WIE MAN RIESEN BEKÄMPFT. David Kadel
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Ein Jahr vor meinem Abitur sollten es meine letzten Ferien sein. Meine Zeugnisse waren nie besonders gut. Das Problem dieses Jahr war ein kleiner Zusatz auf dem Zeugnisblatt: „Jonas weist erhebliche Fehlzeiten auf!“
Auf Deutsch: Ich habe eindeutig zu viel geschwänzt. Das fanden die Lehrer zu Recht uncool. Als mein Vater das las, war’s das mit meiner Schulkarriere. Er meldete mich kurzerhand von der Schule ab und schickte mich raus ins Leben. Ich habe komplett versagt, und alle haben es mitbekommen. Bin ich froh, dass es damals noch kein Facebook und Instagram gab …
Nach zwei Monaten in einer Fabrik, bekam ich eine Zivildienststelle in der Kinderklinik Karlsruhe. Es sollte ein Wendepunkt in meinem Leben sein. Jeden Tag habe ich Kinder gesehen, große und kleine, mit unterschiedlichen Krankheiten. Ihre Tapferkeit und ihre Lebensfreude haben mich direkt ins Herz getroffen! Sie haben mich motiviert, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Sie haben mir zu verstehen gegeben, dass jeder Tag ein Geschenk ist!
Nach gefühlten 1000 Bewerbungen, die alle abgelehnt wurden, habe ich verzweifelt an die Tür meines Kumpels Sven geklopft und ihn gefragt, ob er mich nicht ausbilden möchte. Er hatte sich mit einer kleinen Werbeagentur selbstständig gemacht. Ich sollte sein erster Azubi und Mitarbeiter werden.
Was soll ich sagen? Das war ein riesengroßer Segen für mich! Zusammen haben wir dann eine neue Firma aufgebaut. Dadurch durfte ich früh Verantwortung übernehmen. Nach meiner Ausbildung folgte ein Studium zum Unternehmer und so wurde ich 2014, also zehn Jahre nach meinem Schulabbruch, im zarten Alter von 27 Jahren zum Geschäftsführer. Crazy!
In den nächsten Jahren bauten wir das Unternehmen „Explain“ zum Marktführer aus. Heute haben wir fast 50 Mitarbeiter in Karlsruhe und Berlin. Wir dürfen für große Namen arbeiten wie Adidas oder BMW!
Wieso erzähle ich Dir meine Geschichte? Nein, nicht weil ich so toll bin. Im Gegenteil, weil ich eigentlich ein ziemlicher Versager war und ich in meinem Leben durch viele Täler gehen musste. Ich wünsche mir, dass meine Geschichte eine Ermutigung ist für Dich!
Was macht mich eigentlich stark?
Erstens: Es gab in meinem Leben immer Menschen, die an mich geglaubt haben! Ob es meine Eltern waren, als sie mich von der Schule genommen haben, oder Sven, als er mich aufgenommen hat in seine kleine Firma. Ich könnte euch viele Namen nennen. Familie und Freunde sind für mich das Wichtigste. Sie geben mir Kraft! Mittlerweile habe ich meine eigene Familie. Meine Frau Francine und meine beiden Jungs Milan und Levi sind das Größte für mich. Sie zeigen mir jeden Tag, um was es im Leben geht: füreinander da zu sein und sich zu lieben.
Zweitens: Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass jeder Mensch außergewöhnliche Talente geschenkt bekommen hat. Unsere Lebensaufgabe besteht darin, sie herauszufinden und sie dann konsequent einzusetzen. Damit können wir Großes erreichen, egal wie jung oder alt wir sind. Unsere Talente können die Welt verändern!
Meine Hoffnung liegt in unserem Schöpfer im Himmel. Egal, ob ich durch ein tiefes Tal gehen muss oder auf einer Erfolgswelle schwimme. Er ist derjenige, der die Talente in uns angelegt hat. Er ist derjenige, der das große Ganze im Blick hat und derjenige, der mich bedingungslos liebt, egal. was kommt. Das gibt mir Kraft, Mut und Hoffnung!
