Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

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oder langsam gehen durch diesen gefährlichen Raum,

      Auf seinen Lippen ein Gebet und den großen Namen.

      Hätte die scharfe Speerspitze der Unterscheidung nicht alles geprüft,

      Könnte er in das endlose Netz der Unwahrheit stolpern.

      Oft musste er über seine Schultern nach hinten schauen

      Wie jemand, der den Atem eines Feindes im Nacken spürt;

      Von hinten könnte sonst ein tückischer Stoß

      Ihn niederstrecken und auf ruchlosem Boden festnageln,

      Sein Rücken durchbohrt vom spitzen Pfahl des Bösen.

      So könnte man auf dem Pfad des Ewigen fallen,

      Verwirkend die einzige Gelegenheit des Geistes in der Zeit,

      Und keine Kunde würde die wartenden Götter erreichen,

      Im Verzeichnis der Seelen als „verschollen“ vermerkt,

      Sein Name ein Hinweis auf eine Hoffnung, die sich zerschlug,

      Die Position eines in Erinnerung gebliebenen erloschenen Sternes.

      Gefeit waren nur jene, die Gott in ihrem Herzen trugen:

      Mut ihre Rüstung, Glaube ihr Schwert, so müssen sie vorwärtsschreiten,

      Die Hand zum Schlagen bereit, das Auge zum Erkunden,

      Vorauswerfend einen durchdringenden Speeresblick,

      Helden und Soldaten der Streitmacht des Lichts.

      Aber auch so, wenn vorbei die grässliche Gefahr

      Und entlassen in eine ruhigere reinere Luft,

      Wagten sie kaum wieder frei zu atmen und zu lächeln.

      Einmal mehr schritten sie unter einer wirklichen Sonne.

      Obwohl Hölle Herrschaft beanspruchte, hatte doch Geist noch Macht.

      Dies Niemandsland durchschritt er ohne Streitgespräch;

      Ihn sandten die Höhen, der Abgrund begehrte ihn:

      Keiner stand ihm im Wege, keine Stimme verbot.

      Denn rasch und leicht ist der Weg nach unten,

      Und jetzt war der Nacht sein Antlitz zugewandt.

      Eine tiefere Dunkelheit wartete, eine schlimmere Herrschaft,

      Wenn schlimmer es noch geht, wo alles das Extrem des Bösen ist;

      Doch für das Verhüllte ist das Unverhüllte nackter Graus.

      Dort waren Gott und Wahrheit und das höchste Licht

      Niemals gewesen oder besaßen keine Macht mehr.

      Als ob man in einem tiefen Moment der Trance

      Über die Grenze des Mentals in eine andere Welt hinübergleitet,

      Überschritt er eine Grenze, deren verstohlene Spur

      Das Auge nicht sehen, sondern nur die Seele fühlen konnte.

      In einen gerüsteten grimmigen Herrschaftsbereich gelangte er

      Und sah sich wandern, verlorener Seele gleich,

      Zwischen dreckigen Wänden und barbarischen Slums der Nacht.

      Um ihn herum drängten sich graue und verwahrloste Hütten

      In Nachbarschaft zu prunkvollen Palästen pervertierter Macht,

      Unmenschliche Viertel und dämonische Bezirke.

      Ein Stolz auf das Böse umarmte dessen Erbärmlichkeit;

      Ein Prunk heimsuchend Elend lag schwer auf jenen gefallenen

      Graubraunen Vororten der Städte eines Traum-Lebens.

      Dort zeigte die Lebensmacht der Zuseherin Seele

      Die schattigen Tiefen ihres seltsamen Wunders.

      Eine starke und gefallene Göttin ohne Hoffnung,

      Verfinstert, entstellt durch einen grässlichen gorgonischen Bann,

      Gleich einer Dirnenkönigin in einem Freudenhaus,

      Hob sie frohlockend, nackt und schamlos,

      Ihr übles Angesicht von gefährlicher Schönheit und Charme

      Und, panische Angst bringend über schaudernden Kuss

      Zwischen der Pracht ihrer verhängnisvollen Brüste,

      Lockte in deren Abgrund den Geist zum Sturz.

      Über sein Blickfeld vervielfältigte sie

      Wie auf einem szenischen Film oder einer sich bewegenden Platte

      Die unerbittliche Pracht ihres alptraumhaften Prunkes.

      Vor dem dunklen Hintergrund einer seelenlosen Welt

      Inszenierte sie zwischen gespenstischem Licht und Schatten

      Ihre Dramen des Leidens der Tiefen,

      Geschrieben auf die gequälten Nerven lebender Dinge:

      Epen des Grauens und der grimmigen Majestät,

      Ironischer Skulpturen, in des Lebens Schlamm gespuckt und erstarrt,

      Ein Haufen entsetzlicher Formen und scheußlicher Taten,

      Die jedes Mitleid in der verhärteten Brust lähmten.

      In Sündennestern und Nachtquartieren des Lasters

      Verdrehten Schändlichkeiten körperlicher Fleischeslust

      Und schmutzige Vorstellungen, eingeätzt ins Fleisch,

      Die Lust in eine dekorative Kunst:

      Der Natur Geschenk missbrauchend, verewigte ihr pervertiertes Können

      Den ausgestreuten Samen des lebendigen Todes,

      Goss in einen Lehmkelch den Wein des Bacchus

      Und reichte einem Satyr den Thyrsusstab eines Gottes.

      Unrein, sadistisch, mit fratzenden Mäulern,

      Kamen schauerlich verdorbene Ausgeburten, grausig und makaber,

      Ferngesendet

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