Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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mich schon vorher dazu entschlossen habe, dir keine Steine in den Weg zu legen. Des musst mir glauben.«

      »Das tue ich, Vater! Und ich kann dir sagen, dass Till es dir nicht nachträgt. Da bin ich mir sicher. Er ist so ein wunderbarer Mensch! Er ist genau so, wie ich immer geträumt habe, wie ein Mann sein müsste, den ich lieben könnte.«

      Konrad Küchler stand auf.

      »Ich will dich nicht länger von der Arbeit abhalten, Katrin. Net, dass du Ärger bekommst. Ich warte dann heute Abend vor dem Hotel auf dich. Wir gehen zusammen auf die Berghütte und ich entschuldige mich bei Till.«

      Katrin ging vor ihrem Vater in die Hocke. Sie nahm seine Hände.

      »Vater, schau mich mal genau an? Sehe ich so aus, als würde ich arbeiten?«

      »Wie meinst du das? Ich verstehe nicht!«

      Katrin lachte.

      »Ich habe einen flauschigen Bademantel an.«

      »Stimmt, jetzt sehe ich es! Irgendetwas ist mir dir ganze Zeit schon seltsam vorgekommen. Warum bist net angezogen?«

      »Vater«, lächelte Katrin. »Vater, ich wohne für einige Tage hier in der Suite. Aber ich bin hier nicht alleine. Till ist hier!«

      Katrin stand auf.

      »Was du net sagst?«

      In diesem Augenblick kam Till aus dem Badezimmer. Er trug auch einen Bademantel. Er stellte sich neben Katrin und legte den Arm um sie. Katrin schmiegte sich an ihn.

      »Herr Küchler, Guten Tag!«

      »Grüß…Grüß… Go.. Gott!«, stotterte Konrad Küchler.

      Unsicher schaute er Till an. Dieser lächelte.

      »Herr Küchler, leider war es nicht möglich, Sie zu fragen, wie es Brauch ist. Mir macht es nichts aus. Aber Sie haben sich und die liebe Luise um einen schönen Augenblick gebracht. Katrin und ich haben gestern Nachmittag hier geheiratet. Der Bürgermeister von Kirchwalden hat selbst die Ehe geschlossen.«

      Völlig überrascht sah Konrad die beiden an. Er stand auf und spielte verlegen mit seinem Hut.

      »Ja, Vater, ich bin jetzt Frau Berg!«

      »Frau Berg! Aha! So heißt du jetzt! Ja dann… also ich will sagen… herzlichen Glückwunsch! Hast es schon richtig gemacht!«

      Katrin fiel ihrem Vater um den Hals.

      Dann reichte Konrad Küchler Till die Hand.

      »Glückwunsch«, sagte der Bauer leise. »Und es tut mir alles so leid. Ich habe mich benommen wie ein depperter Hornochse!«

      »Schon gut! Wer weiß, wie ich später sein werde, wenn unsere Tochter verliebt ist oder eine unserer Töchter. Wir wollen viele Kinder. Ich bin ein Einzelkind und wünsche mir eine große Familie.«

      »Danke, dass du so nachsichtig mit mir bist, Till! Das ist wirklich großzügig von dir.«

      »Nun ganz unschuldig bin ich auch nicht! Ich habe Katrin, Ihre Frau, Sie und Pfarrer Zandler in dem Glauben gelassen, ich sei ein Vagabund und ein armer Schlucker. Ich wandere jedes Jahre einige Wochen so durch die Welt, ohne Kreditkarten, nur mit dem Nötigsten. Dann fühle ich mich frei und glücklich. Es ist schwer zu erklären, besonders für Menschen, die kein Geld oder wenig Geld haben. Ich wollte einfach nur Tillmann Berg sein.«

      Er lächelte Konrad Küchler an.

