

      »Das glaubt ihr doch nicht im Ernst. Zeitsprünge sind doch gar nicht möglich.«

      »Woher willst du das wissen?«, fragte Arthur herausfordernd.

      »Die Forschung daran steckt noch in den Kinderschuhen. Aber erinnert euch, dass erst kürzlich das Gottesteilchen entdeckt wurde. Und auch die Gravitationswellen sind brandneu. Es gibt noch so viel, von dem wir keine Ahnung haben. Das heißt aber nicht, dass es nicht existiert.« Er zuckte die Schultern. »Wer weiß, was da oben im Flugzeug passiert ist.«

      Lucie konnte sich nur wundern. Arthur schien zu jedem Thema eine wissenschaftliche Erklärung parat zu haben.

      »Vielleicht war das nur ein dummer Zufall«, überlegte Paul. »Eine kosmische Fügung, ein Zeitloch – nennt es, wie ihr wollt. Tatsache ist doch, dass wir uns alle an das erinnern, was auf dem Flug geschehen ist. An das Licht, die seltsamen Geräusche, unsere Ohnmacht …«

      Lucie nickte. Bei dem Gedanken daran lief es ihr kalt den Rücken runter.

      »Man hört doch immer wieder von verschwundenen Flugzeugen«, fuhr Paul fort. »Die meisten werden irgendwann gefunden, aber es gibt auch Maschinen, die für immer verschollen

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