Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren страница 25

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

Скачать книгу

war auch dieses Kapitel eines gnadenlosen Kampfes abgeschlossen. Die Apachen scharten sich um den Hügel, schwangen triumphierend die blutigen Skalps. Als Cochise die Arme hob und zu reden begann, verstummte das Geschrei. Ehrfürchtiges Schweigen ließ die Stimme des Häuptlings weithin erschallen. Der Jefe sprach lange und eindringlich. John Haggerty hätte wer weiß was dafür gegeben, wenn ihm die Rolle eines unbemerkten Lauschers vergönnt gewesen wäre.

      Als Cochise schwieg, den rechten Arm ausstreckte und nach Südwesten wies, wurde John klar, daß in dieser Nacht weitere Brandfackeln zum Himmel lodern und zahllose Weiße ihr Leben lassen sollten.

      »Koh Cheez!« schrien die Chiricahuas. »Koh Cheez!«

      Danach kam das »Zastee! Töte!«

      *

      »Mr. Haggerty, Sie waren eine Woche lang Cochises Gefangener?« fragte General Oliver O. Howard ziemlich maliziös. »Wie Sie sagten, sind Sie ihm nicht entkommen, sondern er ließ Sie und den Scout Harwig frei? Ist das nicht ein wenig zu außergewöhnlich, um glaubhaft zu klingen?«

      John Haggerty rieb sich die übermüdeten Augen, nahm kurz Haltung an, während er den Grimm hinunterschluckte.

      »Sir, ich bin Scout und kein Fabulierer. Was ich sagte, stimmt wie der Punkt auf dem i. Cochise ließ uns frei.«

      Colonel White räusperte sich und warf Haggerty einen warnenden Blick zu, den dieser mit einem Schulterzucken beantwortete.

      »Sie können sich keinen besonderen Grund erklären?« bohrte Howard weiter.

      »Doch, Sir. Zwei Gründe. Der erste ist eine gewisse Dankbarkeit, weil ich seiner Schwester half. Der zweite kann wohl in der Tatsache gesehen werden, daß der Jefe durch mich eine Nachricht an das Oberkommando in Arizona übermitteln will.«

      »Wie lautet die Nachricht?«

      »Friede, Sir. Friede, bevor der letzte Weiße und der letzte Indianer sich gegenseitig umgebracht haben.«

      »Friede?« Howard lachte verächtlich. »Mann, wissen Sie überhaupt, was Sie da reden? Die Apachen überfielen in den letzten drei Tagen vier Patrouillen, zwei Farmer, einen Wagenzug und zwei Postkutschen. Nichts als Tote und Asche blieben zurück. Und da sprechen Sie von Frieden?«

      »Ja, Sir, ganz bewußt. Berücksichtigen Sie ihre Mentalität, Sir, dann wissen Sie, warum sie die Weißen angreifen. Cochise will den Krieg nicht, er wird ihm von den Kriegern aufgezwungen. Wenn er nichts tut, um sie bei Laune zu halten, schlagen sie ungezielt los. Apachen fühlen sich nicht unbedingt an einen bestimmten Häuptling gebunden, sie schulden ihren Führern keinen blinden Gehorsam und keine Gefolgschaftstreue.«

      Howard erwiderte:

      »Ich kann Sie nur schwer verstehen, Haggerty. Tut mir leid. Trotzdem, was schlagen Sie vor?«

      Johns Hand strich über den wochenalten Stoppelbart.

      »Ich schlage eine Unterredung mit dem Jefe vor, Sir. Sie und er, sonst niemand. Wenn Sie es geschickt anfangen, General, kann’s zum Erfolg führen.«

      »Ich soll bei einer Rothaut um Frieden nachsuchen? Sind Sie des Teufels?«

      »Er ist kein gewöhnlicher Indianer, Sir… General. Sprechen Sie mit ihm, und Sie werden verstehen, was ich meine.«

      Howard ging im Zelt auf und ab. Mitunter warf er unruhige Blicke auf die beiden Colonels, die sich mit keinem Wort äußerten.

