WIE MAN RIESEN BEKÄMPFT. David Kadel

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WIE MAN RIESEN BEKÄMPFT - David Kadel

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Schwester. Irgendwie hatte es sich während ihrer Karriere nicht ergeben, sie zu besuchen. Jetzt aber war es an der Zeit, dass sich Kristina mal auf den Weg machte.

      Der Unfall hat die Schwestern, insgesamt aber auch die Familie, noch näher zusammengebracht. Auch ihr Freund Michael gibt ihr viel Kraft, Sicherheit und vor allem Liebe. Sie alle sind für Kristina da.

      Ein Jahr nach dem Unfall war ihr Terminkalender fast so voll, wie als Profisportlerin: Reha, Sponsorentermine und Fernsehauftritte. Sie suchte und fand neue Aufgaben. Auch die Politik interessiert sie. Als parteilose Kandidatin wurde sie in den Erfurter Stadtrat gewählt. Ihr Motto: „Einfach mal gucken, wie mir so ein Ehrenamt in der Kommunalpolitik gefällt, und was ich bewegen kann.“ Sie will sich keine Grenzen setzen und hat noch so viele Ideen.

      „Machen ist wie wollen, nur krasser.“

      So lautet ihr Motto – auch schon vor dem Unfall, aber jetzt bekommt es eine neue Bedeutung. Kristina macht, sie versteckt sich nicht. Sie möchte ihre Geschichte erzählen, um Menschen damit zu motivieren. Vielleicht gehört ihr ja auch dazu…?

      Eure Britta Hoffmann

      Britta Hofmann

      Moderatorin des „Super Samstag“ bei SKY Fußball

      Ihre große Liebe Fußball hat sie schon früh zu ihrer Berufung geführt. Sie wollte schon mit 12 Sportjournalistin werden, hat sich dafür durch den Eignungstest an der Sporthochschule gequält und viele Praktika absolviert. Studium und Volontariat sollten die Basis bilden, um dann viele eigene Erfahrungen zu sammeln. Seit 2005 steht Britta vor der Kamera, mittlerweile fängt sie für sky Emotionen vom Spielfeldrand ein oder analysiert mit Experten im Studio.

      Human being

      

Samuel Koch

      Illustration: Friederike Lohrer

      Ich habe durch meinen schweren Unfall im Dezember 2010 bei „Wetten, dass …?!“ an „Ansehen“ verloren. Zumindest sehe ich mich selbst nicht mehr gern an.

      Aber im Ernst: Die Art von Aufmerksamkeit, die ich durch meinen öffentlichen Unfall und durch den Rollstuhl auf mich ziehe, ist nicht die, die ich anstrebe. In dieser Hinsicht wäre ich froh, weniger Aufsehen zu erregen. Wenn ich irgendwo im Ausland durch eine Fußgängerzone fahre und niemand mich erkennt oder anspricht, genieße ich das sehr.

      Trotzdem will ich natürlich wahrgenommen werden. Aber eben nicht um jeden Preis, sondern im besten Fall durch gute Leistungen – das ist ein Grund, warum ich mich sozusagen aktiv auf der Theater-Bühne „zur Schau stelle“.

      All das bildet allerdings nicht die Basis meiner Persönlichkeit. Wenn ich morgen meinen Beruf des Schauspielers – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr ausüben könnte, wäre das zwar schade, ich würde aber nicht daran verzweifeln oder mich wertlos fühlen. Weil ich zum Glück schon in meiner Kindheit vermittelt bekam, dass mein Wert nicht von meiner Nützlichkeit, meiner „VerWERTbarkeit“ oder Leistung abhängt.

