Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo
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Ihre stumpfe Empfindsamkeit bebte vor heftiger Einbildung;
Durch das Hervorrufen eines brachialen Lebensprinzips
Zeugten Böses und Schmerz eine monströse Seele.
Die Anarchen aus den formlosen Tiefen stiegen auf,
Große Titanwesen und dämonische Mächte,
Welt-Egos, geplagt von Lust und Denken und Wollen,
Weite Mentale und Leben ohne einen Geist im Inneren:
Als ungeduldige Architekten im Haus des Irrtums,
Als Führer der kosmischen Unwissenheit und Unrast
Und als Förderer des Kummers und der Sterblichkeit
Verkörperten sie die düsteren Ideen des Abgrundes.
Eine Schattensubstanz kam in das Hohle,
In der denklosen Leere wurden nebelhafte Formen geboren
Und Wirbel trafen sich und schufen einen widrigen Raum,
Wo in schwarzen Falten das Sein sich Hölle ersann.
Seine Augen, die die dreifach-gepanzerte Trübnis durchdrangen,
Identifizierten ihre Sicht mit ihrem blinden Starren:
Gewöhnt an das unnatürliche Dunkel, sahen sie
Unwirklichkeit wirklich gemacht und bewusste Nacht.
Eine gewaltsame, wilde und fürchterliche Welt,
Ein uralter Schoß gewaltiger unheilvoller Träume,
Wand sich, wie eine Larve, in der Dunkelheit,
Die sie vor den Lanzenspitzen der Sterne des Himmels bewahrt.
Es war das Tor eines falschen Unendlichen,
Einer Ewigkeit von unheilvollen Absolutheiten,
Einer immensen Verneinung spiritueller Dinge.
Alles, was einst selbstleuchtend in der Sphäre des Geistes war,
Wandelte sich nun in sein dunkles Gegenteil:
Sein kollabierte in eine sinnlose Leere,
Die dennoch als eine Null zur Elternschaft der Welten wurde;
Nichtbewusstsein, verschlingend das kosmische Mental,
Brachte ein Universum aus seinem tödlichen Schlaf hervor;
Seligkeit in ein schwarzes Koma gesunken, empfindungslos,
Wand sich zurück zu sich und Gottes ewige Freude
Durch eine falsche eindrucksvolle Gestalt von Leid und Schmerz,
Die noch immer traurig an ein Kreuz genagelt ist,
Fest verankert im Boden einer stummen empfindungslosen Welt,
Wo Geburt ein Schmerz und Tod eine Qual war,
Damit nicht allzu bald alles wieder verwandelt wird in Seligkeit.
Die Reflexion, eine Priesterin der Verderbtheit, saß
Auf ihrem schwarzen Dreifuß der dreifältigen Schlange,
Lesend mit umgekehrten Buchstaben die ewige Schrift,
Eine Zauberin, die Gottes Umrahmung des Lebens verdreht.
In dunklen Gängen mit bösen Augen als Lampen
Und verhängnisvollen Stimmen, die aus der Apsis sangen,
Vollzog in seltsamen höllisch düsteren Basiliken,
Anstimmend die Magie des unheiligen Wortes,
Der ominöse profunde Eingeweihte
Das Ritual ihrer Mysterien.
Leiden war dort der Natur alltägliche Nahrung,
Verlockend für das von Schmerz geplagte Herz und Fleisch,
Und Folter war die Formel für Entzücken,
Schmerz ahmte die himmlische Ekstase nach.
Das Gute, ein ungläubiger Gärtner Gottes,
Bewässerte dort mit Tugend den Upas-Baum der Welt
Und, besorgt um äußeres Wort und Werk,
Fügte seine heuchlerischen Blüten in das eingeborene Schlechte ein.
Alle hohen Dinge dienten ihrem niederen Gegenstück:
Die Formen der Götter unterstützten einen Dämonenkult;
Des Himmels Gesicht wurde zur Maske und List der Hölle.
Dort im Herzen eines trügerischen Phänomens,
Im entstellten Kern eines ungeheuren Geschehens,
Sah er eine unermessliche und unbestimmte Gestalt
Auf dem Tod sitzend, der alle geborenen Dinge verschlingt.
Ein kaltes starres Antlitz mit schrecklichen und bewegungslosen Augen,
Vorstreckend ihren fürchterlichen Dreizack in schattenhafter Hand,
Durchbohrte sie alle Geschöpfe mit dem einen gleichen Schicksal.
Als es noch nichts gab außer Materie ohne Seele
Und ein geistloser Hohlraum das Herz der Zeit war,
Berührte die Lebensmacht erstmals den unempfindlichen Abgrund;
Erweckend das öde Leer zu Hoffnung und Kummer,
Traf ihr fahler Strahl die unergründete Nacht,
Wo Gott sich vor sich selber verbarg.
In allen Dingen suchte sie deren schlummernde mystische Wahrheit,
Das unausgesprochene Wort, das unbewusste Formen inspiriert;
Sie tastete in seinen Tiefen nach einem unsichtbaren Gesetz,
Fingerte im düsteren Unterbewussten nach seinem Mental
Und rang danach, für den Geist einen Weg zu finden, damit er sei.
Doch