Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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trank sein Glas leer.

      »Woll’n wir noch eins?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Später vielleicht.«

      Der Knecht zog sie zu sich

      heran. Sein Kopf näherte sich ih-rem.

      »Magst’ mir net ein Busserl geben?«

      Katharina holte tief Luft. Im letzten Moment drehte sie den Kopf so, daß seine gespitzten Lippen nur ihre Wange streiften. Adrian war enttäuscht.

      »Komm, Madel, hab’ dich net so«, raunte er. »Wenn ich da an früher denk’..., uns’re heimlichen Küsse im Bergwald.«

      »Net hier«, wehrte sie ab.

      Zu weit wollte sie es nicht kommen lassen.

      »Warum net? Soll’n doch alle seh’n, daß wir wieder zusammen sind.«

      Die junge Frau trank ihr Glas ebenfalls leer und stellte es zurück.

      »Laß uns noch ein bissel tanzen«, bat sie.

      Ein langsamer Walzer wurde gespielt. Adrian nahm sie ganz eng, seine Wange ruhte an ihrer. Katharina schloß die Augen. Für jemanden, der sie beobachtete, mußte es aussehen, als tanze hier ein glückliches, verliebtes Paar. Doch mit ihren Gedanken war Katharina Hofer bei einem ganz anderen Mann.

      Daß dieser Mann, nur wenige Meter von ihr entfernt, am Saaleingang stand, ahnte sie nicht. Christian war nicht hergekommen, um zu tanzen, vielmehr, um seinen Kummer zu ertränken. Aber je mehr er trank, um so nüchterner schien er zu werden. Jetzt stand er in der Tür und beobachtete das Treiben auf dem Saal. Hier und da grüßte er ein bekanntes Gesicht und wechselte das eine oder andere Wort.

      Und dann sah er sie. Ganz eng tanzten sie zusammen, und ein Blinder hätte sehen können, wie verliebt sie waren. Einen Moment schaute Christian ihnen zu, dann trank er hastig sein Bier aus, knallte das Glas auf den Tresen und ging hinaus.

      Katharina hatte nichts davon bemerkt. Allerdings hoffte sie inständig, daß der junge Bauer hergekommen war und sie und Adrian sehen würde. Das gehörte zu ihrem Plan.

      Der Knecht ließ während des Tanzes fordernd seine Hände über ihren Rücken fahren.

      »Ich will dich, Madel«, flüsterte er verheißungsvoll in ihr Ohr. »Laß uns ein bissel hinausgeh’n. Hier sind zu viele Leut’.«

      Sie folgte ihm nach draußen. Es war eine herrlich laue Mondnacht, wie geschaffen, um zu lieben und glücklich zu sein. Adrian zog Ka-tharina mit sich, fort von den anderen Paaren, die ebenfalls frische Luft schnappten.

      »Gleich, als ich dich wiedersah, da hat’s mich wie ein Blitzschlag getroffen«, säuselte er.

      Wieder hatte er seinen Arm um ihre Schulter gelegt, sanft küßte er ihr Haar. Katharina fand, daß es an der Zeit war, ihm endlich reinen Wein einzuschenken.

      »Ich glaub’, ich muß da was aufklären«, sagte sie. »Ich hab’ mich net mit dir verabredet, weil ich mich vielleicht wieder in dich verliebt hätt’.«

      Er machte große Augen.

      »Sondern?«

      »Unter and’rem, weil ich dir eine Lektion erteilen wollte, Adrian Krammler«, fuhr sie fort. »Meinst’, ich hab’ net gemerkt, daß du dir da was ausgerechnet hast, als du geseh’n hast, daß ich net als arme Frau zurückkomm? Du Hallodri weißt genau, wieviel mein Auto gekostet hat, und daraus konntest’ schließen, daß ich net mehr das arme Madel bin, als das ich euch hier verlassen hab’. Tut mir leid, wenn du dir mehr von diesem Abend versprochen hast. Aber heut’ nachmittag hatte ich eine Unterredung mit einer jungen Frau, mit der ich früher einmal die Schulbank gedrückt hab’. Ich hab’ der Vroni versichert, daß ich net die Absicht heg’, ihr den Mann wegzunehmen, aber dir diesen Streich spielen will, und sie war von Herzen damit einverstanden und wollte ihren Teil dazu beitragen, indem sie heut’ abend Tränen ohne End’ vergießen wollte. Es tut mir leid, Adrian, aber zwischen uns wird’s net mehr sein, als eine Bekanntschaft. Abgeseh’n davon, daß ich dich längst net mehr liebe, gehört mein Herz einem and’ren Mann, den ich heiraten werd’. Dir kann ich nur raten, zur Vroni zurückzugeh’n. Wenn sie dich überhaupt noch will.«

