Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
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Der Schönheit Berührung zu fühlen und die Welt und das Selbst zu erkennen:
Das Goldene Kind begann zu denken und zu sehen.
In diesen hellen Reichen unternahm das Mental seine ersten Schritte.
Völlig unwissend, aber begierig alles zu wissen,
Fängt dort sein langsames neugieriges Erforschen an;
Im steten Suchen greift es nach den Formen rings herum,
Immer hoffend, größere Dinge herauszufinden.
Feurig und golden glänzend von den Flammen des Sonnenaufgangs
Lebt es wachsam am Rande der Erfindung.
Doch alles, was es tut, geschieht in Maßen eines Kindes,
Als ob der Kosmos das Spielfeld eines Kindergartens wäre,
Mental, Leben nur Spielzeuge eines Titanenbabys.
Es schafft wie einer, der sich eine Scheinfestung erbaut,
Erstaunlich stabil für kurze Zeit,
Aus Sand gemacht auf einer Düne der Zeit
Inmitten eines uferlosen Meeres der geheimen Ewigkeit.
Ein kleines scharfes Instrument erwählte sich die große Allmacht
Und widmet sich leidenschaftlich mühsamen Zeitvertreib;
Die Unwissenheit zu lehren ist ihre schwierige Pflicht,
Ihr Denken geht von einem Ursprung nichtwissender Leere aus
Und was sie lehrt, das muss sie selber lernen,
Wissen weckend von seiner Schlummerstätte.
Denn Wissen kommt nicht zu uns als ein Gast,
In unser Zimmer gerufen aus der äußeren Welt;
Als Freund und Bewohner unseres geheimen Selbsts
Versteckte es sich hinter unserem Mental und fiel in den Schlaf
Und wacht langsam auf unter den Schlägen des Lebens;
Der mächtige Daimon liegt ungestaltet im Inneren,
Ihn zu erwecken, ihm Gestalt zu geben, ist die Aufgabe der Natur.
Alles war ein Chaos von Wahrem und Falschem,
Inmitten tiefem Nebel des Nichtwissens suchte das Mental;
Es schaute in sich, doch sah es nicht Gott.
Eine materielle Interims-Diplomatie
Verweigerte die Wahrheit, damit vergängliche Wahrheiten leben mögen,
Und versteckte die Gottheit in Glaubensbekenntnis und Mutmaßung
Damit die Welt-Unwissenheit langsam weise werde.
Dies war die Verwicklung, bewirkt vom souveränen Mental,
Das von leuchtendem Grat hinunterschaute in die Nacht,
Als es sich zuerst an dem Nichtbewussten zu schaffen machte:
Seine fremde Dämmerung verwirrte ihre lichten Augen;
Ihre flinken Hände müssen behutsam Eifer erlernen;
Nur einen langsamen Fortschritt kann die Erde ertragen.
Doch war ihre Stärke ungleich derjenigen der blinden Erde,
Die genötigt war, Hilfsinstrumente zu benutzen,
Die von der Lebens-Kraft und dem Fleisch erfunden waren.
Durch zweifelhafte Bilder nimmt die Erde alles wahr,
Alles begreift sie in riskanten Strahlen der Sicht,
Schwache Lichter, entfacht durch Berührungen tastenden Denkens.
Unfähig zu unmittelbarem Einblick durch die Seele,
Sieht sie krampfartig und lötet Wissensschrott zusammen,
Macht Wahrheit zur Sklavin ihres Unvermögens,
Verbannend die mystische Einheit der Natur
Teilt sie in Quantum und Masse das sich bewegende All;
Ihre Unwissenheit nimmt sie als Zollstock.
In ihrem eigenen Bereich die Hohepriesterin und Seherin
Wirkte jene größere Macht mit ihrer halb aufgegangenen Sonne
In Grenzen, doch ihr Feld beherrschend;
Sie wusste durch ein Privileg denkender Kraft
Und erhob Anspruch auf infantile Oberhoheit der Schau.
In ihren Augen, wie dunkel auch umrandet, leuchtete
Der Blick des Erzengels, der sein Tun durch Inspiration kennt
Und dessen weitsichtige Flamme eine Welt gestaltet.
In ihrem eigenen Reich strauchelt noch versagt sie,
Doch bewegt sie sich in Grenzen von subtiler Macht,
Durch die das Mental zur Sonne weiterschreiten kann.
Als Kandidatin auf höhere Machtbefugnis
Trieb sie einen Durchgang aus der Nacht zum Licht
Und sucht nach unerfasster Allwissenheit.
Eine zwergenleibige Dreiheit war ihr Diener.
Zuerst, als kleinster der Dreien, doch stark an Gliedern,
Mit niedriger Stirn und eckigem und schwerem Kiefer,
Ein pygmäenhaftes Denken, das Schranken zum Leben braucht,
Auf ewig gebückt, um Tatsache und Form herauszuhämmern.
Vertieft und eingeschlossen in äußere Sicht,
Bezieht es seinen Stand auf der soliden Basis der Natur.
Ein musterhafter Techniker, ein primitiver Denker,
Nietend das Leben an die Gleise der Gewohnheit,
Gehorsam gegenüber der groben Tyrannei der Materie,
Ein Gefangener der Prägungen, in denen es wirkt,
Bindet es sich selbst