Digitale Medizin. Группа авторов

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aufbaut, in der der ἰατρική die erstrangige Verantwortung für sein immer primär am nicht-schädigenden Wohl des Patienten ausgerichtetes Heilhandeln übernimmt: τέχνη ἰατρική. Mit τέχνη ist dabei sowohl Handwerk, als auch Kunst und Wissenschaft angesprochen – eine nicht nur terminologisch-akademisch relevante Dimensionierung, die bis heute Ärzte und die sie umgebende Superstruktur aus Politik, Gesellschaft, Ökonomie und Technologie in ein nicht immer leicht auszutarierendes Verhältnis stellt.“36

       „Die Medizin ruht auf einer breiten theoretischen Basis. Aber sie ist keine exakte Naturwissenschaft; zwar bedient sie sich naturwissenschaftlicher Methoden; sie ist aber auch Philosophie, und vor allem ist sie praktisches Handeln unter ethischen Maximen.“37

      Wenn man sich diese grundsätzliche Einordnung des Heilshandelns noch einmal vorhält, wird die digitale Transformation durchaus prima facie zur Herausforderung. Dies deshalb, da das grundlegende Wesensmerkmal des Digitalen im Topos von der Berechenbarkeit der Welt besteht. Auch wenn heute Algorithmen,38 verstanden als formalisierbare Lösungsvorschriften, sicher über kein Modell der Welt verfügen, sind sie doch in vielen Belangen menschlichen Kenntnissen und Fähigkeiten überlegen, in der Anwendungsgestalt der Robotik auch zunehmend vielen Fertigkeiten. Mustererkennung ergibt in der Radiologie als Radionomics eminenten Sinn, der Echtzeit-Wissenzugriff für Forschung und Versorgung mit kluger Kontextuierung, die zunehmende Feinmotorik der OP-Robotik-Systeme wie DaVinci und die entlastenden Assistenzsysteme der Pflege ebenso. Insgesamt sind die Herausforderungen zwar deskriptiv und normativ einschneidend, allerdings ist eben Technologie in ihrer Anwendungsgestalt selten per se „böse“ (es sei denn, jene wäre bad by design, also eine friedliche und begrüßenswerte Anwendung schlechterdings ausgeschlossen da objektiv unmachbar), sondern wird erst im von Personen zu verantwortenden Handlungskontext ein ethisches Thema. Allerdings können Technologien sehr wohl eine ethisch relevante Eigentendenz enthalten, ethische Probleme zu entwickeln. So kann beispielsweise die grundlegende Frage, ob es ethisch akzeptabel ist, eine starke KI zu entwickeln (unterstellt dies ist möglich), durchaus abschlägig beschieden werden mit dem Argument, einerseits die Grenze zwischen Schöpfer und Geschöpf zu verwischen (was theologisch gedacht wäre), andererseits mit einer starken KI vielleicht gar ein auch zur Ethik fähiges Bewusstsein geschaffen zu haben, welches seine Schöpfer möglicherweise für dieses Akt kritisieren würde.39 Apriorische Grenzen dieser technologischen Entwicklungen sind mithin umstritten. Es ist davon auszugehen, dass es keine prinzipiell-apriorisch negativ zu beantwortende Frage ist, ob starke KI machbar ist.40 Umso wichtiger sind die Diskurse um eine Ethik der Künstlichen Intelligenz, beispielsweise in dem Entwurf des Konzeptes der „Explainable AI“ und insgesamt dem richtigen Trend zu Leitlinien zur digitalen Ethik. Das Institute for Digital Transformation in Healthcare der UWH hat die europaweiten Leitlinien für entsprechende Kategorien im Sinne einer „CDR“ (Corporate Digital Responsibility) herausgearbeitet, was eine gute Orientierung ermöglicht:

       „Unternehmen

       Beratungen

      

Accenture Plc – Universal Principles of Data Ethics – 12 Guidelines for Developing Ethics Codes

      

ADEL (Algorithm Data Ethics Label) – Ethical Analysis

       Industrie

      

Deutsche Telekom AG – Die neun Leitlinien der Telekom zum Einsatz von künstlicher Intelligenz

      

SAP Deutschland SE & Co. KG – SAP’s Guiding Principles for Artificial Intelligence

      

Telefónica S.A. – AI Principles of Telefónica

      

Telia Company AB – Guiding Principles on Trusted AI Ethics

      

Verivox GmbH – Selbstverpflichtung zur Stärkung des Verbraucherschutzes

       Medien

      

Handelsblatt Research Institute – Datenschutz und Big Data: Ein Leitfaden für Unternehmen

       Non-Profit

       zwischenstaatliche Organisationen

      

European Commission – Digital Single Market – Codes of Practice of Disinformation

      

European Commission for the Efficiency of Justice – European Ethical Charter on the Use of Artifical Intelligence in Judicial Systems

      

European Group on Ethics in Science and New Technologies (EGE) – Statement on Artificial Intelligence, Robotics and ‚Autonomous‘ Systems

      

High-Level Expert Group on Artificial Intelligence – Ethics Guidelines for Trustworthy AI

       Regierungsorganisationen

      

Agency for Digital Italy – White Paper

      

BMVI – Automatisiertes und vernetztes Fahren

      

BMWi – Strategie Künstliche Intelligenz der Bundesregierung

      

Datenschutzkonferenz – Hambacher Erklärung zur Künstlichen Intelligenz

      

Ekspertgruppe om DATA ETHIK – Data for the Benefit of People

      

ICDPPC – Declaration on Ethics and Data Protection in Artificial Intelligence

      

Mission assigned by the French Prime Minister – For a Meaningful Artificial Intelligence – Towards a French and European Strategy

      

UK Government – Data Ethics Framework

      

UK House of Lords – AI in the UK: Ready, Willing and Able?

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