      Mit hochrotem Kopf sah der Knecht ihr hinterher, wie sie im Hotel verschwand. Am nächsten Morgen reiste Katharina Hofer ab.

      *

      »Christian, du bist ein Esel, daß’ net das Angebot angenommen hast, das die Kathie dir gemacht hat«, sagte Sebastian im mildem Ton. »Sie hätt’ dir wirklich von Herzen gern’ geholfen.«

      Der junge Bauer sah kurz von seiner Arbeit auf.

      »Auf einem Esel ist unser Herr Jesus in Jerusalem eingeritten. So dumm kann das Tier also net sein.«

      »Gut pariert«, schmunzelte der Geistliche. »Aber ich mein’ auch net, daß du so dumm bist, wie ein Esel, sondern so störrisch.«

      Christian Buchner schaute auf die Arbeiter, die seit ein paar Tagen dabei waren, die Scheune wieder aufzubauen. Der neue Besitzer des Sonnenhofes, von dem er nicht wußte, wer das war, hatte ihm zuvor durch einen Notar mitteilen lassen, daß die Arbeiten dazu aufgenommen würden. Inzwischen standen die Mauern wieder, und die Holzkonstruktion des Daches näherte sich ihrer Vollendung. Vor acht Wochen war der Hof, auf Betreiben der Sparkasse, zwangsversteigert worden. Christian war dem Termin ferngeblieben, er hätte ohnehin nicht mitbieten können. Später machte man ihm das Angebot, noch einige Zeit auf dem Hof zu bleiben, der neue Besitzer wolle sich ihm in Kürze vorstellen und die Übergabemodalitäten besprechen. Nur halbherzig hatte er dem zugestimmt. Am liebsten hätte er gleich seine Sachen gepackt und wäre gegangen. Aber da war noch Burgl, die immer noch nicht wußte, was sie anfangen würde, wenn hier Schluß war. Christian fühlte sich für sie verantwortlich und wollte mit dem neuen Besitzer sprechen, ob er bereit wäre, die Magd zu übernehmen. Für Burgl wäre es die beste Lösung. Nur deshalb blieb der junge Bauer noch da.

      »Na ja, inzwischen hat sich das ja alles erledigt«, fuhr der Bergpfarrer fort. »Der Hof ist in neuen Händen, und mir bleibt nur, deinem Nachfolger mehr Glück zu wünschen, als dir beschieden war. Was wirst’ denn jetzt anfangen?«

      »Mal seh’n«, antwortete Christian. »Ich hab’ mich nach einer Stelle umgeseh’n, aber da gibt’s net viele Angebote. Wie’s ausschaut, werd’ ich wohl erst einmal zum Arbeitsamt müssen. Warten wir’s ab.«

      »Hast’ denn schon Nachricht, wann der neue Besitzer herkommen will?«

      »Nächste Woch’, wurde mir mitgeteilt. Bin gespannt, was das für einer ist.«

      Keine Miene zuckte in dem sonnengebräunten Gesicht des Geistlichen. Natürlich wußte Sebastian längst über alles Bescheid, aber er hütete sich, auch nur ein Sterbenswörtchen zu verraten.

      »Also, dann will ich mal wieder«, sagte er und stieg in seinen Wagen.

      Der wird Augen machen, dachte er, während er nach St. Johann zurückfuhr.

      Genau eine Woche später hielt eine dunkle Limousine auf der Straße vor der Kirche. Katharina, die den Wagen gefahren hatte, stieg aus und lief um das Fahrzeug herum. Sie

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