Gehimmelt leben. Matthias Hoffmann

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Gehimmelt leben - Matthias Hoffmann

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liebende Nähe kommt spürbar, erfahrbar, manifest in unseren erreichbaren Radius. Der Himmel geht über uns auf. Gottes Wirklichkeit ist greifbar nahegekommen. Mir scheint, wir haben da bisher etwas Wesentliches verpasst. Unsere Theologie hat eindeutig den Schwerpunkt woanders gesetzt. In der Regel liegt der Fokus auf dem ersten Kommen Jesu in unsere Welt. Das, was Jesus Christus als Retter und Erlöser am Kreuz von Golgatha für uns vollbracht hat, das hat unsere größte Aufmerksamkeit bekommen. Wer sollte etwas dagegen sagen? Natürlich, wir werden SEINE Erlösung ewig bestaunen und preisen. Der ganze Himmel singt davon. Und doch beinhaltet das Wunder von Golgatha weitaus mehr, als die Befreiung von Strafe und Schuld für die Sünde der Menschheit. Allzu viele Christenmenschen hängen hier leider fest und gehen nicht weiter. Ein Großteil der Christenheit ist am Kreuz stehen und stecken geblieben.

      Das Kreuz ist aber eine Tür. Sie lädt ein zum Weitergehen in eine andere Dimension. Das Kreuz ist die Tür zu einer anderen Wirklichkeit. Dahinter beginnt das neue Leben. Dahinter wartet der Himmel auf uns. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. SEIN Sieg über die Macht des Todes hat die Tür zum ewigen Vaterhaus der Liebe Gottes – zum Himmel – weit geöffnet: so weit, wie SEINE ausgespannten Arme am Kreuz uns den Weg weisen konnten.

      Nachdem Jesus Christus nach SEINER Auferstehung von den Toten unsere Welt wieder verlassen hat und zum Vater in den Himmel zurückkehrte, müssten wir eigentlich sehnsüchtig auf das zweite Kommen Jesu, SEINE Wiederkunft, warten. Aber es geht uns so, wie Manfred Siebald es in einem Lied besungen hat:

      Wir beten laut: „Herr, komm doch wieder!“ Und denken leise: „Jetzt noch nicht!“

      Die Sehnsucht nach dem Himmel ist uns derart verloren gegangen, dass es nur noch etwas für fromme Endzeitspinner, sektiererische Schwärmer oder für lebensmüde Menschen zu sein scheint. Weil die aufgeklärte Menschheit den Himmel völlig außer Acht lässt und ihn für nicht existent befunden hat, deshalb sieht die Welt jetzt so aus, wie sie ist. Am Ende ist die Schöpfung ohne Schöpfer sehr erschöpft! Und die westliche Christenheit hat da auch leider sehr wenig zu bieten, weil sie ebenso erdverhaftet-immanent herumlaboriert, anstatt ihre Kontaktmöglichkeiten zu Gottes Gegenwart auszuschöpfen.

      Zwischen Präsenz und Power besteht ein himmelweiter Unterschied. Viele Kirchen und christliche Bewegungen suchen heutzutage mehr nach dem Schlüssel zu Erfolg und Wachstum. Sie suchen vornehmlich die Kraft, die Power. Sie setzen dabei auf charismatische Führungspersönlichkeiten, erfolgversprechende Strategien, Methoden, neuste Technik und Effekte, Marketing, usw. Das mag alles gut gemeint sein – und wird hoffentlich auch Menschen in die Nähe Gottes einladen. Aber bitte lasst uns nicht vergessen, was die Hauptsache ist: Das ist nämlich SEINE Präsenz! Wenn Jesus nicht selber kommt, dann ist alles, was wir tun, umsonst! Deshalb ist es doch am wichtigsten, IHN zu suchen. IHM Raum zu machen. Dem Himmel eine Landefläche in Zeit und Raum anzubieten.

      Fragen zum Weiterdenken

      • Wie wirkt das auf dich?

      • Welchen Stellenwert hat die Nähe Gottes in deinem Glaubensleben?

      • Kannst du das bestätigen, dass die Mehrheit der Christen unterm Kreuz festhängt und nicht weitergeht? Oder siehst du es anders?

      • Denke einmal darüber nach, was das bedeuten kann, dass das Kreuz eine Tür ist?

      • Wie erlebst du das Spannungsfeld zwischen Power und Präsenz?

