Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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so schweigsam, Till«, bemerkte Toni. »Pfarrer Zandler hat uns nicht viel gesagt, als er dein Kommen ankündigte. Er sagte nur, dass du Liebeskummer hast. In Sachen Liebeskummer sind Anna und ich erfahren. Hier auf der Berghütte kommt es öfters vor, dass Burschen oder Madln net nur ihre Bergausrüstung mit sich herumschleppen, sondern von der Last eines Liebeskummers niedergedrückt werden. Weißt, Till, wenn zwei liebende Herzen zusammengehören, dann kommen sie auch zusammen. Vielleicht bedarf es dafür einen Umweg. Es ist wie bei einer Bergtour. Es gibt verschiedene Routen, die auf den Berggipfel führen. So ist es auch im Leben. Das ist unsere Erfahrung. Anna und ich möchten dir unsere Hilfe anbieten. Vielleicht können wir vermitteln.«

      Till lächelte und trank ein Schluck Bier.

      »Toni, ich bin mir ganz sicher, dass sie mich liebt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir wurden einander vorgestellt, sahen uns an und dann war es um uns geschehen. Klingt unglaublich, wie?«

      Toni lachte laut. Er zog Anna an sich.

      »Ich weiß genau, von was du redest, Till. So ist es mir mit meiner Anna ergangen. Ich sah sie im Zug von Hamburg nach Frankfurt. Über vier Stunden habe ich sie nicht aus den Augen gelassen. Fesch sah sie aus. Elegant sah sie aus. Sie kam mir wie ein Wesen aus einer anderen Welt vor. Sie war auch aus einer anderen Welt.«

      »Toni, jetzt übertreibst du!«, lachte Anna.

      »Klingt aber so spannender. Und es war ja auch ein weiter Weg für dich von Hamburg und deiner Arbeit als Bankerin nach Waldkogel und auf die Berghütte. Jetzt bist du Hüttenwirtin.«

      »Und glücklich!«

      Anna gab Toni einen Kuss.

      »Du hast auf einer Bank gearbeitet?«, staunte Till.

      »Ja, das hat meine Anna. Mit ihrem Wissen hat sie Alois geholfen, dass er die Berghütte wiederbekam und wir sie danach übernehmen konnten.«

      »Net nur ihr Wissen, Toni! Es war auch Annas Sparschwein, das sie geöffnet hat, damit wir den Ruppert Schwarzer losgeworden sind.«

      »Das Geld hat die Sache erleichtert. Aber sicherlich wäre uns auch eine andere Möglichkeit eingefallen«, bemerkte Anna bescheiden.

      Dann erzählte der alte Alois Till, wie Anna mit Hilfe von Pfarrer Zandler den Gemeinderat etwas unter Druck gesetzt hatte und dieser gezwungen wurde, die Berghütte an den Alois zurückzugeben.

      »Der Bürgermeister war auf unserer Seite. Niemand in Waldkogel wollte hier eine Luxusherberge. Aber Alois Schenkung an die Gemeinde, die war nicht so leicht rückgängig zu machen. Die Gemeinde hatte das Dach der Berghütte erneuert. Alois konnte die Berghütte nur zurücknehmen, wenn er der Gemeinde die Kosten ersetzte. Dieser Investor, dieser Ruppert Schwarzer, hatte einen Strohmann im Gemeinderat. Deshalb war das nicht so einfach. Aber schließlich kam alles zu einem guten Ende«, sagte Toni.

      Er gab Anna einen Kuss auf die Wange.

      »Und kein Wort hast du verraten, bis du meine Frau warst. Bist ganz schön raffiniert vorgegangen!«

      »Nicht raffiniert, Toni, das hört sich so negativ an. Ich war nur ein wenig trickreich – wie jede Frau.«

      Sie lachten.

      Till stand auf und lief unruhig in der Berghütte auf und ab.

