Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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ich mir«, sagte er halblaut vor sich hin.

      Sie tranken beide einen Schluck Kaffee. Der alte Goldschmied hatte sich auch Gedanken gemacht.

      »Wie steht es mit Saisonarbeiterinnen in Waldkogel?«, fragte er. »Im Sommer, während der Haupttouris­tenzeit, kommen doch viele Servicekräfte in die Berge. Wir haben hier in Kirchwalden im Sommer Servicekräfte von überall her. In dem Wirtshaus, in dem ich ab und zu ein Bier trinke, gibt es auch ein paar Madln, die net aus heimischen Gefilden kommen, aber gut Deutsch sprechen. Wie sie wirklich heißen, weiß man oft net. Gerufen werden sie, Kathi, Maria oder Lissi.«

      »Du meinst, es könnte sein, dass des blonde Madl vielleicht aus dem Norden ist so wie meine Anna und man ihr einen Namen gab, der besser in die Berge passt?«

      »Ja, des war so ein Gedanke von mir!«

      »Himmel, der ist gar net so abwegig.«

      Toni schmunzelte. Er erinnerte sich an das erste gemeinsame Abendessen in der Wirtsstube seiner Eltern mit Anna. Damals erklärte er ihr, dass ihr doppelter Vorname schlecht in die Berge passe und er sie deshalb Anna nennen würde, als Abkürzung von Dorothea Annabelle. Ein Madl, das Dorle gerufen wurde, gab es schon in Waldkogel, ebenso ein Madl, das Thea gerufen wurde. Um Verwechslungen zu vermeiden, wählte Toni damals den ersten Teil des zweiten Vornamens Annabelle.

      Toni trank einen weiteren Schluck Kaffee.

      »Franzi kann die Abkürzung von Franziska sein, aber es könnte auch ein anderer Vorname sein, der mit einem ›F‹ beginnt.«

      Toni zählte einige Vornamen auf.

      »Ich werde also in Waldkogel nach jemandem suchen müssen, der Franzi gerufen wird, genau wie unser Kindl. Die Idee, des Madl könnte eine Servicekraft sein, ist ein guter Gedanke, Herr Unterholzer. Da weiß ich doch, wo ich schon mal anfangen kann zu suchen. Im Hotel ›Zum Ochsen‹! Von denen weiß ich bestimmt, dass sie den Sommer über ihr Personal verstärken.«

      Toni lächelte den alten Goldschmied an.

      »Auf jeden Fall ein herzliches vergelt’s Gott, Herr Unterholzer!«

      »Des hab’ ich gern gemacht. Ich hoffe, des Madl wird gefunden. Des hoffe ich auch für den Burschen. Der mag des Madl nämlich wirklich gern, davon bin ich überzeugt. Am Ende sind wir noch Kuppler, wie?«

      Sie lachten beide.

      »Mei, bin ich froh, dass ich jetzt einen Anhaltspunkt habe.«

      »Ich will wissen, ob des Madl gefunden wird.«

      »Sicher! Das ist doch Ehrensache!«

      Toni trank seinen Kaffee aus. Er stand auf und schüttelte Ferdinand Unterholzer dankbar die Hand. Toni war die Erleichterung anzusehen. Es lag offenbar eine Verwechslung vor.

      Ferdinand Unterholzer brachte Toni zur Tür. Die Männer schüttelten sich noch einmal die Hand. Toni sprach ein herzliches Vergelt’s Gott aus. Dann stieg er in sein Auto, das er in unmittelbarer Nähe zum Laden geparkt hatte. Während er davonfuhr, winkte er dem Goldschmied noch einmal zu.

      Toni war wirklich erleichtert. Gleichzeitig reizte es ihn, diese Franzi in Waldkogel zu finden und am Ende die beiden möglicherweise zusammenzubringen. Sicherlich, das junge Madl hatte sich bei Berni nicht gemeldet. Auf dem Heimweg überlegte Toni, dass es dafür viele Gründe geben konnte, nicht nur, dass sie sich aus dem Burschen nichts machte und ihn nicht wiedersehen wollte. Möglich, dass sie die Handytelefonnummer verloren hatte? Möglich, dass der junge Bursche ihr in der Aufregung eine falsche Telefonnummer gegeben hatte, weil sein Herz und sein Kopf voller Liebe und Zuneigung waren. Er hatte sich einfach verschrieben, dachte Toni. Es war vieles möglich. Schade wäre es, wenn das junge Madl von diesem Berni nichts wissen wollte. Berni war wohl sehr in diese Franzi verliebt. Toni stellte sich vor, wie sich der junge Bursche jeden Abend im Biergarten umsah und verzweifelt und voller Liebessehnsucht nach dem Madl seines Herzens Ausschau hielt.

