Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

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      Traf er Wesen, die wie lebende Menschen aussahen

      Und Reden schwangen in hohem Gedankenflug,

      Doch alles in sich bargen, was untermenschlich ist, gemein

      Und niedriger als das Gekrieche des niedrigsten Reptils.

      Die Vernunft, bestimmt den Göttern nahe zu sein

      Und durch die Berührung des Mentals auf himmlische Stufe zu heben,

      Verstärkte bloß mit ihrem erhellenden Strahl

      Die angeborene ironische Monstrosität deren Natur.

      Oft, beim Prüfen eines vertrauten Antlitzes,

      Das freudig er an gefährlicher Wendung traf

      In Erwartung des Erkennens eines Lichtblickes,

      Entdeckte seine Schau, durch das innere Auge des Geistes gewarnt,

      Dort plötzlich die Markenzeichen der Hölle,

      Oder sah mit dem inneren Sinn, der nicht irren kann,

      In der Erscheinung einer holden oder virilen Gestalt

      Den Dämon und den Kobold und den Ghul.

      Es herrschte eine Unverfrorenheit von kalter steinherziger Stärke

      Machtvoll, befolgt, gebilligt vom Gesetz des Titanen,

      Das gewaltige Gelächter einer gigantischen Grausamkeit

      Und wilde Freudentaten von Monstergewalt.

      In jener weiten zynischen Höhle denkender Bestien

      Suchte man vergeblich nach einer Spur von Mitleid oder Liebe;

      Es gab nirgendwo einen Hauch von Lieblichkeit,

      Sondern nur Kraft und ihre Schergen, Gier und Hass:

      Dort gab es keine Hilfe für das Leiden, keiner, der rettete,

      Keiner wagte Widerstand zu leisten oder ein edles Wort zu sagen.

      Gewappnet mit dem Schild tyrannischer Macht,

      Unterschreibend die Erlasse ihrer fürchterlichen Herrschaft

      Und Blut und Folter als Siegel gebrauchend,

      Gab Finsternis der Welt ihre Losungen kund.

      Ein fügsames scheuklappiges Schweigen ließ das Mental verstummen

      Oder es wiederholte nur die ihm angelernten Lehren,

      Indes die Mitra tragend und den Stab des guten Hirten haltend,

      Die Falschheit den ehrfürchtigen und gedemütigten Herzen

      Kulte und Dogmen auferlegte, die den lebendigen Tod organisieren

      Und die Seele auf dem Altar einer Lüge schlachten.

      Alle wurden betrogen oder dienten ihrem eigenen Betrug;

      In solch stickiger Luft konnte Wahrheit nicht bestehen.

      Dort glaubte Erbärmlichkeit an ihre eigene Freude

      Und Angst und Schwäche liebkosten ihre jämmerlichen Tiefen;

      Alles, was niedrig und hässlich-denkend, niederträchtig ist,

      Alles, was faul und armselig und miserabel ist,

      Atmete in einer laxen Zufriedenheit seine naturgemäße Luft

      Und fühlte keine Sehnsucht nach göttlicher Befreiung:

      Arrogant, verspottend hellere Zustände,

      Verabscheute das Volk der Abgründe die Sonne.

      Eine verschanzte Autarkie schloss das Licht aus;

      Im Willen fest entschlossen, das eigene graue Selbst zu sein,

      Rühmte sie ihre einzigartige Norm und prächtige Art:

      Sie stillte ihren Hunger mit den Träumen eines Plünderers;

      Das Kreuz ihrer Knechtschaft zur Schau tragend wie eine Krone,

      Hing sie an ihrer tristen harten Autonomie.

      Ein Bullenschlund brüllte mit seiner dreisten Zunge;

      Sein grobes und schamloses Geschrei, erfüllend den Raum

      Und alle bedrohend, die es wagten, der Wahrheit zu lauschen,

      Erhob für sich das Monopol auf das zermürbte Ohr;

      Eine taub gewordene Ergebung gab ihre Stimme,

      Und prahlerische Dogmen, in die Nacht geschrien,

      Bewahrten der gefallenen Seele, die einst ein Gott zu sein wähnte,

      Den Stolz auf ihre abgrundtiefe Absolutheit.

      Als einsamer Entdecker in diesen bedrohlichen Gefilden,

      Die wie Termiten-Städte abgeschirmt sind vor der Sonne,

      Bedrängt von der Menge, dem Getrampel, Lärm und Aufbrausen,

      Schreitend von Dämmerung zu noch tieferer gefährlicherer Dämmerung,

      Rang er mit Mächten, die dem Mental sein Licht entrissen,

      Und schlug ihre anhaftenden Einflüsse von sich ab.

      Bald danach drang er in einen schummrigen Raum ohne Mauern ein.

      Denn nun waren die bevölkerten Gebiete hinter sich gelassen;

      Er wandelte zwischen weiten Ufern schwindenden Abends.

      Um ihn wuchs eine trostlose spirituelle Leere,

      Eine bedrohliche Öde, eine schauerliche Einsamkeit,

      Die das Mental einem unsichtbaren Angriff schutzlos preisgab,

      Eine leere Seite, auf die alle, die es wollten, unkontrolliert

      Monströse Botschaften schreiben konnten.

      Auf den absteigenden Wegen der Dämmerung ein wandernder Punkt

      Zwischen kargen Feldern und Scheunen und verstreuten Hütten

      Und ein paar krummen und gespenstischen Bäumen,

      Trotzte er einem Gefühl von Tod und bewusster Leerheit.

      Aber noch war dort unsichtbar

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