Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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      Pfarrer Zandler griff in die Hosentasche und legte seinen Autoschlüssel auf den Tisch.

      »Ich sage dir, was du jetzt machst, Till. Du nimmst mein Auto und fährst hinauf zur Oberländer Alm. Dort stellst du das Auto ab. Ich hole es mir morgen. Dann wanderst du hinauf zur Berghütte. Der Hüttenwirt ist der Toni, seine Frau heißt Anna. Ich rufe die beiden an und sage ihnen, dass du kommst. Dort bleibst du. Ich sehe zu, dass die Katrin zu dir auf die Berghütte kommt. Dort seid ihr vor dem Konrad und seinen Launen sicher. Dort bist du sicherer als hier im Pfarrhaus. Außerdem muss ich dann nicht lügen, wenn ich sage, dass du nicht hier bist.«

      Till sah den Geistlichen an. Er dachte nach.

      »Gut, auf einige Tage auf der Berghütte kommt es mir nicht an. Ich hatte zwar einen anderen Plan, aber der kann warten.«

      »So, was für einen Plan hattest du?«

      Till errötete.

      »Ah, du willst nicht darüber reden. Gut, dann behalte ihn für dich! Solltest du deine Meinung ändern und mit mir reden wollen, dann weißt du, wo du mich findest.«

      »Ja, das weiß ich!«

      »Du solltest dich auf den Weg machen, Till. Es wird bald dunkel und es ist noch eine gute Strecke zu wandern von der Oberländer Alm bis zur Berghütte.«

      Till nickte. Er stand auf und schulterte seinen Rucksack. Er hängte sich die Tasche um und reichte Pfarrer Zandler die Hand.

      »Danke! Und grüßen Sie Katrin von mir und sagen sie ihr, dass ich sie liebe. Sagen Sie, ich habe sie nicht verlassen, ich wollte es nur nicht auf eine Prügelei mit ihrem Vater ankommen lassen. Sie verstehen?«

      »Ja, Till! Ich werde mit Katrin reden. Ich werde gleich zum Küchler Hof gehen!«

      Sie gingen beide hinaus. Pfarrer Zandler sah Till nach, wie er in seinem alten Auto davonfuhr. Dann ging er die Straße entlang zum Küchler Hof.

      *

      Die Haustür stand offen.

      »Hallo? Ist jemand hier?«, rief Pfarrer Zandler ins Treppenhaus.

      »Hier herein!« schallte es aus der Wohnküche.

      Pfarrer Zandler trat ein.

      »Grüß Gott, Küchler! Was sitzt hier so alleine? Es ist schon sehr dämmrig hier. Willst kein Licht machen?«

      Konrad Küchler stand auf. Er warf dem Geistlichen einen Blick zu und betätigte den Lichtschalter. Die Deckenlampe über dem großen Küchentisch ging an. Konrad Küchler setzte sich wieder. Vor ihm stand ein Wasserglas und zwei Flaschen Obstler. Eine Flasche war schon leer.

      »Tust deine Heimkehr aber tüchtig feiern, Küchler, wie?«

      »Des ist meine Sache! Und eines sage ich Ihnen, es gibt nix zum Feiern. Es gab noch nie viel zu feiern auf dem Küchler Hof. Es scheint, als hätte der Teufel hier eine Außenstelle.«

      »Himmel, Konrad! Versündige dich nicht! Was ist denn geschehen?«

      Pfarrer Zandler gab sich unwissend. Er setzte sich zu dem Bauern an den Tisch.

      »Ich habe Ihnen nix zu sagen, Herr Pfarrer! Sie können wieder gehen. Dort ist die Tür.«

      »So, leicht wirst mich net los! Nun rede schon, Küchler! Welche Laus ist dir über die Leber gelaufen? Schaust ja wirklich elend aus.«

      »Sie, Sie sind des, Herr Pfarrer! Sie sind die Laus. Sie haben mir eine Laus in den Pelz gesetzt. Sie, Sie weltfremder Gottesmann. Sie haben mir da etwas Schönes angerichtet. Haben den Till zu uns geschickt. Und jetzt ist daran meine Familie zerbrochen. Die Katrin ist fortgegangen. Meine Frau ist ins Altenteil gezogen. Sie will nicht mehr mit mir unter einem Dach schlafen.«

      »Aber im Altenteil wohnt doch Till?« Pfarrer Zandler versuchte seiner Stimme einen unschuldigen Klang zu geben.

