Gehimmelt leben. Matthias Hoffmann
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Ich glaube: Ja, wir benötigen dringend einen Perspektivwechsel!
Dazu soll diese Atempause dienen. Gott will uns durch SEINEN Heiligen Geist eine himmlische Wiederbeatmung schenken. Unsere Gesellschaft braucht mehr denn je eine geistliche Wiederbelebung. Auch die Kirchen. Und auch ich.
Fragen zum Weiterdenken
• Wie steht es mit dir?
• Gibt es auch in deinem kleinen Leben zu viel „irdische“ Gedanken und Sorgen, die dir den Blick für die Weite des Himmels versperren?
• Sehnst du dich auch nach einer Atempause?
• Wünschst du dir eine Neubelebung deines Glaubens?
Kapitel 3: Die weiße Feder
Ich erlebe, dass in herausfordernden Zeiten Erzählung meine Herzenssprache ist. Erfundene Geschichten, Gleichnisse und Erdichtetes können für mich momentan besser die Wirklichkeit einfangen und beschreiben, als erkenntnis-theoretische Abhandlungen und mediale Informationen.
Es folgt sogleich eine kleine Geschichte, frei nach Hoffmanns Erzählungen:
Die weiße Feder
Langsam und lautlos, mit unendlicher Leichtigkeit, schwebt eine einzelne weiße Feder im Zeitlupentempo vom Himmel herab.
Sie ist ein Bote aus einer anderen Realität. Sie entstammt direkt dem Thronsaal des Allmächtigen und Barmherzigen. Dort, wo vor dem Thron von Abba-Vater, dem ewig König, alles Leben im Universum entspringt. Sie ist ein sichtbares Zeichen für die Wirklichkeit dieser anderen Dimension. Gottes herrliche Präsenz kommt dadurch hautnah zu uns. Nur ein Flügelschlag weit entfernt ist die Ewigkeit.
In Abbas Gegenwart herrscht eine unbeschreibliche majestätische Schönheit und atemberaubende Fülle von Macht und himmlischer Stärke. Unzählbare Heerscharen von Engelwesen stehen IHM Tag und Nacht zu Diensten. Sie beten IHN an mit aller Verehrung in perfekter Harmonie.
Wenn sie sich bewegen, sich anbetend vor IHM neigen, dann rauscht ihr Federkleid wie die tosende Brandung eines Ozeans. Und bei solch einem Akt der tiefsten Hingabe und Verneigung, geschieht es. Da! Eine einzelne weiße Feder löst sich und schwebt schwerelos durch Zeit und Raum bis in unsere kleine Welt hinein.
Ich strecke behutsam meine Hand nach ihr aus. Sanft landet sie auf meiner hohlen Handfläche. Ihr Gewicht ist kaum zu spüren. Und dennoch durchfährt mich ein wohliger Schauer von staunender Ehrfurcht, wortloser Begeisterung und unbändiger Liebe, als sie mich berührt. Es ist mir so, als käme das ganze Gewicht der Herrlichkeit Gottes durch diese kleine weiße Feder zu mir geflutet.
ER ist hier! SEINE Gegenwart ist hier! Unmittelbar, geheimnisvoll, ganz nahe! Wenn ich jetzt andere Augen hätte, würde ich IHN sehen können. Hätte ich andere Ohren, dann würde SEINE hörbare Stimme mich erreichen. Alle meine Sinne und menschlichen Fähigkeiten reichen bei Weitem nicht aus, diesen Moment der Ewigkeit zu erfassen. ER in mir und ich in IHM!
So schließe ich meine physischen Augen und beginne neu mit den Augen meines Herzens wahrzunehmen, was um mich herum geschieht. Da öffnet sich der geistliche Raum vor mir. Auf einmal stehe ich selber mitten im Thronsaal SEINER Herrlichkeit. Mein Blick ruht auf IHM, dem Wunderschönsten! Ich schaue perfekte Liebe. Eine Agape-Liebe nicht von dieser Welt. Eine Liebe, zu der nur ER fähig ist!
