WIE MAN RIESEN BEKÄMPFT. David Kadel

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WIE MAN RIESEN BEKÄMPFT - David Kadel

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target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_92601676-74eb-5283-a1bc-5d98f9fc218f.jpg" alt=""/> Charlott Hörenz über die moderne Heldin Jacqueline Fritz

       Jonas und der Traum

       Markus Kosian

       Wie ich der Angst davon lief

      

Yasmin Kwadwo

       Meine Geschichte mit dem Tod

      

Winnie

       Du musst kämpfen Johnny!

      

Martin Heimes

       Der beste Unfall meines Lebens

      

Simeon Spahr

       Was macht dich stark?

      

Giovanna Hoffmann

       Eine Begegnung der außergewöhnlichen Art

      

Judith Bauer

       Die kleine Sonne

      

Ulrike Kühnel

       Wo sind die Ermu-Tiger?!

      

Epilog von David Kadel

       -LICHEN DANK AN …

      „Aufgeben is nich!“

      

Britta Hofmann

      Illustration: Friederike Lohrer

      Mit dem Fahrrad den Berg runtersausen – das Gefühl kennt ihr doch bestimmt. Wenn der Wind ums Gesicht pfeift und man immer schneller und schneller wird, ohne selbst in die Pedale zu treten.

      Es gibt Menschen, die lieben dieses Gefühl. Klar, ich fahre natürlich auch lieber den Berg runter als hoch. Während meines Sportstudiums musste ich mich allerdings auch mal so richtig auf dem Rad anstrengen. Mehrere Wochen habe ich meine Erfahrungen mit dem Radsport gemacht. Nicht nur Rennrad und Mountainbike, nein auch Bahnradfahren stand auf dem Programm. Da fährt man extrem schnell in einem speziellen Stadion die Wände hoch, aber das Fahrrad hat keine Bremsen! Ihr könnt euch vorstellen, wie mein Herz geklopft hat, als ich das zum ersten Mal ausprobieren durfte. Es war einfach nur faszinierend.

      So muss auch Kristina Vogel empfunden haben, als sie mit diesem Sport anfing. Mit gerade einmal zehn Jahren fuhr sie ihr erstes Rennen. Sie hat sich quasi in das Bahnradfahren verliebt und es schließlich zu ihrem Beruf und Leben gemacht. Mit ihrer Leidenschaft, ihrem Ehrgeiz und ihrer Disziplin fuhr sie von Erfolg zu Erfolg: Sie gewann 23 deutsche Meistertitel und unfassbare 11 Weltmeistertitel!! Auch Olympiasiegerin darf sie sich nennen, sogar gleich zwei Mal. In London und Rio machte sie sich als Sportlerin mit Gold bei Olympia unsterblich. Der Kick, schneller zu sein, als alle anderen, muss sie angetrieben haben, denn sie stellte mehrere Weltrekorde auf. Man hatte den Eindruck, eine Grenze gibt es für sie nicht. Kristina, die Bahnrad-Königin, hat ihren Sport einfach nur geliebt.

      Am 26. Juni 2018 sollte sich leider alles ändern. Kristina saß mal wieder im Fahrradsattel und trainierte. Unzählige Runden, unzählige Kilometer. Eigentlich so, wie immer. So, wie all die Jahre. Aber an diesem Tag kam es zu einem Unfall mit einem anderen Radfahrer. Sie stürzte schwer und verletzte sich noch schwerer. Sie spürte ihre Beine nicht mehr, musste mehrmals operiert werden und lag sogar im Koma. Die Diagnose: Querschnittslähmung! Ihr Rückenmark ist am siebten Brustwirbel durchtrennt. Sie wird nie wieder laufen, nie wieder Radfahren können! Aber die 27jährige lebt, und sie kämpft mit einer unglaublichen Leidenschaft, die mich total fasziniert.

      In der Reha trainierte sie, genau wie in ihrem vorherigen Leben, täglich. Doch jetzt ging es nicht mehr um Titel oder Medaillen, es ging um ihr neues Leben. Es sollte so selbstständig wie möglich werden. Kristina musste dafür nicht motiviert werden, sie hat sich selbst motiviert. Sie akzeptierte ihre neue Situation und haderte nicht, sondern sagte sich nach der Diagnose voller Entschlossenheit: „Jetzt erst recht“! Kristina sieht heute nicht auf das, was jetzt nicht mehr geht, sondern auf ihre Chancen als neue Herausforderungen. Ihre unbändige Lebensfreude ist für viele ansteckend und ergreifend zugleich.

      Nach 18 Jahren Leistungssport begann ein neues Lebenskapitel mit Rollstuhl, das Kristina mit einer Liste startete, die sie abarbeiten wollte. Dinge, die sie noch nie gemacht hatte, wollte sie sich nun erfüllen. Zum Beispiel ging sie zum ersten Mal auf ein Konzert von Clueso. Sein Song „Gewinner“ half ihr seit Jahren, in schwierigen Phasen an sich zu glauben. Es war ein besonderer Moment, als er das Lied an diesem Abend sang.

      Der Alltag fordert Kristina immer wieder aufs Neue, denn nicht nur das Fahren mit dem Rollstuhl musste geübt werden. Sie benötigte auch für das extra angefertigte Auto mit einer Handsteuerung intensive Fahrstunden. All das kostete Kraft, aber sie genießt bis heute die Freiheit und Selbstständigkeit, die sie dadurch erlangt hat. Die Wochen und Monate zuvor hatte sie viel Hilfe in Anspruch nehmen müssen, deswegen sehnte sie sich nach Unabhängigkeit.

      Nach und nach versucht sie weitere Punkte von ihrer Bucket-List umzusetzen. So konnte sie unter anderem einen Haken hinter einen Tandem-Fallschirmsprung

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