Ein Boot, ein Kuss und du. Isabella Lovegood

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Ein Boot, ein Kuss und du - Isabella Lovegood

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drehte ihr den Rücken zu und zuckte zusammen, als die kühle Sonnencreme auftraf. Anscheinend war meine Haut schon ziemlich heiß, was bedeutete, dass Angelina nicht übertrieben hatte. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl, das ihre Hände hervorriefen. Sie waren sanft und verteilten die Creme gründlich. Unwillkürlich entfuhr mir ein wohliges Stöhnen.

      »Tut es weh?«, fragte sie besorgt. Was sollte ich sagen? Dass ihre harmlosen Berührungen reichten, um mich hart werden zu lassen?

      »Nein, alles okay!« Ich räusperte mich und in dem Moment ging mir auf, was es mit mir anstellen würde, ihren glatten, makellosen Rücken zu massieren. Aber ganz sicher nahm ich mein Angebot deshalb nicht zurück.

      »Soll ich vorne auch gleich?«, fragte sie nun und hielt ihre fettigen Hände hoch. Oh Himmel! Wider besseren Wissens nickte ich und genoss es mehr, als für mich gut war, wie sie über meine Schultern und Arme glitten, meine Brust eincremten und den Rest auf meinem Bauch verteilten. Ihre Augen waren konzentriert auf die jeweilige Stelle gerichtet, die sie gerade bearbeitete. »Und jetzt noch die Beine.« Ich stöhnte mit zusammengepressten Lippen auf, doch unbeeindruckt davon ging sie vor mir in die Hocke. »Kein Problem, ich habe meine jüngeren Brüder unzählige Male eingecremt.« Sorgfältig fing sie an, mit beiden Händen und reichlich Creme mein rechtes Bein zu bearbeiten. Ein Schauer lief mir die Wirbelsäule hinauf und hinunter, als sie erst den Schenkel, dann Knie und Waden, Knöchel und Rist einrieb. Meine Erektion befand sich praktisch direkt vor ihrer Nase. Die konnte sie unmöglich übersehen, doch sie ließ sich nichts anmerken. Erst als sie auch das zweite Bein gründlich versorgt hatte, erhob sie sich wieder. »Fertig. Kann ich mir irgendwo die Hände waschen?«

      Ich räusperte mich erneut und deutete zu den Stufen, die in den Rumpf des Schiffes hinunterführten. »Danke. In der Kombüse. Aber sei sparsam mit dem Wasser.«

      Nachdem sie verschwunden war, fuhr ich mir mit allen zehn Fingern übers Gesicht und durch die Haare. Du lieber Himmel, ich konnte mich nicht erinnern, wann mir zuletzt eine Frau so eingeheizt hatte! Mein ganzer Körper kribbelte und mein Schwanz pochte schmerzhaft. Ich fragte mich, ob sie so unschuldig oder so durchtrieben war, das hier durchzuziehen. Verzweifelt rieb ich mit der Hand über meinen Steifen, doch das machte es noch schlimmer. Alles in mir schrie nach Erleichterung, doch sie hatte von Anfang an klargestellt, dass sie an unserem Freunde-Status nichts ändern wollte. Vielleicht hätte es geholfen, mich wieder ins kühle Wasser zu stürzen, aber das hätte die ganze Prozedur sinnlos gemacht. Ich hörte ihre Schritte hinter mir und atmete tief durch, holte den Anker ein und startete den Motor, ohne mich zu ihr umzudrehen. Nur langsam beruhigte sich mein Puls wieder und meine pochende Erektion fiel nach und nach in sich zusammen. Im Augenwinkel nahm ich wahr, dass sie sich auf der Liege niedergelassen hatte. Die langen Beine hatte sie angewinkelt, die Arme darum gelegt und ihr Kinn ruhte auf den Knien, während sie stumm über das Meer sah. Was wohl in ihrem Kopf vorging?

      5. Kapitel

      Angelina

      Noch immer klopfte mir das Herz bis zum Hals und ich spürte meinen Puls höchst beunruhigend auch an anderen Stellen meines Körpers. Ich wusste genau, dass das eben ziemlich fies gewesen war. Das mit meinen Brüdern war natürlich Quatsch. Zuletzt hatte ich sie vor mehr als zwanzig Jahren eingecremt, als wir noch Kinder gewesen waren. Miguel und Alonso waren fünf und sechs Jahre jünger als ich. Ich hatte Lorenzo auf die Probe gestellt und er hatte sie mit Bravour bestanden. Es war nicht zu übersehen gewesen, wie sehr ihn meine Aktion erregt hatte, doch mit keiner Silbe oder Geste hatte er versucht, unsere Abmachung zu brechen und mich zu verführen, oder gar sich zu nehmen, was er wollte.

