Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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werden die Sache überprüfen!«

      Pfarrer Zandler ging zum Telefon. Er führte einige kurze Telefonate. Das wichtigste Gespräch dabei war das, welches er mit dem Grafen Tassilo von Teufen-Thurman führte. Diesem war diese Anwaltskanzlei bekannt. Er sagte, sie sei solide und vertrauenswürdig. Das beruhigte Pfarrer Zandler.

      »So, das war der erste Teil! Jetzt kommt der zweite Teil’, sagte Pfarrer Zandler. »Ich gehe jetzt in den Stall und rede mit deinem Konrad.«

      »Küchler, wo bist du?«, rief Pfarrer Zandler in den Stall.

      »Hier hinten! Net so laut!«

      Der Bauer stützte sich mit einer Hand auf die Mistgabel und hielt sich mit der anderen den Kopf. Pfarrer Zandler schmunzelte.

      »Hast wohl einen Brummschädel, wie? Das geschieht dir recht. Ich hoffe, dein Kopf tut dir recht schlimm weh. Das ist die gerechte Strafe für deine Unvernunft!«

      »Net so laut, Zandler! Bitte! Jeder Ton ist so, als würde mir jemand mit einem Hammer auf den Kopf hauen.«

      Pfarrer Zandler grinste.

      »Meine laute Stimme musst schon ertragen, Küchler. Hast eine ganze Menge Unsinn gestern gesagt, kannst dich erinnern?«

      »Nur dunkel!«

      »Aha, nur dunkel! Dann helfe ich dir mal auf die Sprünge! Aber des hat Zeit bis später. Jetzt geht es um die andere Sache. Ich habe die Papiere gelesen. Du tust unterschreiben. Dann bist du die Schulden los und noch mehr. Dein Bruder will wohl etwas gut machen. Des kannst ihm net verweigern. Also wirst des Angebot annehmen und die Katrin wird Jungbäuerin auf dem Hof.«

      »Naa!«

      »Naa? Warum? Kannst du mir einen vernünftigen Grund dafür nennen?«

      »Die Katrin ist fort. Sie ist dem Vagabunden hinterher. Des zeugt von Unreife. Ich kann des net machen. Des Madl steht ganz unter dem Einfluss von diesem dahergelaufenen Herumtreiber. Da kann ich den Hof doch gleich aufgeben. Wenn die Katrin ihn bekommt, ist er auch verloren.«

      »Himmelherrschaftszeiten!«, brüllte Pfarrer Zandler durch den Stall.

      »Net so laut!«

      »Ich kann noch lauter, Küchler! Ich kann auch laut brüllen, dass du Aufputschmittel genommen hast und deshalb nimmer bei Verstand bist, dass davon deine Gehirnzellen abgestorben sind!«

      Konrad Küchler erschrak. Er lief rot an.

      »Des werden Sie net tun! Dann verletzen Sie des Beichtgeheimnis!«

      »Darauf würde ich es an deiner Stelle nicht ankommen lassen. Du hast mir des net im Beichtstuhl anvertraut.«

      »Des ist Erpressung!«

      »So würde ich des net nennen!«

      »Wie dann?«

      »Himmel, Küchler, wie soll ich dich sonst zur Vernunft bringen? Es ist doch nur zu deinem Besten.«

      »Des sagt sich so leicht!«

      »Du alter depperter Hornochse! Komm endlich zu dir! Steige von deinem hohen Ross herunter. Mache im Herzen endlich Frieden mit deinem Bruder. Höre auf, die ganze Welt mit deinem Groll zu verfolgen. Du zerstört alles, was dir lieb ist. Du erreichst davon das Gegenteil, von dem, was du erreichen willst. Höre auf, mit Scheuklappen herumzulaufen. Also, wir gehen jetzt rein. Du nimmst eine Schmerztablette und trinkst Kaffee. Dann unterschreibst du!«

      Pfarrer Zandler ging auf den Bauern zu. Er nahm ihm die Mistgabel aus der Hand und lehnte sie gegen die Wand.

