Evolution Bundle. Thomas Thiemeyer

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Evolution Bundle - Thomas Thiemeyer страница 33

Evolution Bundle - Thomas Thiemeyer

Скачать книгу

unten und konnte sich gerade noch so mit den Händen am Rand des Loches festklammern.

      »Hilfe«, schrie sie. »Ich stürze ab!«

      Ihre Hände tasteten panisch umher, doch das Material war so brüchig, dass es unter ihren Händen einfach zerbröselte.

      Lucie stand da wie gelähmt. Was sollte sie tun? Sie machte einen Schritt nach vorne, wurde aber sofort von einem furchterregenden Knirschen am Weitergehen gehindert.

      Dann ertönte ein schriller Schrei.

      Connie war verschwunden.

      Lucie vernahm einen dumpfen Schlag und das Herabprasseln von Steinen und Holz. Es war das furchtbarste Geräusch, was sie jemals gehört hatte.

      Dann wurde es still. Staub tanzte wie Schneeflocken um Lucies Lampe, hüllte alles ein und sank langsam nieder.

      Lucies Herz schlug bis zum Hals. Sie bekam keine Luft. Es schnürte ihr die Kehle zu. War das der Staub oder die Panik? Sie versuchte, sich zu beruhigen, doch das war leichter gesagt als getan.

      Warum hatte sie Connie nicht geholfen? Tränen stiegen ihr in die Augen.

      Das dunkle Loch gähnte sie an, verspottete sie mit hämischem Grinsen.

      Jem hätte vor Freude am liebsten einen Luftsprung gemacht. Sie hatten endlich jemanden gefunden, der ihnen weiterhelfen konnte. Es war ein verrücktes Gefühl, endlich eine menschliche Gestalt zu sehen – mochte sie auch nur elektronisch erzeugt sein.

      Der durchsichtige Mann wartete immer noch auf eine Antwort.

      Da Marek nichts einzufallen schien, trat Jem einen Schritt vor. »Du willst ein Thema? Na gut. Wie wäre es damit: Geschichte. Jüngere Geschichte. Genauer gesagt die Ereignisse vom Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts bis jetzt.«

       »Könnten Sie die Frage etwas spezifizieren?«

      »Was ist hier passiert? Wo sind all die Menschen und warum gibt es in dieser Welt nur noch Hologramme und Roboter? Welches Jahr haben wir?«

      Auf Rodericks Gesicht erschien ein Ausdruck von Verwirrung. »Welche Frage zuerst?«

      »Das Datum, fangen wir damit an. Welches Jahr und welchen Tag haben wir?«

      Das Hologramm zuckte die Schultern. »Es tut mir leid. Diese Information ist im Moment nicht verfügbar.«

      »Nicht verfügbar?« Jem hob verwirrt die Brauen. Er erinnerte sich an das Gespräch mit M.A.R.S. Litten alle Elektronengehirne hier unter digitaler Demenz? »Warum nicht?«, fragte er.

       »Nicht näher spezifiziert.«

      »Nicht näher spezifiziert? Verstehe ich nicht. Was für ein Bibliothekar bist du eigentlich?«

       »Mein Name ist Roderick.«

      »Ja, das weiß ich auch …«

       »Viel mehr kann ich Ihnen über mich nicht sagen.«

      »Lass mal«, sagte Arthur und berührte ihn am Arm. »Wenn er nicht weiß, welchen Tag wir haben, könnte das damit zusammenhängen, dass die Informationen klassifiziert sind. Vielleicht existiert ein Sicherheitsschlüssel, den wir entfernen oder umgehen müssen.« Er wandte sich an die Leuchterscheinung. »Computer, bestehen für bestimmte Informationen Freigabebeschränkungen?«

      Roderick nahm die Brille von der Nase und begann, sie ausgiebig zu putzen. »Freigabebeschränkungen? Bitte näher spezifizieren.«

      »Nun ja, Altersbeschränkungen zum Beispiel.«

       »Jawohl, Sir.«

      »Aha. Und sonst? Vielleicht auch Beschränkungen, die den Sicherheitsstatus einer bestimmten Person betreffen?«

      »Ja.« Das Putzen wurde intensiver.

      Jem hatte das Gefühl, dass dem Hologramm die Fragen unangenehm waren. Was natürlich Quatsch war. Er war ein Programm, kein Mensch. Trotzdem machte er den Eindruck, als wollte es sich um eine Antwort drücken.

      Arthur ließ sich nicht abwimmeln. »Unterliegt die Frage nach dem Grund für den Verfall der Stadt sowie dem Verbleib etwaiger Überlebender ebenfalls Freigabebeschränkungen?«

       »Ja.«

      »Auf welchem Level?«

      »Level zehn. Höchste Stufe.« Roderick setzte die Brille wieder auf. »Gibt es denn nichts, was Sie sonst wissen möchten? Ich habe umfangreiche Datenbanken über das Paarungsverhalten und Liebesspiel der Feldmäuse.«

      Jem hob den Kopf. »Computer …«

       »Nennen Sie mich doch bitte Roderick.«

      »Na schön, Roderick. Gibt es jemanden, der dir verboten hat, darüber zu reden?«

       »So ist es.«

      »Und wer?«, fragte Jem.

       »Mein Programmierer.«

      »Dein Programmierer? Wo ist er denn jetzt, dein Programmierer?«

       »Möchten Sie mit ihm sprechen?«

      »Sehr gerne. Vielleicht könntest du ihn kurz herholen.«

      Roderick schloss die Augen und versank in Schweigen. Nach einer Weile öffnete er sie wieder und sah ihn an. »Es tut mir leid, ich kann ihn leider nicht erreichen.«

      Jem neigte den Kopf. »War dein Programmierer ein Mensch?«

       »Aber natürlich. Ein guter Mensch. Er hat mir alles beigebracht.«

      Wann hast du das letzte Mal mit ihm gesprochen?«

       »Das ist lange her …«

      »Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du ihn deswegen nicht erreichst, weil er tot ist? Weil alle Menschen in dieser Stadt tot sind?«

      Roderick wich zurück. »Aber Sie sind doch auch Menschen …«

      »Nun ja, das stimmt«, räumte Jem ein, »aber wir kommen von weit her. Wir gehören eigentlich gar nicht hierhin.« Was für eine irreale Situation war das bitte schön? Er befand sich in der Zukunft und erklärte einem Computer, dass er gar nicht in dessen Welt gehörte? Jem verschränkte die Arme. »Warst du in letzter Zeit mal draußen? Hast du dir mal angesehen, wie es dort aussieht? Die Stadt ist verlassen. Sie ist ein Trümmerhaufen.«

       »Ich kann dieses Gebäude nicht verlassen.«

      »Nun gut, aber was ist mit Außenkameras? Mit Fernsehen, Nachrichten? Du musst doch irgendwoher Informationen erhalten.«

      »Leider

Скачать книгу