      »Verstehen kann ich des net, vielleicht begreife ich es irgendwann«, sagte Küchler leise. »Mein Leben war immer geprägt vom Kampf ums Geld. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Reichtum auch eine Last sein kann. Bist du auf der Suche nach einem Madl gewesen, dass dich so liebt, den Vagabunden und net den reichen Herrn Berg?«

      »Nein, ich war nicht auf der Suche. Jedenfalls habe ich nicht bewusst nach einer Frau gesucht. Doch als ich Katrin sah, in der Küche von Doktor Engler, da wusste ich, sie ist es. Katrin, ich muss dir und deinem Vater noch etwas sagen. Ihr wisst noch nicht alles!«

      »Till! Noch etwas? Hast du noch ein Geheimnis?«

      »Ja, aber das ist dann wirklich auch das letzte. Also, ich habe den Anwalt geschickt. Ich wollte, dass dein Vater nicht mehr so schwer arbeiten muss. Nachdem du mir die Geschichte deiner Familie erzählt hast, dachte ich mir, wenn ich es so aussehen lasse, als wenn dein Onkel Ewald seine Schuld wieder gut macht, dass dann dein Vater mit dem Ungemach des Lebens versöhnt wird. Aber es ist wohl besser, wenn ich gestehe, dass ich es war.«

      Konrad Küchler setzte sich wieder hin.

      »Danke, schade ist nur, dass ich jetzt doch nichts über Ewald erfahre. Ich hatte so gehofft, dass er doch noch sein Glück gemacht hat, dass er sich gefestigt hat und seine Vergangenheit, seine Schuld abtragen wollte. Ich hatte so gehofft, dass ich ihn einmal wiedersehe.«

      »Till«, wandte sich Katrin an ihren Mann, »Till, kannst du Onkel Ewald suchen lassen? Das wünsche ich mir!«

      Till beugte sich zu Katrin herunter und gab ihr einen Kuss.

      »Wir werden ihn finden, Katrin.«

      Wie bescheiden sie ist, meine Katrin, dachte Till. Er erinnerte sich an andere junge Frauen, die sich Autos, Schmuck und Pelze gewünscht hatten, als sie hörten, er sei vermögend. Katrin wünschte sich nur, ihren Onkel zu finden, damit die Brüder sich aussöhnen konnten.

      »Katrin, wir sollten uns anziehen und mit deinem Vater zurück nach Waldkogel fahren.«

      »Ja! Mutter wird staunen! Sie wird sich freuen, da bin ich mir sicher. Sie mag dich, sie liebte dich auch ohne deinen Reichtum.«

      »Das weiß ich, Katrin!«

      Bald waren sie unterwegs nach Waldkogel.

      Luise Küchler schloss ihre Tochter glücklich in die Arme und bekam feuchte Augen. Dann umarmte sie Till.

      »Ich hab dich schon immer gemocht, Till!«

      »Das weiß ich!«, sagte er.

      Die beiden Paare saßen bis spät in der Nacht zusammen und redeten. Sie planten die Hochzeit. Tills Eltern und Großeltern würden aus Südafrika kommen und weitere Verwandte seines Urgroßvaters aus allen Teilen Deutschlands anreisen.

      »Du musst wissen, wir sind eine große glückliche Familie. Sie werden dich lieben, Katrin, und du wirst sie lieben.«

      Zwei Monate später heirateten Till und Katrin in der schönen Barockkirche in Waldkogel. Katrin trug ein langes Brautkleid mit einer Schleppe aus Brüsseler Spitze. Ihr langer Schleier wurde von einem Diadem mit Diamanten gehalten. Tills Mutter hatte die Brautausstattung aus Südafrika mitgebracht. Sie, ihre Mutter und ihre Großmutter, Tills Urgroßmutter, hatten es auf ihren Hochzeiten getragen. Aus der ganzen Welt waren die Gäste eingeflogen. So eine Hochzeit hatte Waldkogel noch nie erlebt. Es war eine Mischung wie bei einer Hochzeit eines Paares aus dem Hochadel und einer Bauernhochzeit. Nach einem festlichen Mittagessen im Hotel ›Zum Ochsen‹ wurde auf dem Küchler Hof mit Volksmusik und Tanz gefeiert.

      Um

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