Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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das Geld und kehrte nach Amerika zurück?

      Besser konnte es ihm doch gar nicht gehen!

      »Woran denkst du?« unterbrach Maria das Schweigen.

      Sein Kopf ruckte herum.

      »An Geld«, gestand er. »An sehr viel Geld.«

      Sie sah ihn forschend an.

      »Wie meinst’ das?«

      Felix zuckte die Schultern.

      »Der Mann, der gestern nachmittag hier war – er ist Bauunternehmer aus Waldeck und hat mir für den Hof zweihunderttausend Euro geboten…«

      Marias Herz schien auszusetzen, als sie das hörte. Dann schlug es plötzlich nochmals so schnell.

      »Und jetzt überlegst’, ob du das Angebot annimmst?«

      Er nickte stumm. Die junge Magd schluckte, aber der dicke Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, wollte einfach nicht verschwinden.

      Felix sah ihr enttäuschtes Gesicht.

      »Es ist sehr viel Geld, Maria«, gab er zu bedenken. »Ich habe dir doch von Steve erzählt, meinem Freund und Arbeitskollegen. Wir träumen schon lange von einer eigenen Firma. Mit dem Geld, das der Herr Ramsauer mir bietet, könnten wir uns selbständig machen.«

      Bestürzt schaute er auf die Tränen, die über ihre Wangen rannen. Er nahm sie in die Arme.

      »Aber Liebes, das ändert nichts an uns beiden«, beteuerte er, weil er annahm, sie befürchtete, er könne zurückgehen und sie hier lassen. »Natürlich kommst’ mit mir nach Amerika. Es wird dir dort gefallen.«

      »Ach, Felix!«

      Maria schüttelte den Kopf.

      »Willst’ es wirklich tun?« fragte sie verzweifelt. »Und was soll ich in Amerika? Ich leb’ hier. Hier ist meine Heimat. Ich weiß gar net, ob ich woanders glücklich werden könnt’.«

      Jetzt war er es, der enttäuscht schaute.

      »Auch net mit mir?«

      Einen Moment sah sie ihn an, dann blickte sie fort und schwieg.

      *

      Am nächsten Morgen erwachte sie aus einem unruhigen Schlaf. Maria richtete sich auf und schaute sich im Zimmer um.

      Würde schon bald die letzte Nacht kommen, die sie hier geschlafen hatte?

      Gestern abend – Felix und sie saßen auf der Bank und schwiegen sich an. Wie es den Anschein hatte, war er entschlossen, das Angebot des Herrn Ramsauer anzunehmen, und sie ließ sich ihre Enttäuschung anmerken. Einige Male versuchte Felix, ihr die Schönheiten seines Zuhauses zu schildern, doch sie hörte nur mit halbem Ohr hin, nickte hin und wieder.

      Amerika, was soll ich dort? dachte sie. Selbst an der Seite des geliebten Mannes würde sie sich einsam und verloren fühlen.

      Oder war ihre Liebe gar nicht so stark, wie sie geglaubt hatte? Müßte sie ihm nicht überall hin folgen?

      Nach einer Weile stand Maria auf und ging hinaus. Florian war schon damit beschäftigt, die Kühe zu melken. Maria trieb die Schweine nach draußen und mistete den Stall aus. Hinterher ging sie ins Haus und bereitete das Frühstück vor.

      »Was denkt sich denn der Bauer jetzt mit dem Dünger?« wollte der Knecht wissen. »Irgend etwas muß ja aufs Feld.«

      Die Magd zuckte die Schultern.

      »Ruf halt im Pfarrhaus an und frag ihn«, antwortete sie. »Allerdings wird der Hof, so wie’s ausschaut, ohnehin verkauft. Brauchst dir also deswegen vielleicht auch keine großen Gedanken mehr zu machen.«

      »So?« meinte der Knecht nur und runzelte die Stirn.

      Gestern abend, als er aus dem Dorf zurückkam und den Bauern und die Magd auf der Bank hatte sitzen sehen, da hatte er den Eindruck, daß Felix Thorwald doch daran interessiert war, den Hof zu behalten.

      »Ist da was zwischen dir und dem Bauern?« fragte er schließlich.

      Maria sah ihn kurz an und zuckte die Schultern.

      Später stellte sie sich die Frage selbst.

      Florian war wieder hinausgefahren, und sie saß in der Küche. Viel Arbeit gab es nicht mehr, seit der Bauer tot war. Hin und wieder ging sie in das Wohnzimmer und staubte ab. Aber damit war sie schnell fertig.

      Sie dachte an die verdorbene Stimmung, in der sie und Felix Abschied genommen hatten. Als Maria durch die Diele ging und das Telefon auf der Anrichte sah, war sie einen Moment versucht, den Hörer zu greifen und die Nummer des Pfarrhauses zu wählen. Doch dann unterließ sie es.

      Ihr Herz schlug schneller, als sie draußen einen Wagen auf den Hof fahren hörte.

      Felix! war ihr erster Gedanke. Doch dann schaute sie enttäuscht auf den Wagen des Bauunternehmers.

      »Grüß Gott«, rief Josef Ramsauer. »Ist der Herr Thorwald net da?«

      Maria war der Mann äußerst unsympathisch, was nicht nur daran lag, daß er Felix ein Angebot gemacht hatte, das ihre Liebe zueinander auf eine harte Probe stellte. Der Besucher gehörte zu der Sorte Menschen, die einem auf Anhieb nicht gefielen.

      »Nein«, antwortete sie. »Waren S’ denn mit ihm verabredet?«

      Der dicke Mann nickte und schüttelte den Kopf gleichzeitig.

      »Na ja, net direkt. Aber…«

      Er hatte eine Aktenmappe in der Hand, aus der er ein Schriftstück zog.

      »Ich hab’ schon mal den Vertrag vorbereitet und wollt’ ihn dem Herrn Thorwald zur Prüfung vorlegen. Wären S’ so nett, ihm das hier zu geben, wenn er kommt? Er soll mich dann anrufen.«

      Maria nahm das Papier entgegen, während sie damit kämpfte, vor Josef Ramsauer nicht weinen zu müssen.

      »Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen«, grinste der Bauunternehmer. »Ich hab’ nämlich im Moment net viel Zeit, sonst würd’ ich ja warten. Aber…«

      Er breitete die Arme aus.

      »Sie versteh’n – die Geschäfte.«

      Er ging zu seinem Auto zurück und stieg ein. Während er vom Hof fuhr, starrte Maria auf das Blatt in ihrer Hand.

      ›KAUFVERTRAG‹ stand oben darüber.

      Darunter der Gegenstand des Vertrages, der Hochberghof, die Kaufsumme und viele andere Dinge, die sie nicht lesen konnte, weil ihre Augen sich wieder mit Tränen füllten.

      Die junge Magd war bitter enttäuscht.

      So weit waren die Verhandlungen also schon gediehen, daß der Bauunternehmer einen Vertrag vorlegte. Davon hatte Felix gar nichts gesagt.

      Um sie herum

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