Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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brüllst du so, Vater?«

      »Sei still und sieh zu, dass du hineinkommst. Mit dir und Mutter werde ich reden, wenn ich hier fertig bin!«

      »Vater, was ist? Warum bist so ärgerlich?«

      »Sei still, Katrin!«, brüllte Konrad Küchler.

      Aber Katrin gab nicht so schnell auf. »Du hast dich mit Till gestritten, stimmt es?«

      »Naa, ich habe mich nicht gestritten! Ich habe nur klargestellt, wer hier der Bauer ist. Sonst nichts! Ich habe die Verantwortung für den Hof. Die lasse ich mir nicht nehmen!«

      Konrad Küchler packte seine Tochter beim Handgelenk und zog sie in Richtung Haus.

      »Vater, lass mich los! Du tust mir weh!«

      »Dann gehe ins Haus!«

      Katrin blieb unschlüssig auf dem Hof stehen. Sie sah, wie Till mit seiner Tasche und dem alten Rucksack aus dem Altenteil kam. Er wollte auf Katrin zugehen.

      »Lass deine Finger von meinem Madl!«, brüllte Katrins Vater. »Keinen Schritt weiter, sonst lernst du mich von einer anderen Seite kennen. Des ist mein Hof und ich bestimme, wer hier bleibt und wer geht und du gehst.«

      »Wo gehst du hin, Till?«, rief Katrin.

      »Ich weiß nicht! Ich lasse es dich wissen, sobald ich es weiß!«

      »Till, so bleibe doch hier!«, rief Katrin.

      Sie wollte ihm nachlaufen, aber ihr Vater hielt sie zurück.

      »Hiergeblieben, Katrin!«, schrie er.

      »Vater! Vater! Was ist? Was hat Till getan? Ich liebe ihn!«

      »Schmarrn! Wirst mir noch dankbar sein, dass ich dich vor einer Dummheit bewahrt habe!«

      Katrin sah Till nach, wie er die Straße hinunterging, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Tränen quollen aus ihren Augen.

      »Du zerstörst mein Lebensglück!«

      »Du bist ja irre! Du wirst nie ein Lebensglück mit einem Burschen wie ihm haben. Ich kenne die Sorte Mensch. Schmarotzer sind des alle! Nichtsnutze und Tagediebe sind des! Sie haben keine Verantwortung im Leib. Vagabundieren herum, verdrehen den Madln den Kopf und lassen sie am Ende mit einem Kind sitzen.«

      »Vater! Wie kannst du so etwas sagen? Du kennst Till nicht!«

      »Ich lege auch keinen Wert darauf, ihn zu kennen! Sie sind alle gleich. Jemand, der etwas auf sich hält, der hat eine Heimat und läuft nicht so durch die Welt.«

      Konrad Küchler ließ seine Tochter auf dem Hof stehen und ging ins Haus. Katrin folgte ihm. Sie blieb im Türrahmen der Küchentür stehen.

      »Mutter, hilf mir!«, flehte sie.

      Luise schaute ihren Mann an.

      »Konrad, warum hast du das gemacht?«

      »Weil ich des für gut halte! Da frage ich den Burschen ahnungslos, wie lange er bleiben will und er erklärt mir, dass er nimmer daran denkt, zu gehen.«

      »Das war doch eine ehrliche Antwort, Konrad! Und die beiden lieben sich.«

      »Schmarrn! Des geht auch wieder vorbei! In so einen Vagabunden kann man sich doch net verlieben. Wie kann die Katrin nur so blind sein? Aber nun ist es gut, ich bin ja zum Glück wieder daheim und kann dieser Dummheit einen Riegel vorschieben. Du bist doch hoffentlich net schwanger von dem Burschen? Am besten du gehst sofort zum Doktor und lässt dich untersuchen, hörst?«

      Katrin starrte mit tränenvollen Augen ihren Vater an. Wütend warf ihre Mutter das Küchentuch in das Spielbecken.

      »Konrad, Konrad! In was steigerst du dich da hinein? Mir wird angst und bange, wenn ich dich so höre! Hole den Till zurück!«, forderte Luise.

      »Naa Luise, des mache ich net! Ich bin froh, dass er fort ist. Er hat mir gesagt, wie er sich die Zukunft vorstellt und ich sage, dass des net in Frage kommt. Basta! Die Sache ist vorbei!«

      »Nix ist vorbei, Vater! Ich lasse mir des net gefallen. Es ist mein Leben! Es ist meine Liebe!«, jammerte Katrin.

      »Himmelherrgott, Madl! Ja bist du ganz verblendet? Hat dir dieser Taugenichts so den Kopf verdreht? Da bin ich ja noch gerade rechtzeitig heimgekommen. Außerdem, warum hast du mir nix von dem Till erzählt, Luise? Hast des bewusst zurückgehalten, wie? Hast schon gewusst, dass ich so einen Nichtsnutz nicht dulde, wie?«

      »Konrad, du bist krank gewesen. Warum sollte ich dich aufregen? Der Martin hatte gesagt, dass ich alles von dir fernhalten soll, was dich belastet.«

      »Am Ende weiß ganz Waldkogel, dass unser Madl mit so einem dahergelaufenen Bursche poussiert hat. Der Himmel stehe uns bei. Jetzt gibt es wieder etwas zu tratschen. Der Onkel ist ein Spieler und des Madl treibt es mit einem Vagabunden. Fein habt ihr des gemacht. Als hätte ich net genug Sorgen?«

      »Du steigerst dich da in etwas hinein, Konrad. Sei vorsichtig mit deinen Worten. Siehst du net, dass du unserem Madl des Herz brechen tust?«

      Konrad warf Katrin einen Blick zu. Sie stand immer noch an der Tür. Ihr Gesicht war verweint und die Tränen hörten nicht auf zu fließen.

      »Konrad, ich verstehe dich net!«, sagte Luise. »Was bist du nur für ein Mensch geworden?«

      »Du musst mich net verstehen, Luise. Dir hat er wohl auch den Kopf verdreht. Aber damit ist es nun vorbei. Ich bin wieder daheim. Ich bin wohl der Einzige, der klar denken und urteilen kann und das lasse ich mir nicht ausreden. So und jetzt will ich kein Wort mehr darüber verlieren. Können wir jetzt zu Abend essen? Hast des Essen fertig!«

      »Mutter, ich esse nicht mit!« schluchzte Katrin.

      Sie lief die Stiege hinauf. Dann drang der Knall einer zugeschlagenen Tür durch das Haus.

      »Konrad, Konrad! Ich habe mich so gefreut, dass es dir wieder besser geht. Aber jetzt frage ich mich, ob bei dir in deinem Oberstübchen net doch ein Schaden entstanden ist. Wir kannst du so hart sein?«

      »Ich bin net hart, nur kein Dummkopf! Können wir jetzt essen?«

      Luise stellte ihm sein Essen auf den Tisch. Sie setzte sich nicht dazu.

      »Kannst alleine essen! Wenn du hier den Tyrannen spielst, dann kannst alleine essen.«

      Luise ging die Stiege hinauf.

      »Weiber!« schimpfte Konrad Küchler vor sich hin.

      Er holte sich ein Bier und begann, zu essen.

      *

      Als Luise das Zimmer ihrer Tochter betrat, stockte ihr das Herz.

      »Katrin, was hat das zu bedeuten?«

      »Was denkst du, was das zu bedeuten hat? Ich gehe, Mutter!«

      »Katrin! Er wird sich wieder beruhigen!«

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