Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
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Deren Ursprung im Unbeschreiblichen verloren ging.
Und wieder stehen wir vor dem reinen Unerkennbaren.
Im Einsturz der Werte, im lauten Krachen des Untergangs,
Im Bersten und Splittern ihres zusammenbrechenden Werkes
Verlor sie ihre klare konservierte konstruierte Welt.
Ein Quantentanz blieb, eine verstreute Ansammlung des Zufalls
Im ungeheuren rasenden Wirbel der Energie:
Eine unaufhörliche Bewegung in der grenzenlosen Leere
Erfand ohne Denken oder Ziel Formen:
Notwendigkeit und Ursache waren formenlose Gespenster;
Materie war ein Zwischenfall im Fluss des Seins,
Gesetz war bloß ein Uhrwerk der Gewohnheit einer blinden Kraft.
Ideale, Ethik, Systeme hatten keine Basis
Und brachen bald zusammen oder lebten ohne Zustimmung;
Alles wurde ein Chaos, ein Umbruch und Zusammenstoß und Kampf.
Ideen stürzten sich streitend und wild auf das Leben;
Ein harter Druck hielt nieder die Anarchie
Und Freiheit war nur der Name eines Phantoms:
Schöpfung und Zerstörung tanzten Walzer Arm in Arm
Auf der Brust einer zerrissenen und bebenden Erde;
Alles taumelte in eine Welt von Kalis Tanz.
So gestürzt, sinkend, sich ausbreitend im Leeren,
Nach Halt greifend, nach einem Boden zum Stehen,
Sah sie nur eine dünne atomare Weite,
Das spärlich gepunktete dünne Substrat Universum,
Auf dem das Antlitz der Erscheinung einer festen Welt dahinschwimmt.
Dort gab es nur den Ablauf von Ereignissen
Und die plastische und proteische Wandlung der Natur,
Und, mächtig durch den Tod zu töten oder zu erschaffen,
Die allmächtige Kraft des gespaltenen unsichtbaren Atoms.
Eine Möglichkeit blieb, dass hier eine Macht sein könnte,
Die den Menschen von den alten mangelhaften Mitteln befreit
Und ihn zum souveränen Herrn der irdischen Szene macht.
Denn Vernunft könnte dann die ursprüngliche Kraft ergreifen,
Um ihren Wagen auf den Straßen der Zeit zu steuern.
Dann könnte alles dem Bedürfnis der denkenden Art dienen,
Ein absoluter Staat das Absolute einer Ordnung gründen,
Nach einer standardisierten Vollkommenheit alle Dinge regeln,
In der Gesellschaft einen gerechten und exakten Mechanismus bauen.
Dann könnten Wissenschaft und Vernunft ohne Rücksicht auf die Seele
Eine ruhige einförmige Welt auswalzen,
Äonische Suche mit äußeren Wahrheiten stillen
Und dem Mental ein einheitliches Gedankenmuster aufnötigen,
Den Träumen des Geistes die Logik der Materie auferlegen,
Ein vernunftbegabtes Tier aus dem Menschen machen
Und aus seinem Leben eine symmetrische Struktur.
Dies wäre dann der Gipfel der Natur auf einem dunklen Erdball,
Das großartige Resultat der Mühen langer Zeitalter,
Der Erde Evolution gekrönt, ihre Mission erfüllt.
So könnte es sein, wäre der Geist in den Schlaf gesunken;
Dann könnte der Mensch zufrieden ruhen und in Frieden leben,
Als Meister der Natur, der einst als ihr Leibeigener wirkte,
Die Unordnung der Welt erstarrend zum Gesetz, –
Wenn nicht des Lebens furchtbares Herz revoltierend aufstehen würde,
Wenn nicht Gott im Inneren einen größeren Plan finden könnte.
Doch viele Gesichter trägt die kosmische Seele;
Eine Berührung kann die festgelegte Front des Schicksals ändern.
Eine plötzliche Wendung kann kommen, ein Weg erscheinen.
Ein größeres Mental mag eine größere Wahrheit sehen
Oder wir selber könnten, wenn alles Übrige versagt hat,
Den in uns verborgenen Schlüssel zur vollkommenen Wandlung finden.
Sich erhebend von diesem Boden, wo unsere Tage kriechen,
Mag das Bewusstsein der Erde sich mit der Sonne vermählen,
Unser sterbliches Leben auf den Schwingen des Geistes reiten,
Unsere endlichen Gedanken Gemeinschaft mit dem Unendlichen haben.
In den hellen Königreichen der aufgehenden Sonne
Ist alles eine Geburt in die Macht des Lichts:
Was hier entstellt ist, bewahrt dort seine glückliche Gestalt,
Was hier vermischt und verzerrt ist, dort ist es rein und ganz;
Doch jedes ist ein vorübergehender Schritt, die Phase eines Augenblicks.
Erwacht zu einer größeren Wahrheit jenseits ihrer Taten,
Saß die Vermittlerin und sah ihre Werke
Und fühlte das Wunder in ihnen und die Kraft,
Kannte aber die Macht hinter dem Angesicht der Zeit:
Sie tat ihre Aufgabe, gehorchte dem ihr verliehenen Wissen,
Ihr tiefes Herz sehnte sich nach großen idealen Dingen
Und schaute vom Licht zu umfassenderem Licht:
Eine um sie gezogene brillante Hecke beengte ihre Macht;
Pflichtgetreu