Und diese reine Liebe zieht mich näher zu IHM hin. Unwiderstehlich nahe. Sie wickelt mich geradezu ein wie in einen wogenden, goldenen Mantel mit einer enormen Sogkraft, die mich nicht mehr loslassen will.
Ich gebe ihrem sanften und doch werbenden Druck nach. Dabei werde ich selber federleicht, fliege beinahe, hin zu IHM. An SEIN Herz. Auf SEINEN Schoß. Näher geht es kaum mehr.
SEINE Vaterarme umschließen mich zärtlich. Sie halten mich, bergen mich, wärmen mich behutsam. Erst jetzt merke ich schmerzhaft, wie kalt es meiner Seele war. Denn hier in SEINEN Armen spüre ich das warme Sonnenlicht von Abbas Freundlichkeit und barmherziger Liebe. Es ist mir, als ob meine tiefsten Herzensschichten aufzutauen beginnen und ich aus einem schier endlosen Winterschlaf erwache. Die Todesstarre löst sich zunehmend und mein Herz beginnt von Neuem befreit zu schlagen. Es macht Luftsprünge von neuer Lebensfreude und Lebendigkeit.
Ich fühle mich federleicht! Eine neue Leichtigkeit des Seins! Jetzt bin ich bei Abba zu Hause angekommen. Im Thronsaal – im Wohnsaal – im Haus SEINER Vaterliebe. Unter dem Schatten SEINER Flügel darf ich mich bergen.
Meine rechte Hand hält jene weiße Feder vorsichtig und doch fest umschlossen. Nie will ich sie wieder loslassen. Möge dieser Augenblick ewig dauern! Das ist die Leichtigkeit des Himmels, die der Vater allen SEINEN Kindern schenken will!
Kannst du sie auch sehen? Jene weiße Feder, die durch Zeit und Raum zu dir schwebt?!
Fragen zum Weiterdenken
• Wie gefällt dir diese kleine Geschichte? Kannst du damit etwas anfangen?
• Wie erlebst du Gottes Gegenwart? Ist sie für dich spürbar, erfahrbar?
• Was macht das mit deinem Herzen?
• Wie nahe oder fern erscheint dir Gottes Himmelswelt zu sein?
• Wo entdeckst du auch Spuren SEINER Nähe in deinem Alltag?
Gottes Präsenz ist SEIN größtes Präsent
Gottes Nähe ist das größte Geschenk, das ER mir in meinem Leben machen konnte! Das Wissen, dass ER da ist. Mein Immanuel. Gott mit mir, bei mir und für mich! Mein JAHWE: der ICH-BIN-für-dich-da-Gott. Mein Abba-Vater, mein ewiges Zuhause. Meine Burg und mein Turm. Mein Hirte und mein Freund. Gottes Nähe ist mein Lebensraum.
Der Psalmist Asaf betet:
Gott nahe zu sein, ist mein Glück! (Ps 73,28 LUT).
Die Gegenwart Gottes ist für mich zur Schlüssel-Erfahrung geworden. Hier berühren sich Erde und Himmel auf geheimnisvolle Art und Weise.
Pflanzen und Tiere sind in dieser für uns sichtbaren Welt beheimatet. Engel, himmlische Wesen und die Schar der Erlösten bewohnen die Himmelswelten, die für uns unsichtbare neue Welt Gottes. Wir Menschenkinder hingegen sind in beiden Welten zu Hause. Wir stehen geerdet mit beiden Beinen auf dem Boden der sichtbaren Realität. Aber unser Geist, unser Herz, der innere Mensch – der kann jetzt schon mit dem Himmel verbunden leben. Der Himmel erfüllt mein Herz! Dieses Erleben der himmlischen Dimension, die sanft und stark – wie die weiße Feder in der kleinen Geschichte – in unsere irdische Erfahrungsebene hineintaucht und alles durchdringen kann, das nennen wir Gottes Präsenz.
Ich