Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Trenker zu erhalten. Als sie wußte, daß die beiden Männer mit dem Filialleiter sprachen, war sie in Gedanken bei ihnen.

      Den ganzen Morgen hatte sie überlegt und weitergesponnen, was sie sich am Abend ausgemalt hatte. Noch ahnte der Bauer ja nicht, daß sie ihn liebte und welche Pläne sie schon schmiedete. Aber für sie stand fest: Wenn Christian sie wollte, dann würde sie in Frankfurt alles aufgeben und für immer zurückkommen.

      Es klopfte an der Tür. Katharina öffnete, und zu ihrer Überraschung stand Adrian Krammler davor. Er strahlte über das ganze Gesicht.

      »Grüß dich, Madel«, sagte er. »Ich hab’ mir freigenommen und gedacht, wir zwei könnten was zusammen unternehmen.«

      Die Maklerin fand die Bezeichnung ›Madel‹ für eine erwachsene Frau nicht gerade angebracht, aber es war bezeichnend für Adrian, so zu reden. Er empfand sich schon immer als den großen Mann, den Macho, dem alle Frauen zu Füßen lagen, und die er in seiner Selbst-überschätzung als kleine Madeln ansah.

      Unpassender hätte sein Besuch nicht sein können. Katharina sah auf die Uhr. Inzwischen war es weit nach drei geworden. Ob sie wohl immer noch in der Bank saßen?

      »Was ist? Hast’ Lust auf einen Kaffee?« drängte Adrian.

      »Gern’«, nickte sie und machte gute Miene zum bösen Spiel.

      Sie zog ihre Jacke über und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Dann gingen sie die Treppe hinunter.

      »Weißt’, ich hab’s net länger ausgehalten«, sagte der Knecht. »Ich mußte dich unbedingt wiederseh’n, und bis zum Samstag konnt’ ich net warten.«

      Die Maklerin lächelte amüsiert. Hatte der Hallodri doch offenbar wieder Feuer gefangen. Sie hätte nur zu gern’ gewußt, was Vroni Obermayr dazu gesagt hätte, würde sie ihren Liebsten jetzt mit dessen früheren Freundin zusammen sehen können.

      Indes, Katharina wußte, daß die ehemalige Klassenkameradin sich da keine Gedanken machen brauchte. Niemals wäre ihr in den Sinn gekommen, wieder etwas mit Adrian anzufangen. Sie hatte ihn längst durchschaut, und ihre großen Gefühle, die sie ihm gegen-über einmal empfunden hatte, galten jetzt einem anderen.

      »Laß uns zum Terzing geh’n«, schlug Adrian vor.

      Sie hatten das Hotel verlassen und gingen die Straße hinunter. Immer wieder versuchte der Knecht, auf irgendeine Art und Weise ihre Hand oder den Arm zu berühren. Katharina empfand es als unangenehm und plump.

      Was wollte er durch diese Geste beweisen? Daß er sie liebte und begehrte? Hoffte er vielleicht auf ein anschließendes Schäferstünd-chen?

      Nun, dieser Hoffnung konnte er sich getrost entledigen! Sie würde ihm schon rechtzeitig den Kopf zurechtsetzen, wenn es erforderlich war.

      Dennoch konnte sie es nicht verhindern, daß er plötzlich seinen Arm um ihre Taille legte, als sie die Straße überquerten. Ihn jetzt unwillig abzuwehren, er-schien ihr in diesem Moment nicht passend, also ließ sie es geschehen. Spätestens an der Tür zum Café mußte er sie wieder loslassen.

      Drinnen führte eine andere Tür auf die Terrasse. Ein paar Tische nur waren nicht von Touristen besetzt. Einer stand unter einem riesigen gelben Sonnenschirm.

      »Der ist doch schön«, meinte Adrian und steuerte zielstrebig darauf los.

      Er schaffte es tatsächlich, sich hinzusetzen, bevor Katharina Platz genommen hatte...

      Die junge Frau übersah diesen Fauxpas mit einem milden Lächeln und bestellte bei der Bedienung einen Tee. Adrian nahm Kaffee und den Apfelkuchen, auf den Katharina, zugunsten ihrer Linie, verzichtete.

