Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 131

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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net viel, aber immerhin etwas«, bemerkte der alte Alois. »Was willst jetzt machen, Toni? Die Anhänger und die Briefe zu behalten, das wäre Unrecht.«

      »Des stimmt, Alois. Mein erster Gedanke war, das Madl zu suchen. Vielleicht finde ich sie. Dann habe ich überlegt, dass wir die Briefe zum Goldschmied bringen könnten. Er könnte den jungen Mann fragen, ob sie von ihm sind und wenn sie es sind, diese ihm zurückgeben, wenn er wiederkommt und einen Anhänger kaufen will.«

      »Naa, naa! Des ist keine gute Idee, Toni! So eine Aufgabe kannst net delegieren, Toni. Da musst dich schon selbst drum kümmern!«

      Der alte Alois schüttelte den Kopf. Anna legte sacht die Hand auf Tonis Unterarm.

      »Ich habe da eine Idee!«

      »So, dann raus mit der Sprache!«, ermunterte sie Toni.

      »Toni, ich bin Alois’ Meinung. Wir sollten die Briefe behalten und dem jungen Burschen selbst geben. Laden wir ihn doch auf die Berghütte ein. Wir schreiben ihm einen Brief und laden ihn für ein Wochenende zu uns ein. Dann können wir ausführlich mit ihm reden und erfahren vielleicht mehr über das Madl, das er so liebt. Das wird die Suche nach ihr erleichtern, denke ich mir.«

      »Ja, das machen wir, Anna. Das ist eine gute Idee.«

      Toni trank einen Schluck Bier. Er dachte nach.

      »Anna! Alois! Die Briefe waren an die Franzi. Also wäre es am bes­ten, wenn die Franzi diesem Berni schreibt. Des wirkt auch ganz anders, als wenn wir als Erwachsene schreiben. Die Franzi kann da reinschreiben, dass wir ihr bei der Suche geholfen haben. Damit meine ich, dass wir herausgefunden haben, wo Berni die Anhänger gekauft hat.«

      »Das ist eine wunderbare Idee, Toni. Der Brief eines kleinen Mädchens ist auch sicherlich nicht so schmerzhaft für diesen Berni. Das heißt auf der anderen Seite, wir müssen mit Franzi reden.«

      »Ja, das müssen wir, Anna. Jetzt ist das auch kein Problem mehr. Wir werden der Franziska alles genau erzählen und erklären. Dann kann sie dem Berni einen Brief schreiben mit ihren Worten. Des macht die Franzi bestimmt gut. Wir legen einen weiteren Brief dazu, in dem wir ihn einladen. Dann bringen wir die beiden Briefe zum Juwelier nach Kirchwalden und hoffen, dass dieser Berni wiederkommt, um weitere Anhänger zu kaufen. Was ist, wenn er es nicht tut? Was ist, wenn er aufgibt? Wenn er denkt, sein Werben fällt nicht auf fruchtbaren Boden?«

      Toni schaute Anna und den alten Alois an.

      »Daran denken wir nicht, Toni!«, sagte Anna deutlich. »Solche Gedanken lassen wir erst gar nicht aufkommen. Wir glauben daran, dass Berni weitere Anhänger beim Goldschmied kaufen wird. Du weißt doch, wie das ist mit den sich selbsterfüllenden Prophezeiungen, Toni.«

      »Stimmt, Anna! Außerdem scheint der Bursche wirklich sehr verliebt zu sein. Berni und diese Franzi, die gehören zusammen, denke ich. Die Liebe hat ihre Herzen verbunden. Seine Liebe zu ihr kann nicht einfach so verpuffen. Ich glaube fest daran, dass wenn ein Mensch einen anderen liebt, dann spürt der andere Mensch das auch. Also, ich denke mir das so. Das Madl spürt in seinem Herzen, dass Berni sie liebt, und sie sehnt sich nach ihm und wartet auf ihn. Sie wartet auf ein Zeichen von ihm.«

      Der alte Alois nickte zustimmend.