      »Till, was ist mir dir? Bist ja ganz aufgeregt?«

      »Ja, ja! Mir kommt da gerade eine famose Idee!«

      »Hat die etwas mit deinem Madl zu tun?«

      »Ja, ja! Ich muss die Sache aber noch einmal genau durchdenken. Es ist ein bisserl gemein, denke ich. Allein schon bei dem Gedanken habe ich ein schlechtes Gewissen. Wisst ihr, der Vater von meinem Madl, der ist gegen unsere Liebe. Er hält nix von mir. Das kann ich ihm nicht verdenken. Er weiß auch nicht alles. Ich hätte große Lust, ihm einen Denkzettel zu verpassen, dass er verstummt.«

      »Wer ist es denn? Ist er aus Waldkogel?«, fragte der alte Alois.

      Till nickte.

      »Vielleicht ist es besser, wenn ich nicht so viel sage. Ich will euch nicht mit hineinziehen. Himmel, in meinen Kopf dreht sich alles. An die Möglichkeit habe ich noch nicht gedacht!«

      Till rieb sich das Kinn.

      »Till, nun setze dich hin und gib Ruhe. Du löst den Knoten in deinem Kopf nicht, wenn du hier auf- und abrennen tust.«

      »Das stimmt, Toni. Aber ich bin ganz aufgeregt und erstaunt über mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich zu so einer Gemeinheit fähig sein könnte. Mir wäre nie der Gedanke gekommen! Solche Machenschaften habe ich immer abgelehnt. Dabei müsste ich über meinen Schatten springen. Ich weiß nicht, ob es mir danach noch möglich ist, in den Spiegel zu sehen. So sagt man doch? Auf der anderen Seite, würde ich es nicht für mich tun sondern für meine Liebste.«

      »Dann machst du es bestimmt richtig. Wenn dir die Liebe diese Eingebung zugeflüstert hat, Till, dann kann sie nicht verwerflich sein«, bemerkte Anna. »Ich hatte damals auch Herzklopfen, als ich hinter Tonis und Alois Rücken die Rückübertragung der Berghütte betrieben habe. Ich hatte viele Nächte sehr schlecht geschlafen. Ich hatte Angst, dass Toni ärgerlich wäre.«

      Till klatschte in die Hände. Er setzte sich wieder.

      »Ja, ich mache es! Ja, warum eigentlich nicht? Er soll mich kennenlernen!«

      Till stand auf.

      »Toni, meinen Rucksack lasse ich hier! Ich muss runter nach Waldkogel und morgen früh gleich weiter nach Kirchwalden. Ich komme aber so schnell wie möglich zurück.«

      »Du willst mitten in der Nacht nach Waldkogel? Hast mal rausgeschaut? Es ist neblig!«

      »Ja, ich weiß. Ich muss ins Dorf und wenn ich den Bergpfad auf Händen und Füssen hinunterkrieche.«

      »Till, mitten in der Nacht kannst du nichts ausrichten. Warte, bis die Sonne aufgeht! Wenn du um halb fünf Uhr losgehst, dann bist früh genug im Dorf.«

      »Toni, das ist gut gemeint! Aber ich will keine Zeit verlieren! Kannst du mir eine Stablampe geben?«

      Toni seufzte. Er schaute Anna an.

      »Es ist wohl besser, wenn ich dem liebestollen Burschen eine Lampe gebe. Der ist im Stande, sich heimlich auf den Weg ins Dorf zu machen ohne Licht«, sagte Toni.

      Er stand auf und holte Till eine Lampe.

      »Danke, Toni!«

      »Ich bestehe aber darauf, dass du Bello mitnimmst! Der Hund kennt den Weg. Wenn du unten bei der Oberländer Alm sicher angekommen bist, schickst du ihn zurück. Nur unter der Bedingung lasse ich dich gehen. Als Hüttenwirt fühle ich mich verantwortlich für meine Gäste.«

      Toni holte Bellos Leine und zog sie ihm an. Bello, der junge Neufundländerrüde, der vor auf seinem Lieblingsplatz vor dem Kamin gelegen hatte, schüttelte sich. Es war ihm anzusehen, dass er lieber weitergeschlafen hätte.

      »Pass gut auf den Till auf, Bello! Bist ein braver Hund!«, lobte ihn Anna und steckte ihm ein Leckerli zu.

      Toni

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