      Vertraue MEINER Gegenwart in dir

      Gottes Gegenwart umgibt uns unsichtbar und doch real. Die Bibel ist voller wunder-barer Berichte dazu. Immer wieder werden wir Augenzeuge, wie der Himmel die Erde berührt und göttlich beeinflusst. Ich liebe die vielen Berichte aus dem Alten Testament. Da betet der Prophet Elisa für seinen Diener Gehasi und auf einmal kann dieser Himmelgucken; Gehasi sieht die unsichtbare Welt, gefüllt mit himmlischen Heerscharen – was er vorher einfach nicht sehen konnte (vgl. 2 Kön 6). Ein anderes Mal beten drei Männer, gefangen im Feuerofen. Aber sie sind nicht allein in ihrer schwersten Stunde. Für ihre eigenen Augen nicht sichtbar, und doch real, ist ein vierter Mann des Himmels mit dabei und beschützt die drei Freunde (vgl. Dan 3). Das Neue Testament ist gleichermaßen gefüllt mit übernatürlichen Himmelsgeschichten. Die unsichtbare Membran zwischen Jenseits und Diesseits bekommt immer mehr Risse. Immer mehr Herrlichkeit schwappt herein. Mit dem Kommen Jesu bricht sich der Himmel endgültig Bahn in unsere Diesseitigkeit. Fortan wird der Einfluss des Himmels an Dynamik und Gewicht gewinnen.

      Bei genauer Betrachtung ist die ganze Bibel ein Wunderbuch. Sie ist das Himmelsbuch. Paulus nennt das einen göttlichen „Schatz im irdenen Gefäß“ (vgl. 2 Kor 4,7). Wenn wir die Bibel aufschlagen, können wir direkt in Kontakt mit der geistlichen Welt unseres Vaters kommen. ER redet und wir können SEINE Stimme hören. Wir sind quasi online verbunden. Wie wir wissen und herausgefunden haben, ist dies nicht der einzige Weg, mit dem Himmel zu kommunizieren – aber der schönste und wichtigste auf jeden Fall!

      Damit wir überhaupt Empfang haben, schenkt uns der Vater SEINEN Heiligen Geist.

      Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben … wir haben den Geist, der aus Gott ist, empfangen, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind (1 Kor 2,9.12).

      Ich will uns jetzt an ein paar altvertraute biblische Wahrheiten erinnern, die aber im Licht neuer Betrachtung neue Bedeutsamkeit für uns gewinnen können. Mit dem Geist Gottes bekommt der Himmel eine innere Empfangsstation in unseren Herzen. Gottes Geist erweckt unseren menschlichen Geist zum Leben. Wir werden zum Tempel (Wohnung, Zuhause) für den Heiligen Geistes hier in dieser unserer Dimension. Gott höchstpersönlich, Vater und Sohn, sie machen Raum in uns und wollen in uns wohnen durch den Geist Gottes. Gottes himmlische Gegenwart will in uns wohnen. Näher kann uns der Himmel hier auf Erden nicht mehr kommen. Wow, was für ein riesiges Geschenk ist denn das?!

      Vor einiger Zeit hörten meine Frau Karin und ich, wie der Vater in unseren Herzen zu uns sprach: „Vertraue MEINER Präsenz, MEINER Gegenwart in dir!“ – Dieses Wort lässt uns seitdem nicht mehr los. Abba hat uns mit SEINER Gegenwart in unseren Herzen einen festen Halt geschenkt. Wie ein Packende, das uns aus der Himmelswelt zugeworfen wurde und bis in unsere kognitiv erfahrbare Realität hineinreicht. Jetzt können wir – begeistert durch SEINEN Geist – mit erleuchteten Augen des Herzens – IHN wahrnehmen. Frei nach dem Motto: „Ich sehe was, was du nicht siehst.“ Wir können SEINE Spuren überall entdecken. Das ist das göttlicheInner-Net“, wenn Wort und Geist zusammenkommen und wir so am Herzschlag Gottes angeschlossen leben!

      Die weißen Federn SEINER Gegenwart; sie fallen überall, wo ER entlang geht. SEINE Leuchtspur, SEIN Wohlgeruch, SEINE Atmosphäre.

      Christus in uns: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit!“ (Kol 1,27). Paulus schreibt begeistert, dass diese Wahrheit ein Geheimnis und eine Kostbarkeit des Himmels beinhaltet.

      Und wir in Christus. Jesus sagt SEINEN Freunden: „Bleibt in mir und ich in euch!“ (Joh 15,4).

      Wir in IHM und ER in uns. Näher geht es nicht mehr. Das ist die Einheit, nach der Jesus im hohepriesterlichen Gebet verlangt, wenn ER betet: „… damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien … !“ (Joh 17,21).

      Wie konnten wir die unbändige Freude der ersten Jünger nur vergessen? Sie waren

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