Resli, der Güterbub. Franz Eugen Schlachter

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Resli, der Güterbub - Franz Eugen Schlachter

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sagte die Mutter, „wir wollen lieber gleich gehen und sehen, wo mein Bub hinkommen soll. Ich muss eilen, dass ich nach Hause komme, sonst macht mir der Mann noch Vorwürfe, wenn ich schon das ganze Jahr nirgends hinkomme, nicht einmal z`Predigt lässt er mich.“

      Oben angekommen, ließ der Mann einen guten Kaffee bereiten und stellte Käse und Butter dazu auf. Resli fing es an wohl zu werden hinter dem Tisch, es war seit langer Zeit das erste Mal, dass er genug zu essen bekam. Noch etwas anderes fiel ihm auf; hier wurde gebetet vor und nach dem Essen, der alte Mann entblößte sein schneeweißes Haupt, betete vor dem Essen das Unservater und sprach nach Tisch ein herzliches Dankgebet. Das hatte die Mutter früher auch so gehalten, aber seitdem sie beim Stiefvater wohnten, war das Gebet verstummt.

      Resli hatte Freude an den Büchern und ging gerne in die Schule. An den langen Winterabenden lernte er die Katechismusfragen, der Pflegevater war ihm dabei behülflich, und bis zum Examen war er im Fragebuch hinten aus.

      seiner Burgergemeinde hatte

      Mit diesen Worten wischte er den Löffel am Tischtuch ab und steckte ihn neben sich an die Wand, dann nahm er aus der Ecke hinter dem Tisch die alte, mit Blech beschlagene Bibel hervor, die schon sein Großvater hatte einbinden lassen, und fragte Resli, ob er ihm etwa sagen könne, wo der schöne Spruch stehe, den er soeben angeführt. Der Knabe wusste zwar, das der Spruch im Herzen seiner Mutter stand, denn in ihrer Trübsal hatte sie sich mehr als einmal damit getröstet, dass denen, die Gott lieben, alles zum Besten dienen muss; aber dass der Spruch in einem Buche zu finden sei, davon hatte er noch keine Ahnung gehabt. Auch war es ihm wirklich zu verzeihen, wenn er noch nicht so viel Bibelkenntnis besaß, um angeben zu können, ob ein Spruch im ersten Buch Mose oder im Römerbriefe zu finden sei, denn es gibt ja bekanntlich Jünglinge und Männer, die mehr wie drei und fünf Mal älter als der siebenjährige Resli sind, und doch suchen sie den Römerbrief im ersten Buche Mose auf, und wenn sie ihn dort nicht finden, so blättern sie das ganze Gesetz und die Propheten durch in der Hoffnung, es führen endlich alle Wege einmal nach Rom.

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