      »Aber, bitt’ schön, mit Sahne!« rief er dem Madel hinterher.

      Der Garten vor der Terrasse war sehr schön angelegt. Josef Terzing war, wie alle anderen Geschäftsleute in St. Johann auch, auf die Touristen angewiesen. Auf einer großen Rasenfläche standen weitere Tische und Stühle, ringsum grünte und blühte es. Katharina freute sich über den schönen Anblick. Er erinnerte sie an den Garten auf dem Sonnenhof.

      Kuchen und Getränke kamen, und während sie trank, hörte Ka-tharina dem nichtssagenden Gerede ihres Begleiters zu. Adrian erzählte, was er in den letzten zehn Jahren getrieben hatte, wobei sich ein Jahr kaum von dem anderen unterschied.

      Doch! Einmal war er Schützenkönig geworden, und jetzt ließ er sich lang und breit über seine Schießkünste aus und berichtete stolz, eines der besten Ergebnisse in der Geschichte St. Johanns erreicht zu haben.

      Die schöne, junge Frau schmunzelte nur still in sich hinein. Ist mir denn früher nie aufgefallen, was für ein Aufschneider er ist? Wohl nicht, dachte sie. Liebe macht eben doch blind – manchmal jedenfalls.

      Bei Christian war sie sicher, ganz klar zu sehen. Ihm gehörte ihre ganze Liebe. Für ihn würde sie ihr Leben ändern und, mit ihm, einen neuen Anfang wagen. Da konnte Adrian Krammler noch soviel daherreden und ihr schöne Augen machen. Ein zweites Mal fiel sie nicht auf ihn herein!

      Sie richtete es so ein, daß sie im Cafégarten sitzenblieben, um nicht mit ihm noch irgendwo anders hingehen zu müssen. Als er sie dann zum Hotel zurückbrachte, schien er enttäuscht. Wider Erwarten hatte er nichts über sie erfahren, außer, daß sie in Frankfurt lebte und als Maklerin arbeitete. Doch mehr gab Katharina nicht preis. Er versuchte, sie noch zu einem gemeinsamen Abendessen zu überreden, doch sie lehnte mit dem Hinweis ab, noch ein paar dringende Telefonate führen zu müssen und früh schlafen gehen zu wollen.

      »Aber es bleibt bei Samstag abend, gell?« fragte er und zwinkerte mit dem linken Auge.

      »Mal seh’n«, antwortete sie und verschwand durch die Hoteltür, bevor er eine feste Zusage fordern konnte.

      In ihrem Zimmer angekommen, rief sie im Pfarrhaus an. Sebastian schilderte ihr, wie die Unterredung verlaufen war.

      »Ich denk’, Christian wird dein Angebot annehmen müssen«, meinte er. »Zwar hat der Herr Lohfelder ihm net alle Hoffnung genommen, aber so recht glaubt er wohl selbst net daran, daß seine vorgesetzte Direktion noch einmal nachgibt.«

      »Dann werd’ ich mit Christian selbst reden«, sagte Katharina. »Ich möchte net, daß er es von jemand anderem erfährt, daß ich ihm helfen will.«

      »Das ist eine gute Entscheidung«, freute sich der Bergpfarrer.

      »Außerdem will ich ihm sagen, daß ich ihn liebhab’.«

      *

      Burgl Vahlinger strahlte, als sie sah, wie Christian beim Essen zulangte. Endlich aß er wieder ordentlich!

      Natürlich hatte er ihr von dem Gespräch mit dem Filialleiter der Sparkasse erzählt, und daß Pfarrer Trenker offenbar jemanden kenne, der bereit wäre, notfalls einzuspringen, falls die Bank doch noch negativ beschied. Auch die Magd schöpfte daraus neue Hoffnung, doch vielmehr freute sie sich, daß der junge Bauer seine Lust an der Arbeit wiedergefunden hatte.

      Allerdings, etwas beunruhigte sie doch – als sie gestern abend das Gespräch auf Kathie Hofer brachte, da war ihr, als sehe sie einen traurigen Blick in seinen Augen. Nur kurz, beinahe abweisend, antwortete er auf ihre Frage, ob die junge Frau wohl noch einmal zu Besuch käme, daß es ihm egal sei.

      Burgl

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