      »Toni, Anna! Wenn ihr die Schreiben nach Kirchwalden bringt, dann müsst ihr mit dem Unterholzer reden. Wenn der Bursche in den nächs­ten Tagen nicht in den Laden kommt, dann kann er ja versuchen, ihn im Biergarten zu finden.«

      »Das ist eine gute Idee, Alois! So machen wir es! Jetzt müssen wir nur noch einen ruhigen Augenblick finden, um mit Franzi zu reden.«

      »Toni, wir könnten mit den Kindern mal wieder eine Wanderung zum ›Paradiesgarten‹ machen.«

      »Das ist eine gute Idee, Anna! Hältst du hier derweil die Stellung auf der Berghütte, Alois?«

      »Mei, Toni, wie kannst du mich das fragen? Des mache ich doch gerne.«

      Toni und Anna waren sich einig. Außerdem hatten Franziska und Sebastian in der kommenden Woche einen Tag schulfrei, weil die Lehrer einen Betriebsausflug machten. An diesem Wochentag sollte die Wanderung stattfinden.

      »Die Lehrer machen einen Betriebsausflug, und wir machen einen richtig schönen Familienausflug«, sagte Toni. »Und bis dorthin regle ich das mit dem Unterholzer. Ich rufe ihn an. Sollte der Bursche vorher noch einmal in den Laden kommen, dann kann er ihm sagen, er hätte eine Franzi als Kunden, die wäre im Laden gewesen und hätte sich von ihm die Anhänger an ein Armband machen lassen. Das ist zwar etwas geflunkert, aber der Zweck heiligt die Mittel, so sagt man doch. Dann will ich den Juwelier gleich anrufen.«

      Toni holte das Handy aus der Hosentasche und rief den Goldschmied in Waldkogel an. Er trug ihm seinen Plan vor. Ferdinand Unterholzer sagte zu, dass er mitspielen würde.

      »So, jetzt sind die Weichen gestellt, und wir können beruhigt an die Arbeit gehen. Himmel, was bin ich angespannt gewesen, Anna! Doch jetzt ist es mir leichter ums Herz.«

      Anna gab Toni einen Kuss.

      »Ich verstehe dich, Toni. Doch jetzt ist alles auf einem guten Weg. Wir wissen, dass kein erwachsener Bursche unserer kleinen Franzi nachstellt.«

      »Ja, das ist die Hauptsache! Ich gehe jetzt hinter die Berghütte und hacke Holz.«

      Toni trank sein Bier aus und ging zum Holzplatz. Anna räumte den Tisch ab und ging in die Küche der Berghütte. Am frühen Morgen hatte sie Brotteig angesetzt und dieser war schön aufgegangen. Jetzt muss­ten die Brote gebacken werden. Alois blieb auf der Terrasse der Berghütte sitzen und las die Zeitung.

      *

      Es war später Nachmittag. Tina Gerstmair kam mit ihrem Auto von Kirchwalden und hielt vor der Garage auf dem elterlichen Hof. Sie sah, wie ihre Eltern zwei Männer verabschiedeten. Diese stiegen in eine große schwarze Limousine und fuhren davon.

      »Grüß Gott! Was waren denn des für feine Pinkel? Die passen net hierher. Die gehören ins Hotel ›Zum Ochsen‹, denke ich.«

      Tina sah, dass sich ihre Eltern Blicke zuwarfen. Sie schaute sie an.

      »Was ist los? Habe ich etwas verpasst?«

      »Naa, hast nix verpasst, Madl! Ich und deine Mutter hatten etwas zu bereden mit denen aus der Stadt.«

      »Habt ihr Sorgen? Waren die von der Bank oder von einer Behörde. Sie sahen mir eher wie Banker aus, mit ihren feinen Nadelstreifenanzügen und dem großen Auto. Redet schon! Ihr verheimlicht mir doch etwas, wie?«

      Rosel und Franz Gerstmair seufzten. Dann lächelten sie Tina an.

      »Es ist nix, Madl! Nun schau net so erschrocken. Musst dir wirklich keine Sorgen machen, ganz im Gegenteil. Es ist alles in bester Ordnung. Wir tun des alles für dich.«

      Tina Gerstmair, die das Temperament ihres Vaters geerbt hatte, braus­te auf. Sie schrie: »Vater, was gut für mich ist, das entscheide ich selbst! Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, falls du es noch net bemerkt hast. Da wird nimmer über die Köpfe von Weibern entschieden. Außerdem habt ihr niemand außer mir. Wenn ihr also Sorgen habt oder wenn etwas nicht stimmt, dann habe ich ein Recht, es zu wissen. Ich hasse diese Geheimniskrämerei! Mei, ich habe doch gemerkt, dass euch beide in den letzten Wochen etwas beschäftigt hat. Ihr habt oft leise miteinander geredet. Und wenn ich dann

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