Gehimmelt leben. Matthias Hoffmann

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Gehimmelt leben - Matthias Hoffmann

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betet. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, der Sieg Christi von Golgatha habe noch nicht stattgefunden. Aber das ist nur eine optische Täuschung und ein letztes verzweifeltes Aufbäumen unseres Feindes. ER weiß, dass seine Zeit begrenzt ist.

      Im dritten Himmel: Im Himmel der Himmel, vor dem Gnadenthron des Zeitlosen, bei Ewig-Abba zu Hause, da sieht die Weltgeschichte ganz anders aus. Da sind bereits alle Schlachten geschlagen und die Erlösten haben begonnen den großartigen Sieg ihres Königs zu feiern. Hier herrschen nur noch Friede, Freude und absolutes Heil-Sein in der Liebe des Vaters.

      Alle drei Ebenen verbindet eine gemeinsame Spannung und Erwartung. Etwas steht noch aus. In der Bildersprache des Himmels nennt der Vater das folgendermaßen: die Hochzeit des Lammes.

      In der Apokalypse des Johannes werden verschiedene Bilder verwendet, um uns die Realität der Himmel nahe zu bringen. Himmel ist ein Begriff, der im Plural steht. So ist es schon im Hebräischen, wo über den Himmel in der Mehrzahl gesprochen wird. Auch Paulus bestätigt das in 2. Korinther 12,1-4, wo er von seinen besonderen Einblicken in die unsichtbaren Welten berichtet:

      Gerühmt muss werden, zwar nützt es nichts, aber ich will auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn kommen. Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren – ob im Leib, weiß ich nicht, oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es –, dass dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen – ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es –, dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.

      Es lohnt sich einen intensiveren Blick auf die Themenkreise zu werfen, von denen hier die Sprache ist, wenn es um die Himmel geht:

      In all diesen Bildern schwingt die Atmosphäre des Himmels mit und spiegelt sich ein stückweit wider. Das lässt sich schon einmal festhalten: Unser himmlisches Zuhause ist königlich, familiär, herrlich, feierlich, himmlisch und irdisch erlöst zugleich. Ein wahres Zuhause für Gott und SEINE Kinder. Dann ist Abbas Sehnsucht endlich in Erfüllung gegangen:

      Siehe, das Zelt Gottes (die Wohnung) bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Nation sein und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott! (Offb 21,3).

      Königreich Gottes: Wie im Himmel, so auf Erden

      Im UNSER-VATER-Gebet, das Jesus Christus SEINE Jünger gelehrt hat, kommt es auch zum Ausdruck:

      Unser Vater, der du bist in den Himmeln … dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden … in Ewigkeit! (Mt 6,9 ff).

      Wir leben als Königskinder unseres Vaters in zwei Welten. Geerdet und gehimmelt zugleich. Wir sind in der Welt, aber nicht von der Welt. Bürger zweier Reiche. Zuhause in zwei verschiedenen Wirklichkeiten, die einander bedingen und durchdringen. Der Himmel, Abbas Zuhause, kommt uns ganz nahe und schimmert durch. Beth-El, die Wohnung Gottes, kann überall auftauchen und die Erde berühren (vgl. 1 Mose 28). Auf einmal erscheinen vielerorts Zugangsportale und Kontaktpunkte zu Gottes ewigem, herrlichem Haus.

      Wir haben einen Vater im Himmel.

      Der Himmel ist SEINE Domäne und SEIN Domizil.

      SEIN Königreich ist ein Himmelreich.

      Fragen zum Weiterdenken

      • Wie nahe sind dir Bilder und Vorstellungen über den Himmel gebracht worden?

      • Hat der Himmel in deinem Alltag eine tiefere Bedeutung, oder hast du auch eher eine Himmelsvergessenheit erlebt?

      • Wie ergeht es dir beim Lesen der Offenbarung des Johannes?

      • Kommst du mit der Bildsprache dieses Buches zurecht? Welche Symbolik spricht dich besonders an? Und warum ist das wohl so?

      • Kannst du die Sichtweise teilen, dass zwischen mehreren Himmelswelten unterschieden wird?

      • Wo hast du selber schon mal die Unterschiede wahrgenommen?

      • Wo kommt das „… wie im Himmel, so auf Erden …“ für dich greifbar nahe?

      Kapitel 5: Das kleine blaue Wunder

      Ruach: Der Atem Gottes

      Als bei der Schöpfung zum ersten Mal der Himmel die Erde berührte, da brütete der Geist Gottes über dem Tohuwabohu, dem Durcheinander (vgl. 1 Mose 1,2). Das hebräische Wort für Geist heißt ruach. Es ist feminin und hat eine umfassendere Bedeutung: Atem, Wind, Lebensgeberin – und Geist. Abba blies dem Menschen SEINEN Lebens-Odem ein (vgl. 1 Mose 2,7) – so wurde der Adam eine lebendige näfäsch – Seele. Ein Lebewesen, das atmet, Nahrung zu sich nimmt und Emotionen kennt. Ein mit Gottes Geist Beschenkter, ein Begeisterter. Ein mit dem Lebens-Atem Gottes zum Leben Erweckter.

      Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! (Ps 150,6).

      Und noch eine kleine Geschichte frei nach Hoffmanns Erzählungen:

      Das kleine blaue Wunder

      „Hast du das gesehen? Was macht der Große König da nur wieder? Es sah fast so aus wie, wie … wie ein kleines blaues Wunder!“, flüsterte ganz aufgeregt der Engel Ariel und lehnte sich dabei weit nach vorne, um noch besser sehen zu können.

      „Ich habe es auch mit meinen eigenen Augen beobachtet“, bestätigte erstaunt der andere Engel mit Namen Lucia. „Ich sah, wie der Große König den Erdling geküsst hat – oder zumindest so etwas Ähnliches. ER hat sich ganz tief herabgebeugt und sich dann neben das braune, irdische Ding gekniet. ER, der Erhabene! Das muss man sich mal vorstellen! ER ist dem Ding so nahegekommen, dass es tatsächlich wie eine Berührung mit seinen Lippen aussah. Oder zumindest, wie ein Hauch seines Ruach-Atems!“

      „Das sag ich doch – wie ein kleines blaues Wunder!“, ereiferte sich Ariel. „Der Atem des Allmächtigen hauchte über das braune Ding … ich habe es genau gesehen: Sein göttlicher Atemzug sah blau, bläulich, fast durchsichtig aus und dann doch irgendwie schimmernd, in vielen Farben, so wie der Farbbogen um den Thron des Höchsten … und, und auf einmal kam das Ding ins Leben. Der Ruach-Atem des großen Königs hat das braune Etwas lebendig gemacht. Genauso, wie der Allmächtige zuvor schon all das andere Herrliche ins Leben rief – und das allein durch Seine Machtworte! Doch dieses Mal ist es durch das kleine blaue Wunder geschehen!“

      „Ja, ER ist wirklich aller Verehrung würdig!“, staunte Lucia „ER ist der Mächtigste und Schönste, und jetzt vervielfältigt ER sogar noch seinen Glanz in unvorstellbarer Weise. Oder hättest du, Ariel, dir jemals ausmalen können, was der Große König in den letzten Äonentagen hier so alles geschaffen hat?!“

      „Nein, das übersteigt rein alles, was wir bisher im Lichtglanz seiner Majestät haben miterleben dürfen!“, stimmte Ariel der Lucia bei. „Und nun das! – Dieser Irdische sieht äußerlich ähnlich und von innen doch völlig anders aus, als all das bisher Geschaffene!“

      „Ja,

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