Jonas Keller
Familienmensch, Altruist & Fußball-Enthusiast
CEO bei Explain
Wohnt im wunderschönen Baden-Badener Rebland
In Psalm 23 steht:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein
Die faszinierende Beth Hamilton
Illustration: Sherina Wegmann
Ich habe mich kürzlich gefragt, was mich eigentlich in schwierigen Zeiten inspiriert, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern optimistisch zu denken. Es ist die faszinierende Lebensgeschichte einer jungen Surferin namens Bethany Hamilton. In ihrem Film Soulsurfer erzählt sie, wie ihr Leben schon im Kindesalter auf eine harte Probe gestellt wurde.
Sie ist angehende Profi-Surferin auf Hawaii, als sie mit 13 Jahren von einem Tigerhai angegriffen wird und dabei ihren linken Arm verliert. Von einem Moment auf den nächsten wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt. Ihr großer Traum, eines Tages eine berühmte Surferin zu werden, scheint zu zerplatzen. Mit nur einem Arm würde sie sich nicht einmal mehr richtig an ihrem Surfbrett festhalten können, wenn sie unter einer heranbrausenden Welle durchtauchen wollte. „Wie kann Gott so etwas nur zulassen?“ Immer und immer wieder stellt sie sich nach dem Unfall diese Frage. Genau darüber mache ich mir selbst auch oft Gedanken, wenn ich schlimme Nachrichten sehe.
Bethanys tragischer Unfall geschah im Jahr 2003. Wenn du jetzt glaubst, sie hätte den Mut verloren oder hätte seit ihrem Unfall nie mehr auf dem Surfbrett gestanden, dann irrst du dich gewaltig.
In dem Moment, als es ihr am schlechtesten geht, triff sie auf Menschen, die ihr von Gott erzählen. Von Gott, der „Pläne des Heils und nicht des Unheils hat“, der den Menschen „eine Zukunft und Hoffnung geben will“. Die Leiterin einer Jugendgruppe in ihrer Gemeinde liest ihr einen Bibelvers aus Jeremia vor, der sie von da an täglich beschäftigt. „Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.“ (Jeremia 29,11)
Durch diese Zusage Gottes ermutigt, macht Bethany in der darauffolgenden Zeit große Schritte nach vorne und erreicht mit ihrer Mutmach-Geschichte viele neue Menschen, für die sie vor dem Unfall keine Zeit gehabt hatte, da sie nur Augen für ihr Surfbrett hatte. So nimmt sie zum Beispiel mit allen Kräften an einer Hilfsaktion in Thailand teil, wo unzählige Menschen aufgrund eines Tsunami-Unglücks ihre ganze Familie verloren und nicht einmal mehr das Nötigste zum Leben hatten.
Nur einige Wochen später beginnt sie wieder, hart zu trainieren, um ihren Lebenstraum, eine Profisurferin zu werden, zu verwirklichen. Nach und nach entwickelt sie ihre eigenen kreativen Strategien, um auch mit nur einem Arm zurechtzukommen. Für sie gilt: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
Selten habe ich einen derart starken Willen bei Menschen gesehen, wie es Bethany vorlebt. Sie lässt sich nicht von ihrem anfänglichen Zweifel abschrecken und meldet sich schon im folgenden Jahr für den nationalen Surf-Wettbewerb an. Sie spürt, dass dieser Gott wirklich für sie da ist und sich mit ihr auf den harten Weg gemacht hat. Das macht sie unglaublich stark und gibt ihr die Kraft, sich immer wieder neu aufs Surfbrett zu ziehen. Das tut sie trotz der Schnittwunden, die ihr die scharfen Felsen im Meer zufügen, trotz ausgepowerter Muskeln, die sich abends wie labbrige Nudeln anfühlen.
Heute ist sie