      »Der Vagabund ist nimmer hier! Den Herumtreiber habe ich an die Luft gesetzt. Er dachte wohl, er könnte sich hier einnisten. Er will meine Katrin, mein Madl! Des werde ich zu verhindern wissen und wenn des meine letzte Tat ist. So lange ich lebe, kommt so ein Vagabund mir nicht auf den Hof. Und frech war er, er sagte mir es gleich ins Gesicht, dass er die Katrin…Ach, lassen wir es! Von solchen Sachen verstehen Sie nix! Sie wissen net, was für Sorgen man als Familienvater hat. Ich bin böse mit Ihnen und mit dem Herrgott dort oben auch. Ich will nix mehr wissen von allem. Ich hab nix gemacht im Leben und trotzdem bekomme ich einen Nackenschlag nach dem anderen. Da hab’ ich mir gerade vorgenommen, zu versuchen ein bisserl besser des alles in meinem Leben zu regeln, da bekomme ich schon wieder mit dem Schicksalsknüppel einen Schlag übergezogen. Herrgottszeiten, warum? Warum immer ich?«

      »Und jetzt ersäufst du dich in Selbstmitleid?«

      Pfarrer Zandler griff nach der halbleeren, zweiten Flasche Obstler und stellte sie an das andere Tischende.

      »So, deinen Frust hast jetzt ja rausgelassen. Vielleicht kannst mir jetzt mal erklären, was passiert ist?«

      »Es gibt nix zu erklären! Die Katrin hat sich in den Burschen verliebt. So ein Schmarrn! Und er sagt, er liebt sie auch. Des ist doch eine Lüge. Berechnend ist er. Will sich in ein gemachtes Nest setzen. Des ist ja so viel einfacher, als sich etwas zu erarbeiten und aufzubauen. Ich komme vom Martin, begrüße ihn, will ein paar Worte wechseln. Er sagt mir gleich, dass er die Katrin will und bleiben will.«

      »Was hast gegen den Till?«

      »Des können auch nur Sie fragen, sie weltfremder, ahnungsloser Gottesmann! Ich kann Ihnen des net erklären, weil sie des net verstehen. Sie haben zwar die Heilige Schrift studiert, können Latein und andere Sachen, aber vom Leben, vom wirklichen Leben, da haben Sie net die Spur von Ahnung, vom Kampf im täglichen Leben.«

      Konrad Küchler trank sein Glas leer.

      »Geben Sie mir die Flasche her!«, brüllte er.

      »Bitte, wenn du dich in eine Alkoholvergiftung saufen willst, dann werde ich dich net davon abhalten. Dann kannst gleich beim Martin wieder Quartier beziehen.«

      Konrad Küchler warf Pfarrer Zandler einen wütenden Blick zu.

      »Wozu habe ich mich aufgeopfert? Wozu habe ich Tag und Nacht gearbeitet bis zum Umfallen? Jetzt ist alles vorbei! Die Katrin ist fort. Die Luise droht mir damit, mich auch zu verlassen. Nix kann man den Weibern recht machen. Undankbar sind sie! Dumm sind sie!«

      »Küchler, Küchler! Du hast schon zu viel getrunken! Des bringt doch nix! Morgen hast nur einen Brummschädel! Morgen reut dich jedes Wort, das du gesagt hast – wenn du dich daran erinnern kannst. Was redest du da für einen Blödsinn?«

      Pfarrer Zandler goss den restlichen Obstler aus. Er hoffte, dass es keine weitere Flasche gab.

      »Du legst dich jetzt ins Bett, Küchler! Ich komme morgen noch einmal, wenn du wieder nüchtern bist.«

      »Naa, Sie kommen nimmer! Sie sind der Urheber, der Verursacher des Dilemmas. Wenn Sie den Till net auf den Hof gebracht hätten, dann wäre des alles net geschehen. Scheren Sie sich fort und lassen Sie sich hier nimmer sehen! Und in der Messe sehen Sie mich auch nimmer!«

      »Du

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