Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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ein Unglück«, schüttelte Maria Hofer den Kopf.

      »Es hätt’ schlimmer kommen können«, entgegnete der Seel-sorger. »Hoffen wir, daß der Thomas net wirklich lebensgefährlich verletzt ist. Den anderen ist ja, gottlob, nix passiert.«

      Sie unterhielten sich leise, um die Schlafende nicht zu stören. Zwischendurch ging Maria kurz hinaus und holte für sie beide Kaffee und Brote. Die Feuerwehr rückte ab, nur zwei Männer blieben als Brandwache zurück.

      Dr. Wiesinger erschien in der Tür.

      »Sie haben den Herrn Brenner gleich untersucht«, erklärte er. »Wie ich schon sagte – Verbrennungen und ein Bruch im linken Schulterbereich. Aber das ist nix Lebensgefährliches. Die Verbrennungen werden entsprechend behandelt, und die Schulter kommt in Gips.«

      Sebastian und Christels Mutter atmeten erleichtert auf. »Komm her, Doktor«, sagte der Bergpfarrer. »Für einen Kaffee ist doch bestimmt noch Zeit.«

      Der sympathische Landarzt schaute auf die Uhr und nickte.

      »Gleich fünf«, antwortete er. »Mein Dienst ist eh vorüber. Ich hab’ den Kollegen schon gesagt, daß sie mich net abholen müssen. Ich darf doch bestimmt mit Ihnen oder Ihrem Bruder hinunterfahren?«

      »Freilich. Der Max müßt ja auch bald soweit sein.«

      Der junge Polizeibeamte hatte in der Zwischenzeit ein genaues Protokoll angefertigt. Alles mußte seine Ordnung haben, auch wenn zweifelsfrei feststand, daß das Feuer durch Blitzschlag ausgelöst worden war. Es war ja auch eine versicherungstechnische Frage.

      Toni Wiesinger nahm dankbar den Kaffee entgegen. Ihnen allen standen die Strapazen dieser aufregenden Nacht in den Gesichtern geschrieben. Auch Max Trenker kam müde und abgespannt herein.

      Nachdem der Arzt der Schlafenden noch einmal den Puls und Kreislauf gemessen hatte, brach er zusammen mit Max Trenker auf.

      »Ich bleib noch«, erklärte Sebastian. »Sei so gut und gib’ der Frau Tappert Bescheid, damit Sie sich keine Sorgen macht.«

      Der Bruder des Bergpfarrers versprach, das zu tun und winkte ihm zum Abschied zu. Sebastian kehrte ins Haus zurück.

      Maria Hofer saß immer noch bei ihrer Tochter. Sie sah den Geistlichen mit bangen Augen an.

      »Wie wird’s jetzt weitergeh’n?« fragte sie.

      »Ich kann nur hoffen, daß dieses Unglück die Christel net zu einer falschen Entscheidung drängt«, antwortete Pfarrer Trenker. »Es steht ihr ein hartes Stück Arbeit bevor. Die Scheune muß wieder aufgebaut, für das verbrannte Heu Ersatz beschafft werden. Das kostet alles Geld. Auch wenn es eine Versicherung gibt – es kann schon eine Weile dauern, bis die zahlt.«

      »Wäre es da net einfacher alles zu verkaufen?«

      Maria Hofer zuckte die Schultern.

      »Die Christel hat mir da von einem Kaufangebot erzählt, das man ihr gemacht hat.«

      Sebastian nickte düster.

      »Ich weiß. Unser Herr Bürgermeister ist wieder einmal sehr umtriebig. Er möchte hier ein Hotel bauen lassen. Das Feuer gibt ihm da natürlich eine weitere Chance der Christel zu erzählen, wie unsinnig es von ihr wär, unter diesen Umständen, den Hof weiter zu halten. Immerhin lastet ja noch die Hypothek darauf.«

      Er schüttelte den Kopf.

      »Dabei hatte ich so gehofft, daß sie es aus eigener Kraft schaffen würde, jetzt, wo der Thomas da ist.«

      Sie sprachen noch lange über dieses Thema. Schließlich stand Maria Hofer auf.

      »Ich sprech mit meinem Mann«, sagte sie entschlossen.

      »Wenn er jetzt net ein Einsehen hat und uns’rer Tochter zur Seite steht, dann wird er die Konsequenzen tragen müssen!«

      Sie sagte nicht, an welche Konsequenzen sie dachte, aber der Seelsorger konnte sich schon denken, was sie meinte.

      »Wenn Sie wirklich fahren wollen – ich bleibe, bis die Christel aufwacht«, bot er an.

      »Danke«, nickte Maria Hofer und beugte sich über ihre Tochter.

      Sie gab der Schlafenden einen Kuß und richtete sich wieder auf.

      »Auf in den Kampf«, meinte sie unternehmungslustig und ging hinaus.

      Sebastian sah ihr schmunzenld hinterher. Wenn sie ihren Mann tatsächlich dazu bringen konnte, Christel zu helfen, dann würde sich doch noch alles zum Guten wenden können.

      *

      Am frühen Vormittag erwachte die Bäuerin aus ihrem Schlaf. Sie schlug die Augen auf und schaute sich verwirrt um. Dann schien die Erinnerung einzusetzen, und Christel richtete sich auf.

      Sebastian, der die ganze Zeit bei ihr gesessen hatte, lächelte sie an.

      »Wie geht’s dir?« erkundigte er sich.

      »Einen Moment hab’ ich gedacht, ich träum«, antwortete sie. »Ist das Feuer gelöscht?«

      »Längst«, versicherte er.

      »Und Thomas?«

      »Er ist im Krankenhaus. Wir können dort anrufen und uns erkundigen. Aber der Dr. Wiesinger hat mir schon versichert, daß keine Lebensgefahr besteht.«

      Christel hatte sich aufgesetzt.

      »Ich muß zu ihm«, sagte sie. »Ich muß wissen, wie’s ihm geht!«

      »Alles der Reihe nach«, widersprach der Bergpfarrer. »Jetzt trinkst erst einmal einen Kaffee oder Tee und ißt ein bissel was. Dann sehn wir weiter.«

      Gehorsam folgte sie ihm in die Küche. Der Kaffee weckte ihre Lebensgeister, auch wenn der Anblick der Brandruine durch das Fenster nicht gerade dazu beitrug, ihre Stimmung zu steigern.

      Resl und Leopold hatten sich zu ihnen gesellt. Eine Weile saßen sie stumm zusammen, dann richtete die alte Magd das Wort an die Bäuerin.

      »Was machen wir denn jetzt?«

      Diese Frage hatte sich Christel seit ihrem Aufwachen gestellt. Aber sie wußte keine Antwort darauf. Auf der Diele klingelte das Telefon. Die junge Bäuerin sprang auf.

      »Vielleicht ist’s das Krankenhaus«, rief sie und lief hinaus.

      Mit zitternden Fingern nahm sie den Hörer ab und war enttäuscht, als sie die Stimme Markus Bruckners hörte.

      »Es tut mir fürchterlich leid, daß deine Scheune abgebrannt ist«, sagte er. »Aber natürlich bin ich froh, daß es euch ansonsten gutgeht. Dein Knecht soll ja auch außer Lebensgefahr sein, hörte ich.«

      »Danke, Bürgermeister, für dein Mitleid.«

      »Was ich noch sagen wollt’ – Christel, wenn du jetzt vielleicht dran denkst zu verkaufen – also, ich würd’ mein Angebot aufrecht erhalten…«

      »Ist gut,

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