Ein Boot, ein Kuss und du. Isabella Lovegood

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Ein Boot, ein Kuss und du - Isabella Lovegood

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ob er mit mir nichts anzufangen wusste, doch das zufriedene Lächeln, mit dem er mich nun bedachte, zerstreute meine Bedenken wieder.

      »Gefällt es dir?«, fragte er mich und ich nickte.

      »Ja, es ist wunderbar, so alleine übers Wasser zu gleiten. Also, mit dir, meine ich.«

      Er schmunzelte belustigt über meine Berichtigung. »Ja, geht mir auch so. Ich finde es wohltuend, dass du nicht die ganze Zeit schnatterst.«

      »Hast du das erwartet?«, fragte ich erstaunt.

      »Nein, sonst hätte ich dich nicht mitgenommen.« Seine Augen funkelten frech. »Das hatte ich schon und es ist verdammt anstrengend.«

      »Kann ich mir vorstellen. Ich habe eine solche Kollegin. Es reicht schon, mit ihr die Pause zu verbringen. Sie ist nett, aber sie den ganzen Tag um mich zu haben, würde mich verrückt machen.«

      Lorenzo brummte zustimmend und stieß im nächsten Moment einen Fluch zwischen den Zähnen hervor. Ein größeres Boot überholte uns zu nahe und als uns seine Bugwelle erfasste, wurden wir ordentlich durchgeschaukelt. Ich wollte mich am Sitz festhalten, doch plötzlich lag meine Hand auf seinem Schenkel. Rasch zog ich sie zurück. »Verzeihung.«

      Er lächelte mir kurz zu, während er damit zu tun hatte, das Boot auf Kurs zu halten. »Kein Problem. - So ein Idiot! Der ist ja schon am Vormittag besoffen!«

      Der Schluss war naheliegend. Während sie an uns vorbeischossen, hatte ich die Bierdose in der Hand des Bootsführers gesehen und ein weiterer Mann und zwei Frauen hatten johlend zu uns herübergewunken.

      »Kommt das öfter vor?«

      »Zu oft, besonders in der Hauptsaison. Dabei ist Alkohol auch beim Lenken eines Bootes verboten.« Er zuckte mit den Schultern. »Hast du Lust zu baden? Da vorne ist eine schöne, kleine Bucht. Mit ein bisschen Glück haben wir sie für uns alleine.«

      »Das klingt gut!« Die Sonne war zwar schon deutlich milder als im Sommer, doch das Wasser hatte noch sehr angenehme Temperaturen. Lorenzo drosselte das Tempo. Gemächlich glitt unser Schiff durch eine schmale Passage, danach traten die steilen Felswände ein wenig zurück und weiteten sich zu einer vom Meer aus uneinsichtigen Bucht.

      »Oh«, machte ich überrascht.

      »Nicht schlecht, oder?« Lorenzo lächelte zufrieden. »Die habe ich mal durch Zufall entdeckt. Vom Landweg ist sie praktisch unerreichbar.«

      Unwillkürlich fragte ich mich, was er an dem abgeschiedenen Fleckchen schon alles getrieben hatte. Nun, ich stand dafür nicht zur Verfügung, das war sicher. Obwohl das, was unter seinem Shirt zum Vorschein kam, als er es sich über den Kopf zog, gar nicht so übel aussah. Nur Farbe hatte der V-förmige Oberkörper, der in schmalen Hüften endete, bisher nicht viel abbekommen. Ich hatte unter dem Top schon den Bikini an und streifte es ebenfalls ab.

      Lorenzo betrachtete mich sichtlich wohlwollend, dann hob er entschuldigend die Schultern. »Wenn ich dich so ansehe, von Kopf bis Fuß schön gebräunt, komme ich mir noch blasser vor. Zeit, wenigstens jetzt noch etwas Sonne zu tanken.«

      Er sah tatsächlich etwas seltsam aus: Die Arme waren bis über die Ellenbogen braun, darüber, bis zum Hals war seine Haut hell. Die leichte Brustbehaarung stach dadurch stärker hervor. Gleichzeitig schlüpften wir aus unseren Hosen. Seine langen Beine waren genauso weiß wie sein Bauch. Sie waren schlank, aber nicht dünn und die Badeshorts ließen erahnen, dass sein Po knackig und fest war. Leichtes Kribbeln machte sich in meinen unteren Regionen bemerkbar und ich spürte, wie meine Brustwarzen reagierten. Schnell wandte ich mich ab und legte meine Kleidung ordentlich zusammen.

