Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

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Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

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dieses Wort in einer Zeit, die darauf abgestellt war, Land zu gewinnen, eine Bonanza zu finden oder Schollen zu brechen?

      Mit gefurchter Stirn überdachte der Führer der Chiricahuas die Gesamtlage. Sie waren weniger geworden, seine Chiricahua-Krieger. Die ständigen Kämpfe gegen Mexikaner und Weiße rieben sie langsam auf. Die Sippen zogen sich immer tiefer in die schützenden Berge zurück, verkrochen sich in die entlegensten Canyons, wurden immer schwerer erreichbar und des ständigen Kampfes langsam müde.

      In der Nacht kam ein zurückkehrender Späher in die Apacheria geritten. Er berichtete Cochise von dem ständigen weiteren Vordringen der Armee, von neuen Stützpunkten, die wie Pilze aus dem Boden wuchsen.

      Cochise entließ ihn, schickte drei andere Krieger los, die halbwegs nüchtern geblieben waren, und riet ihnen, sich in keinen Kampf mit den Weißen einzulassen.

      Der Zeitpunkt für die große Auseinandersetzung war noch nicht da. Er brauchte die Unterstützung anderer Apachenstämme, wenn er erfolgreich gegen die Armee der Amerikaner antreten wollte.

      Auch bei den Weißen gab es kluge und weiterdenkende Köpfe, die irgendwann erkennen mußten, daß der rote Mann ein Anrecht auf die ererbten Jagdgründe hatte. Weiß und Rot konnten miteinander leben, wenn sie sich gegenseitig respektierten.

      Naiche trat ein. Der junge Indianer hatte sich am Feuertanz der Krieger nicht beteiligt. Er setzte sich neben Cochise.

      »Sorgen quälen dich, Vater?«

      »Ja, Naiche. Ich fühle mich ohne Beine und ohne Wasser in einer glut­erfüllten Wüste. Die Zeit des roten Mannes ist vorbei.«

      Der junge Indianer nickte. Sein Gesicht wirkte so düster wie das seines Vaters. Die große Ähnlichkeit zwischen den beiden war unverkennbar. Von beiden ging eine Ausstrahlung aus, die kein Indianer der westlichen Region besaß.

      »Es sind die Soldaten, die dir Kummer bereiten?«

      »Sie und die anderen Weißen, die unser Land überschwemmen. Mit den Gelbhäutigen im Süden können wir fertig werden, nicht aber mit den Helläugigen, die unser Land wie Heuschreckenschwärme überfallen.«

      »Wir werden sie vernichten.«

      »Die Chiricahuas sind zu schwach, Sohn.«

      »Mit den anderen Sippen zusammen schaffen wir es. Die Tontos sind gute Krieger, die Mimbrenjos, die Mes­caleros im Osten und unsere Vettern, die Yaquis, im Süden.«

      Cochise schwieg. Lange saß er im tiefen Nachdenken versunken. Als er wieder zu sprechen begann, klangen seine Worte sachlich.

      »Wir werden sie angreifen, wo wir sie treffen, Sohn. Wir sind die Herren der Berge, der Wüsten und der Canyons. Niemand kann unserer Kampfesleidenschaft widerstehen. Wir kennen die Wasserstellen und brauchen sie, den Mesquite, den fruchtbaren Boden für den Mais. Wir müssen von den Tieren der Berge leben, von den Pflanzen in den Tälern. Wir müssen kämpfen. Es ist unser Land, von unseren Vätern vererbt. Die Wüste gehört uns, die Quellen, Tinajas und die Pozitos. Alles Land von Nord nach Süd, Ost nach West, alle Flüsse gehören uns – alles, alles, was wir sehen, die Berge, die Täler, alles gehört den Chiricahuas. Wir lassen uns nicht vertreiben.«

      Er schwieg, rieb sich die Augen. Seine Hände sanken und legten sich flach auf die Oberschenkel.

      »Wie und wo willst du sie angreifen, Vater?«

      »In der Ebene, in der Wüste, dort, wo wir sie einzeln oder in kleinen Gruppen antreffen. Da unten, wo wir immer gelebt haben, sind wir ihnen überlegen. Es sind ihre Postkutschen, die mehr und mehr Weiße in unser Land bringen. Wir vernichten sie. Es sind die Wagenzüge, die Massen von Einwanderer bringen. Wir vernichten sie. Es sind die Soldaten, die sie beschützen, die Festungen bauen, die wir nicht angreifen können. Wir vernichten sie.«

      Cochise stand auf und ging hinaus. Naiche blickte ihm nach. Ihm wurde bewußt, daß in diesem Moment der grausamste aller Guerillakriege begonnen hatte. Ein Guerillakrieg, der keinen Pardon kannte und keinen verlangte.

