Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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war ihr Geheimnis. Sie hatten es niemand verraten.

      »Vater, Till und ich haben noch eine Überraschung für euch!«, flüsterte Katrin ihrem Vater ins Ohr, als sie sich von ihm verabschiedete.

      Sie blinzelte ihm zu, bevor sie einstieg.

      Die Sonne ging schon über Waldkogel auf, als sich die letzten Hochzeitsgäste auf den Heimweg machten. Müde, aber glücklich gingen Konrad und Luise hinauf in ihr Schlafzimmer.

      »Schau mal, Luise, da liegt ein Kuvert auf meinem Nachttisch!«

      »Des ist Katrins Handschrift, Konrad!«

      Konrad Küchler überflog die Zeilen. Die Beine versagtem ihm. Er sank aufs Bett und schloss für einen Augenblick die Augen. Luise nahm ihn das Blatt Papier aus den Händen und las laut:

      »Lieber Vater, liebe Mutter!

      Till hat Onkel Ewald gefunden. Er lebt in Argentinien und züchtet Rinder. Er hatte sich sehr gefreut, als ich ihn anrief. Wir haben lange telefoniert. Er litt sein ganzes Leben unter Heimweh und einem schlechten Gewissen. Wir werden ihn in unseren Flitterwochen besuchen und hoffen, ihn zu einem Besuch nach Waldkogel überreden zu können. Onkel Ewald lässt dich und Mutter grüßen. Ich denke, er ist kein so schlechter Mensch, wie du von ihm gedacht hast. Verzeihe ihm! Anbei füge sich seine Adresse bei, falls du ihn anrufen oder ihm schreiben willst.

      Lieber Vater, Till und ich hoffen, dir damit eine Freude gemacht zu haben. Wir lieben Dich und Mutter.

      Fühlt euch umarmt und geküsst.

      Katrin und Till

      PS.: Onkel Ewalds Sorge am Telefon galt den Schulden, die er dir aufgebürdet hatte. Er bestand darauf, Till die Summe zu geben. Somit ist alles wieder gut.

      Noch eine weitere frohe Nachricht: Ihr werdet Großeltern!«

      Konrad und Luise Küchler schauten sich an.

      »Ewald lebt und es geht ihm gut, Luise!«

      »Ja, Konrad! Unser Madl hat ihre Liebe gefunden und dadurch du deinen Bruder. Aber die schönste Nachricht ist, dass wir Großeltern werden.«

      »So ist es!«

      Die beiden lagen noch eine Weile wach und lauschten den Vögeln, deren Gezwitscher durch die offenen Fenster drang.

      »Wenn er sich nicht traut zu kommen, Luise. Ich meine, dann könnten wir zu ihm fahren. Was meinst du?«

      »Sicher könnten wir das tun. Doch warten wir mal ab, was Katrin und Till erreichen.«

      »Ja, das stimmt schon. Ich dachte, wenn wir zu ihm fahren, dann soll das ein Zeichen sein, dass alles wieder gut ist zwischen uns Brüdern.«

      »Das ist ein guter Gedanke, Konrad. Aber das müssen wir jetzt nicht entscheiden. Es war ein langer, wunderschöner Tag, an dem unser Madl geheiratet hat. Lass uns jetzt schlafen.«

      Luise kuschelte sich an ihren Mann. Sie war glücklich, dass Ewald gefunden worden war. Damit kam weitere Ruhe in das Leben ihres Mannes. Glücklich schief sie ein.

      *

      In dieser Nacht lag auch Toni wach im Bett. Ferdinand Unterholzer hatte Toni angerufen und während der Hochzeitsfeier auf den Anrufbeantworter des Handys gesprochen. Er sagte, dass er eine Spur habe, wer der Absender der Briefe mit den Anhängern sein könnte. Toni nahm sich vor, gleich am nächsten Tag nach Kirchwalden zu fahren und mit dem Juwelier zu sprechen.

