Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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mir schon gedacht. Dass es schwer für ihn sein würde, Till zu akzeptieren, das habe ich vermutet. Aber, dass er gleich so reagiert, das ist zu viel. Es gab keinen Grund, Till vom Hof zu werfen. Außerdem bin ich volljährig!«

      Katrin deutete auf die verschiedenen Koffer.

      »Ich kann nicht alle mitnehmen! Ich nehme nur zwei Koffer mit und meinen Rucksack. Die anderen Sachen lasse ich holen oder du kannst sie mir bringen.«

      »Wo gehst du hin?«

      »Ich ziehe nach Kirchwalden in den Personaltrakt des Hotels, bis ich eine Wohnung gefunden habe.«

      »Wirklich?«

      »Ja, Mutter!«

      »Ich kann dich nicht überreden zu bleiben – wenigstens eine Nacht? Schlafe mal drüber! Morgen ist auch noch ein Tag. Wenn dein Vater schon so impulsiv handelt, dann sei du doch weitsichtiger und vernünftiger!«

      »Mutter! Nein! Ich werde gehen! Er hat sich gegen Till ausgesprochen und damit meine Wahl verurteilt. Es ist mein Leben. Ich liebe Till.«

      »Du weißt doch, dass dein Vater den Schock, den ihm dein Onkel Ewald damals zugefügt hat, nie überwunden hat. Er hat so eine tiefe Enttäuschung erlebt. Der eigene Bruder, sein älterer Bruder, zu dem dein Vater aufgesehen hatte, war ein Spieler. Er war ein verdorbener Charakter. Das hat dein Vater zu einem anderen Menschen gemacht. Hinterher machte er sich Vorwürfe, dass er nicht besser aufgepasst hatte. Er denkt, dass er vielleicht Anzeichen übersehen hatte. Deshalb ist er so hart geworden. Für ihn zählen deshalb nur Arbeit und ein anständiges Leben. Er sieht eben seither überall nur das Schlimme und Gefahren, Katrin.«

      »Mutter, ich verstehe, dass du zu Vater halten musst. Ich trage dir diese Haltung nicht nach. Aber ich will und kann das nicht mitmachen. Es ist mein Leben – nicht sein Leben. Auch wenn Onkel Ewald ihm Schlimmes angetan hat, so kann er nicht denken, dass alle Männer so sind. Außerdem hat er sich nicht einmal die Mühe gemacht, Till näher kennenzulernen. Das trifft mich am meisten. Mutter, es tut weh! So weh! Es reißt mir das Herz heraus. Ich verlange nicht, dass er Till liebt. Ja, er muss ihn nicht einmal schätzen. Ich kann auch nicht verlangen, dass er meine Wahl gut findet. Aber ich erwartete, dass er zuhört und erst dann sich ein Urteil bildet. Außerdem leben wir jetzt und nicht in der Vergangenheit. Gut, er ist der Bauer, aber es ist nicht mehr so wie früher, dass sich ihm alle unterordnen müssen. Frauen und Männer sind vor dem Gesetz gleich. Das bedeutet auch und in erster Linie, dass ich mich so entscheiden kann, wie es mir mein Herz sagt und nicht, wie er es sich denkt. Ich habe einen Beruf und kann selbst für mich sorgen.«

      Katrin ging auf ihre Mutter zu.

      »Mutter, bei mir ist immer ein Platz für dich! Wenn du nicht mehr weiterweißt, dann komme zu mir. Wenn er so hart sein kann, kann ich es – können wir das auch. Wie sagt Vater immer? ›Manche Menschen lernen es nur auf die harte Weise!‹ Er wird es dann auch auf diese Weise lernen.«

      Katrin schulterte ihren Rucksack. Sie griff nach den beiden Koffern. Ihre Mutter hielt ihr die Tür auf.

      »Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du glücklich wirst!«

      »Mache dir keine Sorgen Mutter! Ich werde für mein Glück kämpfen und leben! Für mein Glück – nicht für ein Glück, das Vater für ein Glück hält. Ich rufe dich an!«

      »Gott segne dich, Katrin!«

      »Dich ebenso, Mutter!«

      Luise Küchler trat ans Fenster. Sie sah, wie Katrin zu ihrem Auto ging, einstieg und davonfuhr. Ihr Mutterherz war wund.

