Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo страница 379
Ein Licht war bei ihm, eine unsichtbare Hand
War auf den Irrtum und den Schmerz gelegt,
Bis diese zu bebender Ekstase wurde,
Eine Erschütterung durch die Süße eines umfangenden Armes.
Er sah in der Nacht den schattenhaften Schleier des Ewigen,
Erkannte Tod als Keller des Lebenshauses,
In der Zerstörung fühlte er den raschen Schritt der Schöpfung,
Begriff Verlust als Preis für himmlischen Gewinn
Und Hölle als Abkürzung zu den Toren des Himmels.
Dann wurden in der geheimnisvollen Werkstatt der Illusion
Und in der magischen Buchdruckerei der Nichtbewusstheit
Die Formate der ursprünglichen Nacht zerrissen
Und die Klischees der Unwissenheit zerschmettert.
Belebt, einen tiefen spirituellen Atem schöpfend,
Löschte die Natur ihren starren mechanischen Kodex aus
Und die Klauseln des Kontrakts der gebundenen Seele
Und die Falschheit gab der Wahrheit ihre gefolterte Gestalt zurück.
Ausgelöscht waren die Gesetzestafeln des Schmerzes
Und an ihre Stelle traten Schriften leuchtenden Charakters.
Der unsichtbare Finger des kunstfertigen Schreibers schrieb
Seine rasche intuitive Kalligrafie;
Die Formen der Erde wurden zu seinen göttlichen Dokumenten,
Verkörpert ward Weisheit, die das Mental nicht enthüllen konnte,
Nichtbewusstsein verjagt aus der stimmlosen Brust der Welt;
Umgewandelt war das starre Schema des rationalen Denkens.
Bewusstsein weckend in trägen Dingen,
Auferlegte er dem dunklen Atom und der stummen Masse
Die diamantene Schrift des Unvergänglichen,
Schrieb auf das düstere Herz der gefallenen Dinge
Einen Päon-Gesang des freien Unendlichen
Und den Namen, der der Ewigkeit zugrunde liegt,
Und den erwachten frohlockenden Zellen zeichnete er
In der Symbolschrift des Unbeschreiblichen
Die Lyrik jener Liebe auf, die durch die Zeit hindurch wartet,
Und den mystischen Band des Buches der Seligkeit
Sowie die Botschaft des überbewussten Feuers.
Dann pochte rein das Leben im Körperhaus;
Der höllische Glanz starb und konnte nicht mehr töten.
Die Hölle zerbarst quer durch die riesige steile Fassade
Als würde ein magisches Gebäude zunichte gemacht,
Die Nacht tat sich auf und verschwand gleich einem abgrundtiefen Traum.
In die Lücke des Seins, die ausgehöhlt war wie ein leerer Raum,
In dem sie den Platz eines abwesenden Gottes eingenommen hatte,
Ergoss sich eine weite innige und wonnevolle Morgendämmerung;
Geheilt wurden alle Dinge, die der Zeit zerrissenes Herz geschaffen hatte,
Und in der Brust der Natur konnte Kummer nicht mehr bestehen:
Die Teilung hörte auf, denn Gott war da.
Die Seele erhellte den bewussten Körper mit ihrem Strahl,
Materie und Geist verschmolzen und waren eins.
Ende des achten Cantos
Neunter Canto
Das Paradies der Lebens-Götter
Um ihn herum strahlte ein großer glückverheißender Tag.
Ein Glanz von irgendeinem entzückten Unendlichen,
Hielt er in der Pracht seines goldenen Lachens
Die frei gewordenen Regionen des Herzens Glück,
Berauscht vom Weine Gottes,
Getaucht in Licht, immerwährend göttlich.
Als Liebling und Vertrauter der Götter,
Gehorchend dem göttlichen Gebot zur Freude,
War er der souveräne Herr seiner eigenen Wonne
Und Meister der Königreiche seiner Kraft.
Der Seligkeit gewiss, für die alle Formen geschaffen waren,
Unbewegt durch Furcht und Sorge und den Schlägen des Schicksals
Und nicht aufgeschreckt durch das Atmen der flüchtigen Zeit
Und nicht bedrängt von widrigen Umständen,
Atmete er in einer süßen sicheren unbesorgten Leichtigkeit
Frei von der Gebrechlichkeit unseres Körpers, die den Tod einlädt,
Fern unserer Gefahrenzone strauchelnden Willens.
Er brauchte nicht den Puls seiner Leidenschaft zu zügeln;
Durchschauert vom Griff warm befriedigter Sinne
Und dem jähen Wunder-Ansturm und der Flamme und dem Schrei
Des roten wundervollen Strömens der Lebenstriebe,
Lebte er in einem Juwelen-Rhythmus von Gottes Lachen
Und lag an der Brust der allumfassenden Liebe.
Unbesorgt weidete der ungefesselte Geist der Wonne
seine schimmernden Sonnen-Herden und Mond-Scharen
Entlang des lyrischen Laufs sorgenloser Ströme
Im Duft überirdischer Narzissen.
Ein Schweigen von Glückseligkeit