Cover Einsames Herz

      Toni stand im Juwelierladen und beobachtete ein junges Paar, das sich Eheringe aussuchte. Der alte Goldschmied bediente die beiden. Toni erinnerte sich, wie er seiner Anna den Ring an den Finger gesteckt hatte, und lächelte. Das junge Paar zahlte und verließ das Geschäft. Ferdinand Unterholzer brachte das Paar zur Tür. Er sah ihnen einen Augenblick nach, dann schloss er die Tür von innen ab und drehte ein Schild um, das innen an der Ladentür hing. Jetzt zeigte die Schrift nach außen. Der Text lautete:

      Bin gleich zurück!

      »So, jetzt haben wir Ruhe! Grüß Gott, noch einmal!«

      »Ja, grüß Gott!«

      Ferdinand Unterholzer lächelte Toni an. Er lud ihn ein, mit ihm nach hinten in die Goldschmiedewerkstatt zu gehen. Er bat Toni, sich zu setzen und schenkte ihm einen Kaffee ein. Toni verbarg seine Ungeduld. Was würde der alte Goldschmied ihm erzählen können? Seit Wochen erhielt die kleine Franziska in Abständen Briefe eines Unbekannten. Er unterschrieb die Briefe mit »Berni«, gab aber keinen Absender an. In jedem Brief lag ein kleiner Anhänger, den man an ein Armband hängen konnte. Toni und Anna hatten die größeren braunen Umschläge an Franzi geöffnet und darin einen goldenen Schornsteinfeger, ein Hufeisen, ein Herz und andere Anhänger gefunden. Durch die Verpackung hatten Toni und Anna geschlossen, dass die Schmuckstücke im Laden des Goldschmiedes in der kleinen Gasse in Kirchwalden gekauft sein mussten, denn nur er verpackte Schmuckstücke in solchen kleinen, ungewöhnlichen Schachteln. Toni und Anna hatten den Goldschmied schon vor einiger Zeit aufgesucht, um hinter den geheimnisvollen Schenkenden zu kommen. Unterholzer hatte versprochen, ihnen bei ihren Nachforschungen zu helfen.

      Der alte Mann setzte sich zu Toni an den Tisch in einer Ecke der kleinen Werkstatt. Er gab Milch und Zucker in seinen Kaffee und rührte um. Dann trank er einen Schluck und sah Toni an. Er schmunzelte.

      »Also, wie ich schon am Telefon sagte, der junge Mann ist wieder hier gewesen und hat einen weiteren Anhänger gekauft.«

      »Einen kleinen goldenen Mond! Der Brief ist inzwischen bei uns auf der Berghütte angekommen«, warf Toni ein.

      Der alte Mann nickte.

      »Ich habe versucht, den jungen Mann in ein Gespräch zu verwickeln. Des war net so leicht. Er ist ein etwas verschlossener Typ. Aber des kann auch daher kommen, dass er sehr in ein Madl verliebt ist, das Franzi gerufen wird. Das habe ich ihm dann entlockt. Er scheint sehr betrübt zu sein, dass des Madl sich net bei ihm meldet. Er hat ihr nämlich seine Handynummer gegeben. Von ihr weiß er nur, dass sie aus Waldkogel ist, vielmehr dort wohnt. Er hat sie mir beschrieben. Sie soll ein wirklich fesches Madl sein mit blonden Haaren. Er hat sie hier in Kirchwalden im Biergarten kennengelernt. Seither geht er jeden Abend dorthin und hofft, sie wiederzusehen. Mehr war net aus ihm herauszubekommen.«

      »Unsere kleine Franziska hat ebenfalls blonde Haare. Danke, jetzt habe ich einen Anhaltspunkt, und mir fällt ein Stein vom Herzen. Es ist also nicht unsere Franziska gemeint. Da liegt eine Verwechslung vor. Wie der junge Bursche an unsere Adresse, beziehungsweise an Franzis Adresse gekommen ist, des wird noch zu klären sein.«

      »Ja, dafür gibt es sicherlich eine plausible Erklärung, Herr Baumberger!«

      Toni trank einen Schluck Kaffee und rieb sich das Kinn.

      »Und der junge Bursche heißt Berni?«, fragte Toni.

      Der alte Goldschmied zuckte mit den Schultern.

      »Des weiß ich net. Seinen Namen hab’ ich noch net herausgefunden.«

      Toni dachte einen Moment nach.

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