Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 2 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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net wissen, daß er sich in dem, was er zu wissen glaubt, täuscht.«

      »Dann mußt’ es ihm halt sagen.«

      Natürlich mußte sie das.

      Aber wie?

      »Es müßt’ einfach noch mal so sein, wie im letzten Jahr«, dachte sie laut. »Der Tanzabend im Löwen war der schönste Abend meines Lebens.«

      Resl stieß sie an.

      »Das ist’s doch«, sagte die Magd. »Du mußt ihn auf dem Tanzabend wiederseh’n. Allerdings…, das wird net einfach sein, ihn zu überzeugen, daß er hingeht. Seit dem letzten Jahr geht er kaum noch aus.«

      Die ältere Frau trank ihren Kaffee aus. Sie machte ein entschlossenes Gesicht.

      »Ich werd’ ihn überzeugen, daß er mal wieder unter Leute muß, wenn er dann auf dich trifft, wird er net umhin können, mit dir zu sprechen.«

      Daniela machte ein nachdenkliches Gesicht.

      »Aber, was mach’ ich mit Claus?« überlegte sie. »Er hat mich schon für Samstag eingeladen. Ich kann ihm doch schlecht absagen…«

      »Dann gehst’ eben mit ihm hin. Da wird er schon merken, daß er net der Mann deines Herzens ist, wenn du und der Andreas…«

      Warum net? dachte Daniela. Vielleicht ist eine Radikalkur wirklich das beste Mittel, seine Hartnäckigkeit zu brechen. Selbst um den Preis, daß sie ihm weh tun mußte.

      Auch wenn es keinen Andreas Waldner gegeben hätte – Claus Rendel wäre niemals der Mann, mit dem sie ihr Leben hätte teilen wollen!

      *

      Am nächsten Tag sprach sie mit Pfarrer Trenker darüber. Morgen war bereits Samstag, und ihr Herz klopfte rasend schnell, wenn sie nur daran dachte.

      Der Bergpfarrer hatte die junge Lehrerin zum Essen eingeladen. Natürlich hatte es eine Diskussion mit Claus deswegen gegeben, der es wirklich lieber gesehen hätte, wenn sie auch an diesem Tag mit ihm zusammen gewesen wäre.

      »Wir könnten doch an diesen See fahren«, argumentierte er. »Ich hab’s mir auf der Karte angeseh’n, es ist net weit.«

      Das wußte sie natürlich selber. Unzählige Male war sie schon an dem Achsteinsee gewesen.

      »Claus, es ist ›mein‹ Urlaub, den ich hier verbring’«, sagte sie schließlich mit fester Stimme. »Und ich möcht’ ihn mir so einrichten, wie ich’s mir vorstell’! Daß du jetzt plötzlich da bist, bedeutet für mich noch lang’ net, daß wir ständig zusammenhocken.«

      Er machte ein bedrücktes Gesicht. Um ihn nicht gänzlich vor den Kopf zu stoßen, verbrachte Daniela eine Stunde mit ihm. Sie saßen in einem Straßencafé, aber eine richtige Unterhaltung wollte nicht aufkommen.

      »Wann seh’n wir uns denn wieder?« fragte er zaghaft, als es Zeit war, zu gehen.

      Ihre harten Worte von vorhin taten ihr schon wieder leid.

      »Wir können ja am Nachmittag einen Spaziergang machen«, schlug sie vor.

      Diese Aussicht stimmte ihn versöhnlich.

      »Prima, Dani«, nickte er. »Dann viel Spaß bei Pfarrer Trenker. Grüß’ ihn recht schön und richt’ ihm aus, daß ich auf sein Angebot zurückkommen werd’.«

      Mit einem süßsäuerlichen Lächeln ignorierte sie, daß er wieder einmal die verhaßte Abkürzung ihres Namens benutzt hatte.

      »Mach’ ich«, antwortete sie und eilte den Weg zum Pfarrhaus hinauf.

