Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 33

Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

du net daran glauben magst, daß doch noch alles gut werden kann, dann solltest besser heut’ als morgen aufhören«, fuhr Burgl fort.

      »Schimpf’ net«, bat er. »Ich weiß ja, daß es richtig ist, was du sagst. Aber wie soll ich denn weitermachen, wenn mir jegliche Mittel fehlen, und keine Aussicht besteht, jemals welche zu bekommen. Da kann man doch net mit Freude an seine Arbeit geh’n.«

      Burgl nahm den Kuchen und stellte ihn in das geöffnete Küchenfenster, damit er ausküh-len konnte. Sie konnte dem Bauern nicht böse sein, sie verstand ihn ja nur zu gut. Jeden Morgen, wenn sie sich an die tägliche Arbeit machte, fragte sie sich ebenfalls, welchen Sinn es noch hatte. Zwar hatte sie sich bisher hartnäckig geweigert, sich schon einmal nach etwas anderem umzusehen. Aber sie wußte, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis sie sich ernsthaft damit beschäftigen mußte, wollte sie nicht plötzlich auf der Straße stehen.

      Draußen fuhr ein Wagen auf den Hof.

      »Da kommt Besuch«, sagte sie.

      Christian sah auf.

      »Wer ist es denn?«

      »Ich weiß net. Ein dunkles Auto. Eine Frau steigt aus.«

      Der Bauer stand auf.

      »Eine Frau? Doch net etwa...?«

      »Kennst du sie?«

      Christian antwortete nicht. Er verließ die Küche und ging nach draußen.

      Ein Strahlen glitt über sein Gesicht, als er seine Vermutung bestätigt sah.

      Katharina Hofer stand vor ihm.

      »Grüß Gott«, rief er sichtlich erfreut. »Schau’n S’ doch noch mal vorbei?«

      Die Maklerin lächelte. Sie freute sich über den herzlichen Empfang.

      »Ja, Ihre nette Einladung machte es mir leicht, noch einmal herzukommen«, sagte sie und reichte ihm die Hand.

      »Das ist schön. Die Burgl hat einen Kuchen gebacken. Irgendwie muß sie einen Riecher dafür haben, wenn Besuch kommt. Aber vorher wollen S’ sich gewiß ein bissel umschau’n, vermut’ ich.«

      »Wenn ich darf?«

      »Freilich. Fühlen S’ sich ganz wie zu Haus’.«

      Christian schlug sich auf den Mund, als er merkte, was er da eben gesagt hatte.

      »Entschuldigen S’, das war dumm von mir.«

      Katharina schüttelte den Kopf.

      »Sie müssen sich net entschuldigen«, erwiderte sie. »Ich weiß ja, wie Sie’s gemeint haben. Außerdem – mein Zuhause ist inzwischen woanders, aber hier wird immer meine Heimat sein.«

      Der Bauer atmete erleichtert auf. Er hatte schon befürchtet, sie durch seine unüberlegte Äußerung verletzt zu haben.

      »Wollen S’ mich auf meinem Rundgang begleiten?« fragte die Besucherin.

      »Sehr gern«, nickte er. »Allerdings hoff’ ich, daß er keine allzu große Enttäuschung wird. Was sich hier in den letzten zehn Jahren verändert hat, geschah net immer zum Positiven.«

      »Ich hab’s bei meinem ersten Besuch schon bemerkt«, nickte Katharina. »Auch wenn’s nur ein flüchtiger Blick war, so ist mir doch aufgefallen, daß es net zum Besten zu steh’n scheint.«

      Sie waren zuerst hinter das Haus gegangen. Dort war der Obst- und Gemüsegarten.

      »Hier schaut’s aber immer noch so aus wie früher«, stellte die Maklerin erstaunt fest. »Eher noch ordentlicher. Da kann man ja richtig die Arbeit seh’n, die darin steckt.«

      »Ja, der Garten ist auch Burgls ganzer Stolz«, sagte Christian lächelnd. »Den hält sie in Schuß.«

      Zu Hause, in Heusenstamm, hatte sie zwar einen Gärtner, aber um den Gemüsegarten kümmerten Anna und sie sich selbst. Am Wochenende war es ein schöner Ausgleich zum täglichen Streß im Beruf.

      Langsam gingen sie weiter. Beide sagten sie nicht viel dabei. Nur manchmal fühlte Christian sich bemüßigt, etwas über den Zustand eines Zaunes, der früheren Rinderkoppel oder der Ställe zu äußern. Immer klang es, wie eine Entschuldigung, und das war es im Grunde auch. Er schämte sich, das alles jetzt der Tochter des Vorbesitzers präsentieren zu müssen. Der Bauer war erleichtert, als der Rundgang beendet war.

      »Bleiben S’ zum Kaffee?« fragte er. »Sicher möchten S’ sich auch im Haus umseh’n.«

      »Gern’«, nickte Katharina.

      Sie betraten die Diele, und Christian rief nach der Magd.

      »Das ist die Burgl, der gute Geist auf dem Sonnenhof«, sagte er und machte die beiden Frauen miteinander bekannt. »Die Kathie ist die Tochter von dem Herrn Hofer, der hier früher einmal Bauer war.«

      Die Maklerin zuckte diesmal nicht zusammen, als er ihren Kosenamen benutzte. Im Gegenteil, als Adrian sie vorhin so nannte, hatte sie es nicht so angenehm gefunden wie jetzt.

      Burgl reichte ihr lächelnd die Hand.

      »Herzlich willkommen in der alten Heimat, Frau Hofer«, sagte sie. »Bestimmt hat das Heimweh Sie hergetrieben. Auch wenn’s vielleicht net mehr so ausschaut, wie früher, so wünsch’ ich Ihnen, daß Sie sich hier wohl fühlen mögen.«

      »Dank’ schön, Frau Vahlinger«, freute sich Katharina über die lieben Worte. »Ich bin sicher, daß es mir hier gut gefallen wird.«

      »Ach, sagen S’ einfach Burgl«, meinte die Magd. »Frau Vahlinger, das hört sich irgendwie so fremd für mich an. Ich glaub’, so hat mich zuletzt vor vierzig Jahr’n ein Polizist angeredet, als ich mit dem Auto meinen ersten und einzigen Unfall gebaut hab’.«

      »Schön«, lachte die Besucherin, »aber dann sagen Sie auch Kathie.«

      »Ist recht«, nickte Burgl. »Und jetzt schaut euch um, ich mach’ inzwischen Kaffee und deck’ den Tisch.«

      *

      »Burgl, der Kuchen ist phantastisch«, sagte Katharina, als sie später in der Diele zusammensaßen. »Er schmeckt genau wie bei meiner Mutter.«

      »Das freut mich. Möchten S’ noch ein Stück?«

      »Um Himmels willen. Das zweite war eigentlich schon zuviel. Ich konnt’ bloß net widersteh’n, weil’s so lecker ist. Aber Kaffee nehm’ ich noch gern’.«

      Die Magd betrachtete sie mit hochgezogener Augenbraue.

      »Also bei Ihrer Figur brauchen S’ sich nun wirklich keine Probleme machen«, schmunzelte sie.

      Sie schenkte Kaffee nach.

      »So, jetzt muß ich aber wieder an die Arbeit«, sagte sie mit einem Seitenblick auf Christian. »Von allein’ macht sie sich nämlich net.«

      Damit verschwand sie in der Küche.

      Katharina

Скачать книгу