Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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daß er mich liebt«, schluchzte sie wieder.

      Monika kannte die Geschichte um den Hochberghof und wußte, daß ein Erbe gefunden worden war. Daß ihre Schwester sich in diesen verliebt hatte, war freilich neu für sie.

      »Bist’ denn wirklich sicher, daß der Felix den Hof verkaufen will?« fragte sie.

      »Wär’ sonst der Herr Ramsauer heut’ morgen mit dem Vertrag angekommen?« entgegnete die Magd.

      Die Ältere zuckte die Schultern.

      »Tja, ich weiß auch net…«

      Sie sah Maria fragend an.

      »Was willst’ denn jetzt anfangen? Ich mein’, natürlich kannst’ eine Weile bei uns bleiben. Das Gästezimmer steht leer, und Resl und Thomas freuen sich, wenn du ein bissel bleibst. Aber später…«

      »Dank’ schön für das Angebot«, sagte Maria. »Später muß ich sehen, daß ich woanders unterkomm’.«

      Sie barg den Kopf in ihren Händen.

      »Ach, wenn’s doch bloß net so weh tät’!«

      Monika strich ihr tröstend über das Haar. Draußen klingelte es.

      »Nanu, wer mag das sein?« fragte sie und stand auf.

      Vor der Haustür stand ein junger Mann. Die Schwester der Magd wußte sofort, wen sie da vor sich hatte.

      Na, der traut sich was, dachte sie.

      »Ja, bitt’ schön?«

      »Mein Name ist Felix Thorwald«, stellte er sich vor. »Ist die Maria bei Ihnen? Ich muß sie unbedingt sprechen.«

      Monika zuckte die Schultern.

      »Ja, schon… Aber ich weiß net, ob…«

      Hinter ihr wurde die Küchentür geöffnet, und Maria stand dort. Sie hatte seine Stimme erkannt.

      »Du?« sagte sie ungläubig und schaute ihn an.

      Felix schob sich an Monika vorbei und riß sie in seine Arme.

      »Maria, was machst du denn für Sachen?« rief er aufgeregt. »Einfach fortzulaufen!«

      Die hübsche Magd schluckte schwer.

      War er wirklich gekommen, um sie zurückzuholen, oder träumte sie es nur?

      Monika Perlinger sah sie kurz an, dann ging sie die Treppe hinauf und ließ die beiden allein.

      Felix vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und atmete den Duft ein.

      »Hast du wirklich geglaubt, ich hätte dem Ramsauer den Hof bereits zugesagt?«

      Maria nickte, während die Tränen über ihre Wangen rannen.

      »Gestern abend, da schien für dich alles klar zu sein«, sagte sie leise. »Wie du mir von Amerika erzählt hast, da mußte ich doch denken, daß du wieder zurück willst…«

      Felix hob ihren Kopf und küßte sie sanft.

      »Ich gestehe, daß ich da noch schwankte und über einen Verkauf nachdachte«, gestand er. »Aber nachdem ich gestern noch sehr lange mit Pfarrer Trenker darüber gesprochen habe, kam ich zu dem Entschluß, daß ich es wagen werde, aus dem Hochberghof einen Bio-Hof zu machen.«

      Er sah sie tadelnd an.

      »Und da läufst du mir weg. Ich habe einen ganz schönen Schrecken bekommen. Ich brauche dich doch!«

      »Verzeih mir«, bat sie. »Das hab’ ich net gewollt. Aber ich war so verzweifelt.«

      »Dann werde jetzt ganz schnell wieder froh und glücklich«, sagte Felix und hielt sie ganz fest. »Denn eine Braut mit Tränen vor dem Altar, das bringt Unglück.«

      »Altar? Soll das heißen…?«

      »Ja, das soll heißen, daß wir so schnell wie möglich heiraten werden. Und dann machen wir uns an die Arbeit.«

      »Ja«, nickte sie und erwiderte seinen zärtlichen Kuß.

Weil ich zu dir gehör’!

      »Grüß dich, Christel.«

      Die junge Bäuerin sah von der Arbeit auf. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen, als sie den Besucher erkannte.

      »Grüß Gott, Hochwürden, schön, daß Sie uns mal besuchen.«

      Christel Enzinger saß vor dem Bauernhaus und putzte Gemüse. Auf dem Tisch vor ihr standen mehrere Schüsseln mit Erbsen, Bohnen und Möhren. Sie deutete auf einen Stuhl.

      »Setzten S’ sich doch. Möchten S’ eine Tasse Kaffee? Ich glaub’, ein Stückl Kuchen ist auch noch da.«

      Sebastian Trenker nickte dankend und nahm Platz.

      »Das ist sehr freundlich von dir, Christel«, bedankte er sich und schnallte den Rucksack ab.

      Die Bäuerin drehte sich um und rief ins offene Küchenfenster: »Geh’, Resl, sei so gut und bring’ dem Herrn Pfarrer einen Kaffee heraus. Und schneid’ ein großes Stückerl von dem Kuchen ab.«

      »Mach ich«, rief eine Frauenstimme von innen.

      Kurze Zeit später trat die alte Magd aus der Tür.

      »Grüß dich, Resl, wie gehts denn so?« erkundigte sich der Geistliche.

      »Ach, Hochwürden, was soll ich sagen?« erwiderte Therese Gramser. »Auf meine alten Tag’ kann ich nur froh sein, daß ich noch jeden Morgen aus dem Bett komm’. Na ja, ab und an kommt das Gliederreißen zurück, ansonsten will ich net klagen.«

      Sie hatte Kaffee und Kuchen vor Sebastian abgestellt und verschwand wieder im Haus. Der gute Hirte von St. Johann biß in das Kuchenstück.

      »Hm, sehr lecker«, lobte er.

      Christel hatte die letzte Möhre geschabt und in Würfel geschnitten. Sie schüttete die Gemüsestücke in ein Sieb, um sie später noch einmal gründlich durchzuwaschen.

      »Ja, backen kann sie, die Resl«, sagte die Bäuerin. »Da macht ihr so leicht keiner was vor.«

      Sie senkte die Stimme.

      »Aber ansonsten ist sie net mehr viel zu gebrauchen. Es tut mir leid, daß ich das sagen muß, aber eine rechte Hilfe ist sie net.«

      Sebastian Trenker nickte verstehend, er kannte das arbeitsreiche Leben auf den Höfen, und trank einen Schluck Kaffee.

      Jemand, der ihn nicht kannte, hätte in ihm niemals einen Got-tesmann vermutet. Der Bergpfarrer, wie er wegen seiner Leidenschaft für die Berge, des Wanderns und Kletterns genannt wurde, trug wetterfeste Kleidung. Mit dem markanten Gesicht, das vom vielen Aufenthalt im Freien stets leicht gebräunt war, und seiner schlanken sportlichen Gestalt entsprach so gar nicht

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