      »Sie meinen wirklich…?« setzte Howard noch einmal an. Und als Haggerty nickte, fuhr er mißmutig fort: »Also, meinetwegen. Wie wollen Sie die Besprechung zusammenbringen und wo?«

      »Ich reite morgen zu Cochise zurück und werde ihn darum bitten. Termin und Ort werde ich von ihm erfahren. Nur Sie und er«, fügte er noch einmal warnend hinzu.

      White trat vor.

      »Pardon, General, darf ich eine Frage an den Scout richten?«

      »Bitte.«

      White fixierte Haggerty. Als er zu sprechen begann, klang Sarkasmus aus seinen Worten.

      »Was eigentlich macht Sie so sicher, Mr. Haggerty, daß Cochise wirklich Wert darauf legt, sich mit der Armee über einen Frieden zu unterhalten? Steht er so hoch in Ihrer Wertschätzung, Scout, oder ist es das Mädchen, von dem Sie sprachen? Sie haben es doch geheilt, nicht wahr?«

      Johns Augen verengten sich.

      »Colonel, was wollen Sie damit sagen?«

      »Sie ist eine Wilde, Mr. Haggerty.«

      »So, eine Wilde?« John räusperte sich. Nur der Anstand verbot ihm, dem Offizier ins Gesicht zu schlagen. »Colonel White, ich habe unter den Weißen mehr Wilde kennengelernt als unter den Apachen. Gehen Sie doch mal nach Tucson, Tombstone oder Sentinel, besuchen Sie die Kneipen, die Tingeltangels und die Hurenhäuser, und wenn Sie dann noch der Meinung sind, daß dort keine Wilden verkehren, wird Ihnen der Begriff Wilder niemals klarwerden.«

      White wurde rot. Er hatte eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, aber Howards eisige Miene ließ ihn verstummen.

      »Das war nicht wörtlich zu verstehen«, räumte er widerwillig ein. »Nicht in diesem Sinne. Ich meine, sie haben keine Religion, keinen Gott…«

      »Ach, schweigen Sie!« unterbrach Haggerty ihn grimmig. »Sie haben sehr wohl eine Religion, und sie haben einen Gott, den sie den Großen Geist nennen. Er hat nur einen anderen Namen, aber er ist der gleiche Gott.«

      Er drehte sich um, salutierte vor General Howard.

      »Ich darf mich empfehlen, General… Sir. Sobald ich Cochises Zusage habe, melde ich mich. Guten Abend, Gentlemen.«

      Die Zeltklappe fiel mit einem seltsamen Schmatzen hinter ihm zu.

      *

      Der Regen kühlte seine Stirn und durchnäßte gleichzeitig seine Kleidung. Mühsam raffte er sich auf, stützte sich mit gespreizten Händen gegen die Hauswand. Es fiel Miller schwer, seine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, was geschehen war.

      Etwas war auf seinen Kopf gekracht. Hatte der Kerl, der ständig an seiner Hose herumgefummelt hatte, ihn niedergeschlagen, oder war es durch die offene Hintertür geschehen?

      Langsam bekam er wieder Gewalt über seinen Körper. Das Drehen vor seinen Augen hörte auf und wich mehr und mehr einem Übelkeitsgefühl, das über den Magen heraufzog.

      Miller seufzte, erbrach sich und lehnte sich schließlich mit dem Rücken an das Haus. Es gelang ihm nicht, die Dinge in den Griff zu kriegen. Schließlich fiel ihm sein Lauscherposten bei der anderen Kneipe ein. Er schleppte sich hin und warf einen Blick durchs Fenster. Die beiden Männer saßen immer noch dort, redeten und tranken. Lange konnte er also nicht ohne Bewußtsein gewesen sein.

      In diesem Moment sah er den Mann im Schlapphut von der Seite. Er trug die Bandana bis zu den Augen hochgezogen und die Hutkrempe so tief in der Stirn, daß von seinem Gesicht nichts zu erkennen war. Auch zu hören war nichts.

      Die beiden sprachen so leise, daß ihre Worte kaum bis zum Fenster drangen. Aber dann erhob sich Mortimer Gale, stieß versehentlich gegen

Скачать книгу