Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

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befreien.

      Sein in verkörpernden Augen spiritueller Blick

      Konnte den grau-phosphoreszierenden Dunst durchdringen

      Und die Geheimnisse des sich stets wechselnden Flusses erfassen,

      Der diese stummen und festen Zellen belebt

      Und das Denken und Verlangen des Fleisches lenkt

      Sowie die starke Lust und den starken Hunger seines Willens.

      Auch dem spürte er entlang dessen verborgenem Strome nach

      Und ging die Spur von dessen Wirken zurück zu einer wunderreichen Quelle.

      Eine mystische Gegenwart, die niemand erforschen noch beherrschen kann,

      Schöpferin dieses Spiels von Strahlen und Schatten

      In diesem süßen und bitteren paradoxen Leben,

      Verlangt vom Körper die Vertraulichkeiten der Seele

      Und verknüpft durch die schnelle Vibration eines Nervs

      Seine mechanischen Erregungen mit Licht und Liebe.

      Sie ruft die schlafenden Erinnerungen des Geistes

      Empor aus unterbewussten Tiefen unterhalb des Schaums der Zeit;

      Ihre Flamme der glücklichen Wahrheit vergessen,

      Erscheinend mit schweren Augen, die kaum sehen,

      Kommen sie als Gefühle und Begierden verkleidet,

      Wie Tang, der eine Weile an der Oberfläche schwimmt

      Und steigt und sinkt mit einer schlafwandlerischen Flut.

      Sind ihre Regungen auch erniedrigt und unrein,

      Brütet doch stets eine Himmels-Wahrheit in den Tiefen der Lebensmacht;

      In ihren dunkelsten Gliedern lodert dieses Feuer.

      Eine Fühlung von Gottes Verzückung in den Schöpfungsakten,

      Eine verlorene Erinnerung an Glückseligkeit

      Hält sich noch versteckt in den stummen Wurzeln von Tod und Geburt,

      Der Welt besinnungslose Schönheit spiegelt Gottes Wonne wieder.

      Das Lächeln dieser Verzückung ist insgeheim überall;

      Sie strömt im Atem des Windes, im Saft der Bäume,

      In Blättern und Blumen blüht ihre farbige Pracht.

      Als Leben sein Dösen in der Pflanze durchbrach,

      Die fühlt und leidet, doch sich nicht fortbewegen oder schreien kann,

      Machte sie im Tier, im beschwingten Vogel und denkenden Menschen

      Aus dem Rhythmus des Herzens die Takte ihrer Musik;

      Sie zwang die unbewussten Gewebe aufzuwachen

      Und nach dem Glück zu trachten und das Schmerzgefühl zu ernten

      Und vor Vergnügen zu erschauern und aufgrund kurzer Freude zu lachen

      Und vor Schmerz zu erzittern und Ekstase zu erflehen.

      Gebieterisch, sprachlos, falsch verstanden,

      Dem Licht zu fern, dem Kern des Daseins zu nah,

      Seltsam in die Zeit geboren aus der ewigen Seligkeit,

      Drückt sie auf den Kern des Herzens und vibrierenden Nerv;

      Ihre scharfe Selbst-Suche zerreißt unser Bewusstsein;

      Jener Stachel verursacht unseren Schmerz und unsere Lust:

      Durchdrungen von ihr, aber blind für ihre wahre Freude,

      Stürzt sich das Begehren der Seele auf vergängliche Dinge.

      Dem sehnsuchtsvollen Trieb der ganzen Natur kann keiner widerstehen,

      Der wogend kommt durch das Blut und den stimulierten Sinn;

      Eine Ekstase des Unendlichen ist ihre Ursache.

      Die wird in uns zu endlicher Liebe und Lüste,

      Wird Wille, zu erobern und zu besitzen, zu ergreifen und zu behalten,

      Des Lebens Raum und Umfang und des Vergnügens Vielfalt zu erweitern,

      Wird zu kämpfen und zu bezwingen und sich zu eigen zu machen,

      Wird Hoffnung, die eigene Freude mit der Freude anderer zu mischen,

      Wird Sehnsucht, zu besitzen und der anderen Besitz zu werden,

      Sich zu erfreuen und erfreut zu werden, zu fühlen, zu leben.

      Hier war ihr früher kurzer Versuch zu sein,

      Ihr schnelles Ende momentaner Freude,

      Deren Stempel des Versagens das ganze unwissende Leben prägt.

      Auch den Zellen seine Gewohnheit auferlegend,

      Verfolgt das Phantom eines dunklen und bösen Anfangs

      Wie ein Gespenst all das, was wir träumen und tun.

      Zwar gibt es auf Erden fest gegründete Leben,

      Ein Wirken aus Gewohnheit oder ein Sinn für Gesetz,

      Eine stete Wiederholung im Fließenden,

      Doch sind die Wurzeln ihres Willens stets die gleichen;

      Diese Leidenschaften sind der Stoff, aus dem wir gemacht sind.

      Dies war der erste Schrei der erwachenden Welt.

      Noch haftet es uns an und umklammert den Gott.

      Selbst wenn die Vernunft geboren ist und die Seele Gestalt annimmt,

      Bleibt im Tier und Reptil und im denkenden Menschen

      Es bestehen und ist der Quell von ihrem ganzen Leben.

      Auch dies war nötig, damit Atem und Leben möglich sei.

      Der Geist in einer endlichen unwissenden Welt

      Muss solcherweise sein gefangenes Bewusstsein befreien,

      Das in kleinen Strahlen an bebenden Punkten herausgezwungen wird

      Aus dem versiegelten Unendlichen des Nichtbewussten.

      Dann

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