      Nie im Leben würde ich ihn spüren lassen, wie anziehend ich ihn fand. Er war ein Jäger und Sammler und ich hatte keine Ambitionen, zu einer weiteren Zeile auf seiner Checkliste zu werden. Alleine in meinem Umfeld kannte ich ein paar Frauen, die schon mit ihm im Bett gewesen waren, und ich wagte zu bezweifeln, dass er selbst noch den Überblick hatte. Während ich an der Leiter ins kristallklare, türkisblaue Wasser hinabstieg, fiel mir dummerweise auch ein, dass sie alle in höchsten Tönen von Lorenzos Fähigkeiten geschwärmt hatten. Unauffällig sah ich zu ihm. Er hatte sich auf einer der beiden Liegeflächen ausgestreckt und genoss die Vormittagssonne. Offenbar hatte er keine Lust zu baden, aber damit hatte ich kein Problem. Mein Blick fiel auf die Wölbung zwischen seinen Beinen. Sogar im entspannten Zustand war sie nicht zu übersehen.

      Oh, Mist! Ich hatte eindeutig schon zu lange keinen Sex mehr gehabt! Entschlossen, mich schnellstens abzulenken, ließ ich mich hinterrücks mit einem Platsch ins Wasser fallen. Es schlug über mir zusammen und kühlte meine hitzigen Gedanken gleich mit ab.

      Mit kräftigen Zügen schwamm ich los. Ach, wie herrlich war es, mich von dem glitzernden Nass umspülen zu lassen! Zum Meer hatte ich immer schon eine ganz besondere Beziehung. Das war mein Element. Es sah aus wie flüssiges Glas und die Sonnenstrahlen, die durch die Wellen gebrochen wurden, malten Lichtflecke auf den Grund. Als ich den Fischschwarm unter mir bemerkte, bedauerte ich, meinen Schnorchel auf dem Boot vergessen zu haben. Da war ich wohl nicht ganz bei der Sache gewesen. Ich durchquerte die Bucht und schwamm bis an die Felsen heran. Lilafarbene, nur wenige Zentimeter hohe Anemonen wiegten sich knapp unter der Wasseroberfläche in den sachten Wellenbewegungen. Fasziniert beobachtete ich die silbrig glitzernden, fingerlangen Fischchen, die gleich daneben eifrig Algen von den Steinen zupften. Ein paar Meter weiter sonnten sich zwei Krabben auf einem leicht überspülten Vorsprung. Eilig zogen sie sich zurück, als mein Schatten auf sie fiel. Hinter mir plätscherte es leise und erst, als ich mich umsah, bemerkte ich, dass sich Lorenzo gemächlich näherte.

      »Was gibt es denn da Interessantes?«, fragte er und ich zeigte ihm, was ich alles entdeckt hatte.

      »Erstaunlich! Ich muss gestehen, so genau habe ich noch nie hingesehen.«

      Ich verkniff mir die Bemerkung, dass er sich üblicherweise vermutlich mit anderen Dingen beschäftigte, wenn er hier ankerte.

      »So, wie du schwimmst, hätte ich beinahe erwartet, einen Fischschwanz statt deiner Beine zu sehen.«

      Ich lachte, streckte einen Fuß über die Wasseroberfläche und wackelte mit den Zehen. Die Sonne verfing sich in den zarten Glitzersternchen, mit denen ich den Nagellack verziert hatte. »Wie du siehst, noch alles menschlich.«

      Sein Blick strich eindeutig bewundernd über mein Bein nach oben und hinterließ eine prickelnde Spur, die mich innerlich erbeben ließ. Rasch wandte ich mich ab und machte ein paar Schwimmbewegungen von ihm weg. Als ich merkte, dass er mir folgte, drosselte ich das Tempo. Schließlich sollte es nicht so aussehen, als ob ich vor ihm flüchtete.

      Wir schwammen noch ein wenig herum, ließen uns treiben und beobachteten die Möwen, die über uns hinwegflogen. Es war herrlich, die Sonne auf der Haut zu spüren und alle Gedanken loszulassen. Sobald wir wieder an Bord waren, drückte ich meinen Pferdeschwanz über der Reling aus und löste die Spange. Ich schüttelte die Haare aus, damit sie besser trocknen konnten. Dass Lorenzo mich dabei beobachtete, merkte ich erst danach. Wortlos stand er auf und verschwand unter Deck. Kurz darauf kam er mit zwei Bechern Eiskaffee wieder.

      »Oh, vielen Dank. Das ist ja ein tolles Service!«

      Er grinste. »Ich kann es eben nicht lassen.«

      Ich nahm einen Schluck von dem kalten Getränk. »Du magst deinen Job, oder?«

      Lorenzo nickte. »Ja, ich arbeite gerne bei Matís.«

      »Wie lange bist du schon dort?«

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