      *

      Der neue Tag graute bereits, als die beiden Scouts auf der Flucht vor den rachebrütenden Mimbrenjos über die Mesa peitschten und nach einem abwärtsführenden Canyon suchten, der nach Westen oder Norden führte.

      Pfeilschnell zogen regenschwarze Wolken von Westen, zerteilten sich an den weißen Gipfeln der Dragoons und luden dort den Regen ab, auf den man in der Wüste so dringend wartete.

      John drängte es, seinen Vorgesetzten so schnell wie möglich Bericht zu erstatten. Der sinnlose Kampf mußte ein Ende nehmen, damit das Land zur Ruhe kommen und aufgebaut werden konnte.

      Cochises Taktik war nicht zu durchschauen. Auf Massenunternehmungen ließ er sich nicht ein. Statt dessen überfielen seine kleinen Kriegsgruppen Reisende, Prospektoren und Siedler. Truppen, die ihre Verfolgung aufnahmen, mußten, wenn sie zu ihrem Stützpunkt zurückkehrten, erfahren, daß die Chiricahuas mittlerweile ein halbes Dutzend Orte in der entgegengesetzten Richtung heimgesucht hatten.

      Offensichtlich wußten sie über die Stationierung und die Bewegungen beinahe aller Soldaten und Zivilisten auf ihrem Territorium bestens Bescheid. Ihre Späher waren überall unsichtbar zugegen. Und zweifellos war Cochise auch bei vielen dieser Beutezüge mit von der Partie.

      Cochise handelte nicht planlos oder gar spontan. Er ließ sich Zeit, hörte sich stundenlang geduldig die Berichte der Späher an, bevor er Entscheidungen traf. Aber nicht alle Massaker, die die Weißen so in Rage brachten, gingen von ihm aus. John Haggerty dämmerte es, was Cochise mit ihrer Freilassung bezweckt hatte.

      Zwei Gründe drängten sich zuerst in seine Überlegungen. Der erste Grund: Dankbarkeit. Der zweite: Übermittlung selbstgefaßter Meinungen und eigener Anschauungen über den sinnlosen Krieg in den Bergen. Cochise ging mit einer Schlauheit vor, die einem General der amerikanischen Armee alle Ehre gemacht hätte.

      Dieser Mann wußte, was er wollte. Er wußte es sogar haargenau. Scheinbar verstand er es, jeden seiner Gegenspieler genau einzuschätzen, nachdem er ihn lange genug taxiert hatte. Und John Haggerty war ja eine ganze Woche in seiner Gewalt gewesen.

      Cochise ahnte, daß der Scout schnurstracks zu seinem Kommando reiten würde, um Bericht zu erstatten. Und genau das lag in seinem Sinne. Ausgekochter Bursche, dachte John und ließ keinen Blick von der Hoch­ebene.

      Bill Harwig, der vorausritt, zügelte so plötzlich sein Pferd, daß John beinahe aufgeritten wäre. Zehn Yards vor ihnen fiel die Mesa so steil in die Tiefe, daß sie bei dem milchigen Grau dort unten so gut wie nichts erkennen konnten.

      John kratzte sich unschlüssig seinen tagealten Bart. Von hier aus gab es keinen Weg in die Ebene. Mit einem Mal sah er eine Bewegung. Er gab Bill, der ständig über die Schulter schaute, einen Wink. Gemeinsam zogen sie sich in den Schutz einiger Klippen zurück. Ein Bär tappte am Mesarand entlang.

      Der Bär war es, der John stutzig machte. Bären waren keine Nachtjäger. Während dieser Zeit schliefen sie im Gebüsch oder in abgelegenen Höhlen. Etwas mußte das Raubtier aufgescheucht haben.

      Der Bär war verschwunden. Etwas anderes trat an seine Stelle, bewegte sich vorsichtig weiter, hielt an, um gleich darauf wieder auf den Abgrund zuzugehen.

      Zwei Menschen. Apachen.

      Chiricahuas?

      John

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