      »Aufi jetzt!«

      Konrad Küchler steckte seine Hände in die Hosentaschen und folgte dem Pfarrer mit gesenktem Kopf.

      »Setz dich hin! Hier ist Kaffee! Da habe ich dir zwei Schmerztabletten hingelegt!«

      Luises Stimme klang nicht freundlich. Sie ließ ihren Mann deutlich spüren, dass sie sehr ärgerlich auf ihn war.

      Konrad Küchler schluckte die beiden Schmerztabletten. Er nippte an dem Kaffee und warf seiner Frau dabei einen scheuen, schuldbewussten Blick zu.

      »Du bist wieder hier. Bist nimmer drüben auf dem Altenteil? Bleibst jetzt wieder hier?«

      »Des ist noch net raus! Des kommt noch darauf an.«

      »Auf was kommt des an?«

      »Ob du unterschreibst oder ob du net unterschreibst! Wenn du unterschreibst, dann bleibe ich, weil ich auf den Hof von der Katrin aufpassen muss. Ich tue das für mein Madl! Wenn du net unterschreiben tust, dann gehe ich. Meine Koffer habe ich gepackt!«

      Der Bauer wurde blass.

      »Des ist Erpressung! Du erpresst mich, Luise. Pfarrer Zandler erpresst mich. Hat denn niemand von euch Mitleid mit mir? Versteht mich denn niemand?«

      »Höre auf zu jammern, Konrad! Gibst ein ziemlich unwürdiges Bild ab, wenn ich mir dich so ansehe. Benimmst dich wie ein Waschlappen. Konrad, was ist nur aus dir geworden!«

      Konrad Küchler trank die Tasse Kaffee aus. Er schielte dabei auf die Papiere, die auf dem Tisch lagen. Pfarrer Zandler schob sie ihm zu und legte ihm einen Kugelschreiber dazu.

      Mit zitternden Händen las Konrad Küchler Blatt für Blatt. Zu seinem Erstaunen stand in den Papieren, dass er und Luise ein lebenslanges Wohnrecht auf dem Küchler Hof hatten. Außerdem gehörte alles, was sie erwirtschafteten, ihnen, abzüglich der Kosten.

      Erstaunt sah Konrad Küchler Pfarrer Zandler an.

      »Schau net so! Des Ganze ist ein Glücksfall. Es sind nicht nur die Restschulden getilgt, sondern du bekommst die Summe zurück, die du abbezahlt hast. Du und die Luise ihr seid abgesichert. Du musst dann nimmer nachts als Wachmann arbeiten, kannst wieder nur Bauer sein. Also denke nicht so viel! Dort ist der Stift!«

      Konrad Küchler setzte auf die Dokumente seine Unterschrift.

      »Dem Himmel sei Lob und Dank!«, seufzte Luise. »Und Ihnen auch Herr Pfarrer!«

      Pfarrer Zandler nickte. Er steckte die Papiere ein.

      »Die bringe ich gleich ›Zum Ochsen‹.«

      »Fragen Sie den Mann, wie es meinem Bruder geht. Er soll ihm sagen, dass ich ihm danke. Wenn er kommen will, dann können wir uns wieder versöhnen«, sagte Konrad.

      »Ich will versuchen, etwas über den Ewald zu erfahren!« versprach der Geistliche.

      Konrad stand auf und ging hinaus. Luise wollte ihm nachlaufen.

      »Lass ihn, Bäuerin! Er muss erst mal selbst damit fertig werden. Gib ihm ein bisserl Zeit!«

      »Wenn Sie meinen, Herr Pfarrer, dann werde ich das so machen. Ich will Katrin anrufen. Des Madl muss doch wissen, was alles geschehen ist. Sie soll wieder heimkommen.«

      »Des ist net deine Aufgabe! Dein Mann

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