      Der Geistliche öffnete selbst.

      »Da sind S’ ja«, freute er sich. »Kommen S’ nur. Frau Tappert hat alles vorbereitet.«

      Im Eßzimmer hatte bereits Max Trenker Platz genommen. Daniela begrüßte den Bruder des Bergpfarrers.

      »Schön, dich zu seh’n.«

      Schon oft hatte sie mit dem feschen Polizisten das Tanzbein geschwungen.

      »Wie geht’s Claudia?« erkundigte sie sich.

      Die Lehrerin hatte Claudia Bachinger, Max’ große Liebe, im letzten Jahr kennengelernt. Sie und die Journalistin verstanden sich auf Anhieb, und Daniela freute sich immer, wenn sie die attraktive und sympathische Frau wiedersah.

      »Sie kommt heut’ abend von Garmisch herüber«, erzählte Max, und deutlich war aus seinen Worten zu hören, wie sehr er sich darauf freute. »Morgen wollen wir nämlich endlich mal wieder tanzen geh’n.«

      »Ich auch«, meinte Daniela und sah Sebastian an, der ihr gegenüber saß. »Hoffentlich wird’s kein Reinfall.«

      Während Sophie Tappert die Suppe servierte, berichtete die Lehrerin von Resl Jacobs überraschendem Besuch in der Pension Stubler, und was sie und die Magd sich ausgedacht hatten.

      »Vielleicht ist’s der richtige Weg«, sagte Sebastian. »Wenn der Herr Rendl sieht, daß er im Grunde gegen den and’ren Mann keine Chance hat, wird er sich zurückziehen.«

      »Ich hoff’, daß Sie Recht behalten«, seufzte Daniela Bonnartz.

      Sie wandte sich an die Haushälterin.

      »Die Suppe schmeckt einfach köstlich.«

      Sophie Tappert nickte. Natürlich freute sie sich über dieses Lob, auch wenn sie es nicht unbedingt zeigte. Kochen war ihre Leidenschaft, und bevor ein Gericht aufgetragen wurde, hatte sie es sorgfältig abgeschmeckt. Anders würde es gar nicht erst auf den Tisch kommen!

      Für die Schwammerlsuppe waren die geputzten Pilze kleingehackt und mit Butter, Speck- und Zwiebelwürfeln angebraten worden. Die Perle des Pfarrhaushalts hatte die Suppe mit einem Schuß Weißwein abgelöscht, dann mit Gemüsebrühe aufgefüllt, und alles gut durchkochen lassen, ehe sie einen Becher Sahne hinzufügte und mit Salz und Pfeffer abschmeckte. Zum Schluß gab sie eine Handvoll gehackte Petersilie auf die fertige Suppe.

      »Stimmt!« pflichtete Max der Lehrerin bei und bediente sich noch einmal.

      Während ihrer ersten Einladung ins Pfarrhaus, die schon ein paar Jahre zurücklag, war Daniela erstaunt gewesen, welche Mengen der Polizist verdrücken konnte, und sie hatte sie gefragt, wo das alles blieb, denn Max war schlank und rank wie eine Tanne. Kein Gramm überflüssiges Fett hatte er am Körper.

      »Ich verbrenn’ eben gut«, war sein ganzer Kommentar.

      Inzwischen war Sophie Tappert in die Küche gegangen und vollendete den Hauptgang – Lachsfilet mit Gemüsestreifen in einer leichten Weißweinsauce. Dazu gab es wahlweise körnig gekochten Reis, oder Salzkartoffeln, die mit frischgeschnittenem Dill bestreut waren.

      »Ja, wie gesagt, entweder, er sieht’s ein, oder dem Herrn Rendel kann net geholfen werden«, griff Sebastian noch einmal das Thema auf. »Aber, wie auch immer – sagen S’ ihm, daß er mich jederzeit wegen einer Tour fragen kann.

      Nur am Montag net, der ist ja schon verplant.«

      Auch

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