Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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      Nach dem Aufwachen hatte sie lange darüber nachgedacht, was dieser Traum bedeuten mochte, und sie war zu der Überzeugung gekommen, daß er ein Zeichen gewesen sei. Geschickt vom Wolfgang, der nicht wollte, daß sie den Hof verkaufte.

      Sebastian Trenker indes war hellhörig geworden.

      »Ein Angebot, den Hof zu verkaufen?« fragte er. »Von wem kommt das denn?«

      Die junge Bäuerin druckste herum.

      »Ich weiß net, ob ich darüber reden darf«, sagte sie. »Ich hab versprochen, daß ich zu niemandem ein Wort sag’.«

      Der Seelsorger war weit davon entfernt, sein Pfarrkind dazu zu bringen, sein Versprechen zu brechen. Dennoch wollte er wissen, von wem dieses Angebot kam. Er hatte auch bereits einen bestimmten Verdacht.

      »Du brauchst nix zu sagen«, meinte er. »Ich denk mit ganz einfach, daß der Bruckner-Markus da seine Finger im Spiel hat…«

      Das Aufblitzen in ihren Augen zeigte ihm, daß er auf der richtigen Spur war.

      Inzwischen waren Thomas, Leopold und Resl hinzugekommen und das Thema wechselte. Christel stellte den neuen Knecht vor, ohne zu ahnen, daß Sebastian und Thomas sich schon kannten. Während des Kaffeetrinkens hatte der Bergpfarrer immer wieder Gelegenheit zu beobachten wie sowohl Thomas als auch Christel den anderen immer wieder verstohlen anschaute. Schmunzelnd fragte sich Sebastian, wann es denn endlich zwischen den beiden zur endgültigen Versöhnung kam. Dieser prachtvolle, junge Bursche war der richtige Mann für die junge Witwe, die lang genug allein gelebt hatte.

      Als er sich verabschiedete, war der Geistliche davon überzeugt, daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis in St. Johann die Hochzeitsglocken wieder läuteten.

      Allerdings ging er auch nachdenklich ins Dorf zurück. Die Neuigkeit, der Bürgermeister wolle den Enzingerhof kaufen, stellte Sebastian vor die Frage, was der Bruckner-Markus damit vorhatte?

      Bewirtschaften wollte er ihn wohl kaum. Also kam doch nur einer seiner ehrgeizigen Pläne in Frage, mit denen der Bürgermeister immer wieder versuchte, sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal zu setzen.

      Wahrscheinlich steckte er dabei wieder mit dem Ramsauer unter einer Decke, wie vor gar nicht allzu langer Zeit, als es um den Hochberghof ging…

      Aber im Moment schien ja keine Gefahr zu bestehen. Christel hatte versichert, den Hof behalten zu wollen, und Sebastian dachte rührend daran, wie sie von ihrem Traum erzählt hatte.

      Den Thomas, den hatte sie allerdings unerwähnt gelassen. Aber das wußte der gute Hirte von St. Johann nicht.

      *

      Resl räumte gerade den Kaffeetisch ab, als der Wagen des Bürgermeisters auf den Hof fuhr.

      Seit Thomas auf dem Hof war, übertraf die alte Magd sich immer wieder selbst. Den jungen Knecht hatte sie sofort in ihr Herz geschlossen, war ihr doch klar, daß es ihm zu verdanken war, daß die Bäuerin nicht verkaufte und sie, Resl und Leopold hier ihren Lebensabend verbringen durften.

      Nur am Rande hatte Resl mitbekommen, daß der Bruckner-Markus Christel ein Kaufangebot gemacht hatte. An dem Tag, als er mit dem Ramsauer da war, hatte die Magd am Fenster gestanden und die Unterhaltung mit angehört…

      Jetzt schaute sie eher unwillkürlich auf den Bürgermeister und erwiderte seinen Gruß nur mit einem kurzen Nicken.

      »Ist die Bäuerin net da?« fragte Markus Bruckner.

      Im selben Augenblick trat Christel aus der Haustür. Sie hatte den Wagen auf den Hof fahren sehen.

      »Ach, da bist ja«, sagte der Besucher und winkte ihr zu.

      Die Bäuerin begrüßte ihn und sah seinen erwartungsvollen Blick.

      »Na, Christel, wie steht’s?« erkundigte er sich. »Hast dir mein Angebot durch den Kopf gehen lassen?«

      »Tja, Bürgermeister, ich fürcht’, du hast den Weg hier heraus umsonst gemacht«, erwiderte sie mit einem bedauernden Schulterzucken. »Ich verkauf net.«

      Markus’ Kinnlade klappte herunter, und große Enttäuschung machte sich auf seinem Gesicht breit.

      »Net…?« fragte er fassungslos. »Aber warum…?«

      »Weil ich eben net will«, antwortete sie. »Ich behalt den Hof. Schließlich hat mein Mann ihn mir hinterlassen.«

      Der Bürgermeister von St. Johann rang mühsam um Fassung.

      »Bist sicher, daß da kein Fehler machst?« forschte er nach. »Denk doch nur an die viele Arbeit und dann an die beiden Alten. Wie willst damit fertig werden?«

      Eigentlich war die Frage überflüssig. Er hatte schon auf der Herfahrt bemerkt, daß die Felder bestellt waren, und von einer dunklen Ahnung gepackt, hatte er auf das Gaspedal getreten.

      »Oh, ich hab einen neuen Knecht eingestellt«, gab Christel zurück. »Er ist jung und kann zupacken.«

      Sie deutete mit dem Kopf zur Scheune, wo Thomas gerade am Traktor montierte.

      »Das ist er übrigens.«

      Markus Bruckner sah hinüber.

      So war das also, da kam ein junger fescher Bursche daher und aus einer einsamen Witwe wurde die lustige Witwe, die all seine Pläne über den Haufen warf!

      »Willst es dir net noch mal überlegen?« hakte er nach. »Ich könnt das Angebot ebenfalls überdenken und noch was oben’rauf packen…«

      Die Enzingerbäuerin schüttelte den Kopf.

      »Dank’ schön für die Müh’, die du dir gemacht hast«, antwortete sie. »Aber ich behalt den Hof.«

      Wütend drehte Markus Bruckner sich um, sprang in seinen Wagen und fuhr vom Hof.

      Thomas kam herübergeschlendert.

      »Wer war das?« fragte er.

      Christel sah ihn an.

      »Ich hoff’, ich hab’ net gerade den größten Fehler meines Lebens gemacht«, sagte sie. »Das war der Bürgermeister von St. Johann, der meinen Hof kaufen wollte. Und ich hab’ abgelehnt.«

      Thomas grinste.

      »Na, dann ist doch alles in Ordnung.« meinte er.

      »Nix ist in Ordnung«, fuhr sie ihn an. »Jetzt hängt alles an dir. Wenn du wieder gehst, dann steh’ ich da, wo ich vor ein paar Tagen war – vor dem Ruin.«

      Ihre Augen flackerten wild und ihr Herz schlug bis zum Hals hinauf. Thomas packte sie bei den Schultern und zog sie zu sich heran.

      »Warum sollte ich geh’n?« sagte er mit heiserer Stimme. »Ich gehör doch zu dir, wie du zu mir. Ich werd dich niemals im Stich lassen. Christel. Hörst mich? Ich liebe dich!«

      Ihre Augen waren feucht.

      Er liebte sie?

      Das

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