      Dafür sorgte vor allem mein Vater, dem es sehr wichtig war, dass meine Geschwister und ich ein gesundes, gutes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein entwickeln. Immer wieder sagte er uns, auch einfach so aus dem Nichts heraus: „Eins plus!“ Selbst mitten in Streitgesprächen. Als ich einmal vollkommen geschockt, da nur Einsen und Zweien gewohnt, mit meiner ersten schlechten Note nach Hause kam – ich glaube, einer Fünf in Englisch –, schenkte er mir eins der teuersten und modernsten Jo-Jos, die gerade auf dem Markt waren. Damit unterstrich er wieder mal, dass ich für ihn „Eins plus“ bin, und zwar als sein Sohn Samuel. Unabhängig von meinen Leistungen in der Englischarbeit.

      Mein Vater ist natürlich trotzdem menschlich und hat auch irgendwo Fehler. Aber dieser Zug an ihm, dass er immer bemüht war, mich als sein Kind wirklich bedingungslos zu lieben, der ist im Grunde „übermenschlich“, also göttlich. Und so stelle ich mir auch Gott vor: Er liebt mich, weil ich bin – mehr muss ich dazu nicht leisten oder tun.

      Die allermeisten Leute scheinen nach dem Prinzip zu leben:

      Tun – Haben – Sein.

      Das heißt, sie tun etwas: Zur Schule gehen, studieren, arbeiten, aufräumen, posten.

      Daraufhin haben sie etwas: Geld, einen Abschluss, Freunde, Follower, teure Klamotten, Style und so weiter.

      Dann erst sind sie etwas: Sie sind wer, weil sie etwas getan und erreicht haben. An ihren Errungenschaften messen sie ihren Wert. Ein Prinzip, mit dem man gut und gerne 102 Jahre lang leben und auch glücklich werden kann.

      Was aber, wenn die Freundschaft zerbricht, ein anderer den Job bekommt oder die Pubertät ihr Unwesen im Gesicht treibt?

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich glücklicher bin, wenn ich die gängige Reihenfolge umdrehe:

      Sein – Haben – Tun.

      Wir sind schon wertvoll, einfach weil es uns gibt. Weil wir von Gott geliebt sind. Dadurch haben wir etwas (einen herausragenden Wert) und aus dem heraus können wir etwas Wundervolles tun. Wenn das Tun aber wegfällt, sind wir am Schluss immer noch jemand Wertvolles. Wir „sind“ einfach. Das reicht, um liebenswert zu sein. Vielleicht heißt es deshalb im Englischen auch „human being“ und nicht „human doing“?!

      Dein Samuel Koch

      Samuel Koch,

      750 Jahre jünger als Berlin, Schauspieler, STEHAUFMENSCH! und Autor unter anderem des gleichnamigen Buches unterstützt mit seinem Verein Samuel Koch und Freunde e.V. seit 2019. Menschen, die andere Menschen in Notlagen zur Seite stehen und wünscht, dass diese Menschen wieder neuen Mut, Kraft und Hoffnung schöpfen können.

      #weilduwaswertbist

       Déborah Rosenkranz

      Illustration: Sarah Busam

      „Déborah, ich kann es kaum erwarten, bis ihr endlich an den Bodensee zieht. Ich denke, ich habe mich in dich verliebt!“

      Marc, der extra die zwei Stunden Fahrt auf sich genommen hat, um mir an meinem aktuellen Wohnort beim Packen zu helfen, strahlt mich an. „Hä, was hat der für ein Problem? Sieht der mich nicht? Ich bin fett, ich bin hässlich. Ich bin krank! Kann der sich nicht in eines der schönen Mädchen ohne Probleme verlieben?“ Alles in mir wollte schreien. Sich verstecken. Um sich schlagen. Und dann folgen Worte, die sich in mein Herz eingebrannt haben: „Ich will dich! Weil du was wert bist!“

      Willst du meine Geschichte hören? Sie ist eine, die mich fast das Leben gekostet hätte. Ja, ich war mit 13 etwas dicker als andere. Doch es war kein Drama für mich, denn ich hatte immer schon eine große Klappe, war eine gute

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