Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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einem geruhsamen Nachmittag wurde dann doch nichts. Sie hatten gerade zu Mittag gegessen, als das Telefon klingelte.

      »Es geht ihm wieder schlechter, dem Hubert«, hörte Elena die Bauerntochter sagen. »Können S’ gleich heraufkommen?«

      »Natürlich, Kathie, wir sind schon untwegs.«

      »Können S’ sich das erklären?« fragte Jörg auf der Fahrt zum Wendlerhof. »Wieso geht’s dem Tier wieder schlechter?«

      »Wenn ich das wüßt…«, schüttelte die Tierärztin den Kopf.

      Der Bauer wartete schon auf sie. Verzweifelt rang er die Hände.

      »Ich versteh’ das net.«

      »Ich auch net«, antwortete Elena und eilte an ihm vorbei, in den Verschlag.

      Hubert lag im Stroh und zeigte die gleichen Symptome wie am Vortag. Während Xaver Wendler ihnen zuschaute, versorgten die beiden Tierärzte den Bullen. Sie pumpten den Magen aus und gaben ihm eine kreisläufstärkende Spritze. Wieder sicherten sie einen kleinen Teil des Mageninhalts für eine Laboruntersuchung.

      »Also, eines steht fest«, sagte Elena nach einer guten Stunde, als es dem Tier wieder besserging, »diesmal kann kein Medikament schuld sein. Gestern früh hat er die letzte Spritze bekommen.«

      Der Bauer machte ein bedrücktes Gesicht.

      »Da haben S’ natürlich recht«, nickte er. »Dann muß ich mich wohl auch beim Herrn Doktor entschuldigen…«

      »Geschenkt«, winkte Jörg ab. »Aber vielleicht könnten S’ freundlicherweise dafür sorgen, daß net noch mehr dumme Gerüchte in Umlauf gesetzt werden. Der Schaden, den S’ bis jetzt angerichtet haben, ist schon groß genug.«

      »Das war ich net«, wehrte sich Xaver Wendler. »Ich hab’ zu niemandem ein Sterbenswort gesagt. So wahr, wie ich hier vor Ihnen steh’. Gewiß, ich war ärgerlich und hab’ mich wohl gestern zu manch unbedachter Äußerung hinreißen lassen. Aber das war nur aus Angst um den Hubert. Vielleicht können S’ das ein bissel versteh’n…«

      »Schon gut«, mischte sich Elena ein. »Aber wer könnte es dann sein, der überall herumerzählt, was hier passiert ist?«

      Sie sah die beiden Männer fragend an.

      »Also, wenn S’ mich fragen, dann fällt mir nur einer ein«, sagte Jörg Urban.

      »Franz?«

      »Allerdings.«

      Der Bauer sah sie abwechselnd an.

      »Was ist eigentlich los, zwischen Ihnen und meinem Knecht?« wollte er wissen.

      Jörg erzählte es ihm. Xaver Wendler machte große Augen.

      »Also, wenn das stimmt, dann werd’ ich ihm aber was erzähl’n!« erklärte er mit grimmiger Miene.

      »Ist die Christine da?« erkundigte sich Jörg.

      »Geh’n S’ nur. Sie ist in der Küche.«

      Schmunzelnd sahen sie zu, wie er loslief.

      »Tja, was machen wir denn jetzt?« fragte Xaver. »Eigentlich müßten wir den Hubert ja Tag und Nacht bewachen.«

      »Ich glaub’ net, daß das nötig sein wird«, entgegnete die Tierärztin. »Allerdings sollten S’ aufpassen, daß er bis morgen früh nix frißt. Leider läßt das Ergebnis der Laboruntersuchung auf sich warten. Aber ich komm auf jeden Fall morgen früh und schau’ ihn mir an.«

      *

      »Da ist doch jeder selbst schuld, wenn er seine Tier noch solchen Pfuschern anvertraut.«

      Franz Raudinger saß in der Bierstube des Hotels und starrte mit glasigen Augen seine Zechkumpane an.

      »So ein dahergelaufener Tierarzt. Möchte wissen, ob der überhaupt studiert hat.«

      Die andern an dem Tisch nickten beifällig. Ausgerechnet Hubert, den preisgekrönten Zuchtbullen, hatte der angebliche Veterinär behandelt und beinahe dafür gesorgt, daß das wertvolle Tier qualvoll ums Leben kam!

      Der Knecht vom Wendlerhof orderte eine weitere Runde Obstler und schwang noch mehr große Reden, in denen er auf Jörg Urban schimpfte, bis ihn einer seiner Spezis anstieß und mit dem Kopf zur Tür deutete.

      Das Ehepaar Wiesinger war gerade eingetreten. In seiner Begleitung Jörg Urban. Franz hob den Kopf, stierte sie mit glasigem Blick an.

      »Na, wer sagt’s denn«, rief er lauthals, »wenn man von der

      Hax’n red’t, kommt gleich die ganze Sau daher!«

      Dabei grinste er breit.

      Jörg holte einmal tief Luft und trat an den Tisch.

      »Meinen S’ mich?«

      Der Knecht sah die anderen am Tisch an.

      »Sieht jemand sonst hier eine…?«

      Sau, hat er sagen wollen. Doch da war Sepp Reisinger heran. Er packte den Betrunkenen am Kragen und zog ihn hoch.

      »Ich glaub’, es ist besser, wenn du jetzt machst, daß du heimkommst«, sagte er mit ernster Stimme. »Ich duld’ net, daß meine Gäste beleidigt werden. Wenn das noch mal vorkommt, dann kannst’ schau’n, wo du in Zukunft dein Bier trinkst. Bei mir jedenfalls net!«

      Widerstandlos ließ Franz sich zur Tür schieben. Dabei warf er Jörg Urban ein gemeines Grinsen zu.

      »Guten Abend, Frau Doktor«, sagte Sepp und reichte Elena die Hand. »Ich muß mich für den Rüpel entschuldigen.«

      »Sie können ja nix dafür«, schüttelte Toni den Kopf und begrüßte den Wirt ebenfalls. »Haben S’ noch einen Tisch für uns?«

      Der Gastwirt führte sie an einen freien Tisch und fragte nach ihren Wünschen. Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, saßen die drei zusammen und sahen sich betreten an.

      »Sie hatten also mit Ihrer Vermutung recht«, stellte Elena fest. »Franz Raudinger haben wir’s zu verdanken, daß uns’re Praxis keine Einnahmen zu verzeichnen hat.«

      Wenig später traf Pfarrer Trenker ein. Er war entsetzt, als er hörte, was sich kurz zuvor abgespielt hatte.

      »Dabei hatte ich gestern noch den Eindruck, Franz habe eingeseh’n, daß es keinen Zweck hat, sich um Christine zu bemüh’n. Und mit Ihnen, Jörg, schien er Frieden schließen zu wollen.«

      »Danach sah’s leider net aus«, sagte Toni Wiesinger.

      »Ganz im Gegenteil. Der Mann ist nur auf eines aus – einen Rachefeldzug zu führen. Und dabei nimmt er auf niemanden Rücksicht.«

      Sie beratschlagten, wie sie sich gegen diese üble Nachrede zur Wehr setzen konnten, und wieder war Jörg bereit, sofort alles aufzugeben.

      »Das wär’ der falsche Weg«,

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