      Pfarrer Zandler saß im Garten, als Helene Träutlein Till zu ihm brachte.

      »Herr Pfarrer, Sie haben Besuch!«

      »Mei, der Till! Grüß Gott!«

      »Grüß Gott, Herr Pfarrer!«

      Der Geistliche musterte Till und schaute ihn verwundert an. Till verstand und kam seiner Frage zu vor.

      »Ich bin nicht länger auf dem Küchler Hof. Ich wollte Sie fragen, ob es möglich ist, dass ich Katrin über Sie eine Nachricht zukommen lassen kann?«

      »Setz dich her! Was ist passiert?«

      »Danke für die Einladung. Aber ich habe wenig Zeit. Ich will heute noch weiter.«

      Pfarrer Zandler deutete auf den leeren Gartenstuhl. »Net so schnell mit den jungen Pferden!«, sagte er. »Erst will ich wissen, was los ist. Warum willst nicht länger auf dem Küchler Hof bleiben?«

      Für einen Augenblick zögerte Till. Dann stellte er seinen Rucksack und die Umhängetasche ab und setzte sich. Er seufzte hörbar.

      »Der Bauer kam nach Hause. Der Doktor hat ihn entlassen. Seine erste Handlung war, mich vom Hof zu werfen. Es war besser, dass ich gegangen bin. Ich dachte, er geht mit Fäusten auf mich los. Er war so wütend.«

      »Mei, was net sagst? Wie kam es dazu? Ich habe den Küchler noch heute Mittag beim Martin besucht. Da erschien er mir sehr ausgeglichen und ruhig. Wie kam es also?«

      Till erzählte, wie er das erste Zusammentreffen mit Konrad Küchler benutzt hatte, um diesem wahrheitsgemäß seine Liebe zu Katrin zu gestehen.

      »Mei, daher weht also der Wind. Himmel, des hättest auch ein bisserl geschickter machen können, Till.«

      »Ich denke nicht. Ich wollte die Wahrheit nicht verbrämen oder verbiegen. Verstehen Sie? Außerdem habe ich nichts zu verbergen.«

      »Ich verstehe schon, Till! Da muss uns etwas einfallen.«

      Der Geistliche schmunzelte.

      »Ich habe euch beiden natürlich angesehen, dass ihr verliebt seid. Wie ihr euch die beiden Male, als ich auf dem Hof war, Blicke zugeworfen habt, das habe ich schon zu deuten gewusst.«

      »Ja, ich liebe Katrin und sie liebt mich! Wir haben uns gefunden. Mir würde es nichts ausmachen, auf dem Küchler Hof zu leben. Ich meine, ich könnte es einrichten.«

      Till seufzte.

      »Katrins Vater verlor die Beherrschung. Ich sah ein, dass er einem vernünftigen Gespräch nicht zugänglich war. Er hat mich wie einen Hund vom Hof gejagt. Er stellte sich zwischen mich und Katrin.«

      Till seufzte wieder.

      »Ja, so war es, Herr Pfarrer!«

      Er schaute den Geistlichen an.

      »Das Verhalten von Katrins Vater ändert nichts an meinen Gefühlen zu Katrin. Und ich hoffe, dass auch Katrin weiter zu mir hält.«

      Er seufzte erneut.

      »Es blieb nicht einmal Zeit, dass ich mich von ihr richtig verabschieden und über die weitere Zukunft reden konnte. Jetzt muss ich es anders machen. Ich denke, dass es viel zu riskant ist, ihr einen Brief zu schreiben. Ihr Vater könnte ihn abfangen. Kann ich deshalb an Sie schreiben? Könnten Sie den Brief an Katrin weitergeben?«

      »Sicher kann ich das tun. Aber es wäre besser, wenn du sie noch einmal sehen und mit ihr reden würdest.«

      »Ich

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