      Der Fahrtwind kühlte meine heißen Wangen, aber gegen die innerliche Hitze, die mich noch immer erfüllte, konnte er nichts ausrichten. Wie kam es, dass mich ein alter Freund so aus dem Gleichgewicht bringen konnte? Wir kannten uns seit Ewigkeiten, doch noch nie hatte ich ihn als so anziehend männlich und attraktiv wahrgenommen. Ich hätte mich ihm am liebsten an den Hals geworfen und ihn angefleht, mit mir Sex zu haben. Aber natürlich kam das nicht infrage. Oder?

      Unauffällig schielte ich zu ihm hinüber. Er stand am Steuer, statt sich hinzusetzen. Vermutlich wollte er die Sonnencreme erst besser einziehen lassen. Ich betrachtete das Spiel seiner Muskeln, die das Schlingern, Heben und Senken des Schiffes ausglichen. Ich ertappte mich dabei, mir über die Lippen zu lecken. Verflucht, war der Mann sexy! Was hatte ich mir nur dabei gedacht, ihm so nahe zu kommen? Noch immer hatte ich seinen verlockenden Geruch nach frisch gewaschenem Mann in der Nase, gemischt mit Meer und Sonnencreme. Wie hätte er wohl reagiert, wenn ich ihm den Bund der Badeshorts heruntergezogen und seine verlockende Erektion mit dem Mund verwöhnt hätte? Das Pochen in meinem Unterleib verstärkte sich wieder. Er schien gut gebaut zu sein und erneut fiel mir Lorenzos Ruf ein. Keine meiner Bekannten, die mit ihm im Bett gewesen waren, hatte sich über seine Qualitäten ebendort beschwert. Das Gegenteil war der Fall und so etwas wie Neid stieg in mir auf. Lag es tatsächlich an ihm oder war ich schlichtweg so ausgehungert, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, meine eigenen Regeln über Bord zu werfen?

      Erneut betrachtete ich ihn, doch diesmal kreuzten sich unsere Blicke. Ich sah in seinen Augen dasselbe brennende Verlangen, das auch mich plagte. Verdammt, was hatte ich da angeleiert? Ich zwang mich, wegzusehen und den Anblick des mittlerweile tiefblauen Meeres zu genießen. Lorenzo führte das Boot in gemäßigtem Tempo durch die Wellen und ließ uns Zeit, die Küstenlinie zu betrachten, die an uns vorüberzog. Schroffe Felsen türmten sich auf, an denen sich die Wellen brachen, dann wichen sie zu einer kleinen Bucht zurück, an deren Ende sich ein schmaler Strand befand. Einige Sonnenschirme waren zu erkennen. Ein paar Gestalten planschten im flachen Wasser, andere lagen auf bunten Tüchern im Sand und genossen die Sonne.

      Zwischendurch machte Lorenzo einen weiten Bogen um die belebte Hafeneinfahrt von Cala d’Or und wir fuhren an dem Küstenort vorbei, immer weiter nach Süden. Wenig bewohnte Abschnitte folgten, die mich mit ihrer Ursprünglichkeit und Rauheit beeindruckten. Unwillkürlich stieß ich einen tiefen Seufzer aus, was mir einen forschenden Blick von Lorenzo einbrachte.

      »Es ist wunderschön hier. Bezaubernd. Faszinierend.«

      Er lächelte zufrieden. »Ja, da bin ich ganz deiner Meinung. Irgendwie muss ich künftig auch während der Saison Zeit finden, öfters auszufahren. Es macht den Kopf frei.« Er gab Gas und wir schossen durch die Wellen. Meine Haare flatterten im Wind und ich genoss das Gefühl von Freiheit, das mich durchströmte, als gäbe es nur diesen perfekten Moment, in dem die Alltagssorgen in den Hintergrund rückten.

      Wir passierten die Buchten von Figuera, Santanyí und Lombards und ich stellte fest, dass die Orte vom Meer aus ganz anders wirkten, als wenn man mit dem Auto oder zu Fuß unterwegs war. Nach einer Weile meldete mein Magen mit heftigem Grummeln, dass es Zeit für Energienachschub wurde. In diesem Moment drosselte Lorenzo den Motor und wandte sich zu mir. »Was hältst du von Mittagessen?«

      »Wollte ich auch gerade fragen. Suchst du uns ein lauschiges Plätzchen?«

      »Ein kleines Stück noch, dann kommen wir zur Cala Figuereta. Dort werden wir ankern. Kennst du die?«

      Ich schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, war ich ewig nicht mehr in dieser Gegend.«

      Er nickte. »Ich muss gestehen, wenn ich das Boot nicht hätte, würde ich vieles gar nicht kennen.«

      Es war eine kleine Bucht, die landseitig von schroffen Felswänden begrenzt war. Auf der anderen Seite hatten wir uneingeschränkte Sicht auf das offene Meer. Lorenzo verankerte das Schiff, dann klappte er einen Tisch aus, der mir bisher entgangen war.

      »Wirklich praktisch«, stellte ich anerkennend fest, als wir einander gegenüber saßen und unser mitgebrachtes Essen ausbreiteten, um es miteinander zu teilen.

      Er

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