Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
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Als eine Feuerschlange mit dunkler Wolke als Schweif,
Gefolgt von einer Traum-Schar glitzernder Gedanken,
Erhobenen Hauptes mit vielfarbigen flackernden Kämmen,
Lechzte es mit rauchiger Zunge nach Wissen.
Als ein Strudel, einsaugend leere Luft,
Stützte es sich auf leere gewaltige Ansprüche,
Im Nichtsein geboren, in das Nichtsein zurückkehrend,
Und doch drängte es die ganze Zeit über ahnungslos
Auf das verborgene Etwas hin, das Alles ist.
Begierig zu finden, unfähig festzuhalten,
War kennzeichnend für seine brillante Unbeständigkeit,
Zu irren, seine eingeborene Tendenz, sein natürlicher Hang.
Sofort bereit zu einer unüberlegten Gläubigkeit
Hielt es alles für wahr, was seinen eigenen Hoffnungen schmeichelte;
Es liebte die dem Wunsch entstammenden goldenen Nichtigkeiten
Und schnappte sich das Unwirkliche zu seiner Kost.
Im Finsteren entdeckte es leuchtende Formen;
Schauend in ein schattenverhangenes Halblicht,
Sah es farbige Bilder an die Höhlenwand der Fantasie gekritzelt;
Oder es sauste in Kreisen durch die Nacht der Mutmaßung
Und fing mit der Kamera der Einbildung
Helle Szenen der Verheißung aus flüchtigen Leuchtfeuern,
In der Luft des Lebens die Füße davoneilender Träume festhaltend,
Bewahrte die Abdrücke vorbeiziehender Formen und verkappter Mächte
Und Blitzlicht-Bilder halbgesehener Wahrheiten.
Ein eifriger Sprung, um zu fassen und zu besitzen,
Nicht von Vernunft oder schauender Seele geführt,
War seine erste und letzte natürliche Bewegung,
Es vergeudete die Kraft des Lebens, um das Unmögliche zu erreichen:
Es verachtete den geraden Weg und schweifte auf kurvenreichen Wegen
Und gab Gewonnenes für unversuchte Dinge auf;
Es sah unverwirklichte Ziele als augenblickliche Bestimmung
Und wählte den Abgrund für seinen Sprung zum Himmel.
Das Abenteuer ward ihm zum System im Glücksspiel des Lebens,
Nahm zufällige Gewinne als sichere Erfolge;
Irrtum entmutigte nie sein vertrauensseliges Betrachten,
Dem das tiefe Gesetz der Wege des Seins unbekannt war,
Und Fehlschlag konnte seinen feurigen Zugriff nicht bremsen;
Ein einziger Zufall, der gelang, rechtfertigte den Rest.
Das Wagnis, nicht der Sieg, war der Reiz des Lebens.
Als ein ungewisser Gewinner von unsicheren Einsätzen,
Instinkt sein Muttertier und das Lebens-Mental sein Vatertier,
Rann es sein Rennen und kam als erster oder letzter an.
Doch waren seine Werke weder klein und vergeblich noch nichtig;
Es nährte einen Teil der Stärke der Unendlichkeit
Und konnte jene hohen Dinge schaffen, die die Fantasie ihm eingab;
Seine Leidenschaft erfasste was ruhige Intelligenz verfehlte.
Das Verstehen der Impulse legte seinen stürmischen Griff
Auf die Himmel, die hohes Denken in blendenden Dunst gehüllt hatte,
Fing Schimmer auf, die eine versteckte Sonne offenbarten:
Es untersuchte die Leere und fand dort einen Schatz.
Eine halbe Intuition leuchtete purpurn in seinen Sinnen;
Es warf die Gabel des Blitzes und traf das Ungesehene.
Es sah im Dunkel und blinzelte vage im Licht,
Sein Feld war die Unwissenheit, das Unbekannte sein Preis.
Von all diesen Mächten war die letzte die Größte.
Spät kommend aus einer fernen Ebene des Denkens
In eine von Irrationalität erfüllten Welt des Zufalls,
Wo alles grob gefühlt und blind getan ward,
Doch Willkür das Unvermeidliche schien,
Kam Vernunft, die untersetzte Künstler-Gottheit,
In ihr enges Haus auf einem Grat in der Zeit.
Als Adeptin klaren Ersinnens und Entwerfens
Mit nachdenklichem Gesicht und gründlichem und musterndem Blick,
Bestieg sie ihren festen und unverrückbaren Sitz
Als die Stärkste, Weiseste der Troll-gleichen Drei.
Ausgerüstet mit Linse und Maßstab und Sonde,
Schaute sie auf ein gegenständliches Universum
Und auf die Vielfalt, die darin lebt und stirbt,
Und auf den Körper des Raumes und die fliehende Seele der Zeit,
Und nahm die Erde und Sterne in ihre Hände,
Um zu sehen, was mit diesen seltsamen Dingen zu machen sei.
In ihrem starken zweckvoll schaffenden Mental,
Erfindend ihre Grundzüge der Wirklichkeit
Und die geometrischen Kurven ihres Zeitplans,
Vermehrte sie ihre langsamen Teilausschnitte zur Wahrheit hin:
Ungeduldig mit allem Rätselhaftem und Unbekanntem,
Unduldsam gegenüber dem Gesetzlosen und Einzigartigen,
Aufzwingend