      Während Toni langsam nach Waldkogel zurückfuhr, lauschte er in sich hinein. Je mehr er lauschte, desto sicherer wurde er, dass es nicht nur einen verzweifelten jungen Burschen gab, der sich nach dem Madl seines Herzens sehnte, sondern auch ein Madl, das vergeblich auf ein Lebenszeichen wartete, da es ihr unmöglich war, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

      Toni hielt nicht bei seinen Eltern. Er suchte auch nicht im Hotel »Zum Ochsen«, dort arbeiteten im Sommer immer Saisonkräfte. Toni wollte die Angelegenheit zuerst mit Anna bereden. Außerdem war es nicht gut, einfach so vorzusprechen. Gleich wenn ich nach einer Franzi frage, wird der Angesprochene wissen wollen, warum ich dieses Madl suche. Also wollte Toni die Briefe bei seiner Suche dabei haben.

      Er stellte seinen Geländewagen auf der Wiese hinter der Almhütte der Oberländer Alm ab und stieg aus. Als er mit großen Schritten dem Bergpfad zustrebte, der von der Oberländer Alm auf die Berghütte hinaufführte, rief ihm Wenzel zu: »Grüß dich, Toni! Was hast du es so eilig? Rennst, als sei der Leibhaftige hinter dir her! Wo brennt es denn?«

      Toni hielt einen Augenblick inne. Er rief Wenzel Oberländer einen Gruß zu und gab zu verstehen, dass er es eilig hatte.

      Hildegard Oberländer, die Hilda gerufen wurde, kam aus der Almhütte. »Was brüllst du so, Mann?«

      »Mei, des ist doch sehr sonderbar. Der Toni ist eben hier vorbeigerannt, als sei der Teufel hinter ihm her. Er hat sogar vergessen, zu grüßen.«

      »Mei, was du net sagst, Wenzel? Des wundert mich jetzt auch. Ich kann mich net erinnern, dass der Toni net für ein paar Worte, wenigs­tens einen Moment stehengeblieben ist. Außerdem hätte er frischen Käse mit auf die Berghütte nehmen können.«

      »Siehst, genau des hat mich auch verwundert. Erst dachte ich, er ist in Gedanken. Die jungen Leute sind ja heute viel mehr in Gedanken, als wir des in unserer Jugend waren. Sie sind oft gedankenlos und vergessen das Grüßen. Aber des kann es net sein, net beim Toni. Den Toni muss etwas sehr beschäftigen, etwas, was wichtig ist und keinen Aufschub duldet, sonst hätte er mit uns ein Schwätzchen gehalten.«

      Hilda ärgerte sich oft über ihren Mann, weil dieser jeden ansprach, der an der Almhütte vorbeikam auf dem Weg zur Berghütte. Besonders die jungen Madln sprach Wenzel gerne an. Er war eben neugierig. Doch heute war Hilda auf Wenzels Seite und wunderte sich mit ihm über Tonis Eile.

      Als Toni auf der Berghütte ankam, lief ihm Bello, der junge Neufundländerrüde, bellend entgegen. Anna stand auf der Terrasse. Sie rief: »Bello, aus! Sei still!«

      Das Hundegebell schallte durch die Berge und kam als Echo zurück.

      »Gib dir keine Mühe, Anna! Du kennst unser Kraftpaket doch. Wenn er sich freut, dann ist er nicht zu bremsen!«, lachte Toni.

      Er legte den Arm um Annas Schulter und gab ihr einen Kuss.

      »Was hast du erfahren? Wer ist dieser Berni?«

      »Erfahren hab’ ich schon etwas, Anna. Es könnte uns weiterhelfen. Aber am Ziel sind wir noch nicht. Die gute Nachricht ist, dass der Berni nicht unsere Franziska meint.«

      »Das ist schon mal sehr, sehr gut!«, seufzte Anna glücklich.

      »Wen meint er dann?«, fragte Alois, der auf der Terrasse am Tisch saß.

      Toni holte für sich ein Bier, Anna nahm ein Wasser. Sie setzten sich zu dem alten Alois. Toni berichtete

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