Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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er sich am End’ in sie verliebt haben?

      Später wagte sie nicht, das Thema noch einmal anzuschneiden, und am Morgen schien der Bauer wieder ganz der Alte zu sein.

      »Ich fahr’ gleich nach dem Essen wieder los«, erklärte er. »Dann schaff’ ich’s, bis zum Abend noch ein bissel was von dem aufzuholen, was in der letzten Woch’ liegen geblieben ist. Anschließend muß ich ins Dorf hinunter und schau’n, ob der Willinger zu sprechen ist. Er muß mir ein Angebot für die Scheune machen.«

      Die Magd nickte. Sie war froh, daß es jetzt wieder bergan ging. Draußen klingelte das Telefon. Burgl stellte den Suppentopf, den sie gerade hatte abräumen wollen, zurück, doch Christian war schon aufgesprungen.

      »Laß nur. Ich geh’ schon.«

      Sie hörte ihn in der Diele telefonieren, konnte aber nicht hören, was er sagte. Allerdings verriet seine Miene nichts Gutes, als er Minuten später zurückkehrte.

      »Das war der Herr Lohfelder«, sagte er. »Die Bank besteht auf Rückzahlung. Ich hab’ gleich Pfarrer Trenker angerufen. Jetzt muß der geheimnisvolle und großzügige Geldgeber ran. Ich frag’ mich nur zu welchen Bedingungen er mir etwas leihen will...«

      Der Bauer nahm seine Arbeitsjacke von der Eckbank und zog sie an.

      »Na egal. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.«

      Burgl sah ihn fragend an.

      »Ja, und jetzt? Mußt’ dich net mit dem Herrn treffen?«

      »Man wird auf mich zukommen, hat Hochwürden geantwortet. Also, wenn jemand nach mir fragt – ich bin auf dem Feld.«

      Die Magd hörte ihn mit seinem Traktor davonfahren und machte sich an den Abwasch. Wer mochte dieser Mensch bloß sein, der einem verarmten Bauern so selbstlos unter die Arme greifen wollte?

      Ob’s jemand aus der Gegend war? Es gab schon ein paar Reiche. Darunter auch Bauern, aber die würden viel eher darauf warten, daß der Hof unter den Hammer kam, um ihn dann selbst zu ersteigern. Entweder um ihren eigenen Besitz zu vergrößern, oder einem zweitgeborenen Sohn eine Existenzgrundlage zu schaffen.

      So sehr Burgl auch darüber grübelte, es wollte ihr niemand einfallen, der für so eine großzügige Tat in Betracht kam.

      Erst als sie später in ihrem Garten arbeitete, sollte Licht in das Dunkel kommen.

      Einen großen Korb Fallobst hatte die Magd aufgesammelt, als sie hörte, wie eine Wagentür zugeschlagen wurde. Sie ging nach vorne und erkannte Katharina Hofer.

      »Hallo«, rief die Maklerin und winkte. »Da komm’ ich ja recht zur Gartenarbeit.«

      »Bin g’rad fertig geworden«, antwortete Burgl und deutete auf den Korb.

      Die beiden Frauen begrüßten sich.

      »Wollen S’ zum Christian?«

      Katharina nickte.

      »Ja, aber er ist wohl net da?«

      »Auf’m Feld ist er. Endlich wieder. Ich hab’s ja net mehr mit anseh’n können, wie er immer nur zu Haus herumgesessen ist, weil er die Lust zum Arbeiten verloren hat. Aber seit gestern ist er wie umgewandelt. Allerdings...«

      Sie legte den Kopf schief. Durfte sie mit Kathie überhaupt darüber reden? Auch, daß die Bank abgelehnt hat, und jetzt ein geheimnisvoller Geldgeber kommen soll?

      Die junge Frau ahnte, was in der Magd vorging.

      »Die Bank will ihr Geld zurück, net wahr?« sagte sie. »Ich weiß es von Pfarrer Trenker!«

      »Der hat mit Ihnen darüber gesprochen?«

      »Ja, und darum bin ich ja jetzt da.«

      Burgl schaute sie einen Moment merkwürdig an, dann begriff sie.

      »Sie, Kathie?« fragte sie ungläubig. »Sie wollen dem Christian das Geld leihen, das er braucht?«

      »Ja, das will ich. Wo find’ ich ihn denn?«

      »Drüben, beim Acker unterm Bergwald. Wissen S’, das Stück, das noch zum Hof gehört.«

      »Ich weiß Bescheid«, rief Ka-tharina und stieg wieder in ihr Auto. »Ich hab’ ja mal hier gewohnt.«

      Burgl Vahlinger schaute ihr hinterher. Noch immer konnte sie nicht ganz begreifen, daß ausgerechnet Kathie der rettende Engel sein soll.

      Aber konnte das wirklich gutgehen? Würde Christian nicht zu stolz sein, die Geste anzunehmen? Immerhin war sie die Tochter des Mannes, der selbst einmal Herr auf diesem Hof war und dabei kein Glück gehabt hatte. Mußte es ihm nicht wie Ironie vorkommen, wenn ausgerechnet jetzt jemand aus dieser Familie ihm half?

      Hoffentlich geht’s gut, dachte sie, und endet net in einer Katastrophe!

      *

      Katharinas Herz klopfte im schnellen Takt, als sie zum Feld hinausfuhr. Vergeblich versuchte sie, ihrer Aufregung Herr zu werden. Schon von weitem sah sie den Traktor fahren. Sie stellte ihr Auto an einem Seitenweg ab, der in den Bergwald hinaufführte. Früher, als kleines Madel, hatte sie dort oft mit den Eltern Schwammerl gesucht, und später, später hatte sie dort von Adrian ihren ersten Kuß bekommen.

      Sie schmunzelte bei dem Gedanken und wartete, bis Christian gewendet hatte und wieder in ihre Richtung fuhr. Als er nahe genug war, winkte sie.

      Der junge Bauer schaute zweimal. Keine Regung zeigte sich in seinem Gesicht, als er sie erkannte, anhielt und heruntersprang.

      »Grüß Gott«, nickte er knapp.

      »Grüß Sie, Herr Buchner«, sagte sie, beinahe förmlich.

      Seine merkwürdige Art hatte sie stutzig gemacht.

      »Wollen S’ zu mir? Was kann ich für Sie tun?«

      Die Maklerin war über sein Auftreten enttäuscht. Sie hatte geglaubt, er würde sich über sie freuen. Den ganzen Weg hierher hatte sie sich vorgestellt, wie es sein würde, wenn sie ihm ihre Liebe gesteht. Doch irgend etwas in seinen Augen hielt sie davon ab, sich ihm zu offenbaren.

      Trotzdem mußte sie mit ihm reden. Für ein Liebesgeständnis war es vielleicht noch zu früh, die finanzielle Angelegenheit, derentwegen sie hergekommen war, mußte jedoch besprochen werden.

      »Ich hätt’ da was mit Ihnen zu bereden«, antwortete sie auf seine Frage. »Haben S’ einen Moment Zeit?«

      »Freilich. Um was geht’s denn?«

      Katharina lächelte.

      »Vielleicht können S’ sich denken?«

      Christian schüttelte den Kopf.

      »Nein. Keine Ahnung.«

      »Also, es geht um den Sonnenhof«, begann sie, während sie langsam ein Stück das Feld entlang schritten. »Schau’n S’, er war einmal mein Zuhause,

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