Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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meldete sich Pei'Tun neben ihnen. »Aber bis zur Hauptstraße lassen sie uns so sicher nicht.«

      »Das muss ich auch gar nicht.« Ihr ging es schließlich nicht darum, den Segen der Ritter zu erbitten. Sie wollte sie nur sehen. Einen kurzen Blick bloß, das war alles. Sie wollte die Frau sehen, die ihr Volk gerächt hatte. Persönlich. Nicht auf einem dieser Holos, die Ha'Tuuk immer noch nicht ganz geheuer waren.

      Durch die Gassen war bereits das Jubeln der Menge zu hören. Die drei Kussu mussten sich beeilen, sonst würden sie die Prozession verpassen!

      Ha'Tuuk flog höher, Kii'Daan und Pei'Tun hielten sich dicht bei ihr. Durch die engen Gassen, zwischen blinkenden Lichtern, zischenden Maschinen und brüllenden Werbefeldern hindurch flogen sie, immer in Richtung der grölenden Leute auf der Straße.

      Endlich erhaschte Ha'Tuuk einen Blick auf den offenen Gleiter der Ritter. Sie sah die Kriegerin, die hoch aufgerichtet im Bug stand, einer Statue gleich. An ihrer Seite saß die Forscherin, winkte der Menge zu und breitete die langen Arme aus, um den Segen über das Volk zu sprechen. Semmaru, der Diplomat, hockte hinter der Forscherin. Er behielt die dürren Klauen bei sich, doch sein Kopf nickte, wann immer jemand seinen Namen rief.

      Der Gleiter verschwand hinter einem der Übertragungsholos, die über der Menge schwebten. Ha'Tuuk eilte weiter, näher heran. Sie wollte, dass die Kriegerin sie sah. Dass sie wusste, was ihre Tat den Kussu bedeutete.

      Ohne Vorwarnung prallte sie gegen ein unsichtbares Hindernis. Ha'Tuuk taumelte zurück, verlor an Höhe. Beinahe wäre sie mitten in die tobende Menge gestürzt, doch eine schlanke Hand schloss sich um ihren Arm und zerrte sie mit einer kräftigen Bewegung wieder nach oben. Pei'Tun.

      »Ein Schutzschirm«, sagte er. »Ich habe dich gewarnt, dass wir nicht näher ...« Er beendete den Satz nicht.

      Hastig wandte sich Ha'Tuuk um, folgte seinem Blick und schnarrte erschrocken.

      Der Gleiter der Ritter hatte in der Zwischenzeit das Übertragungsholo passiert. Nun konnten sie auch den hinteren Bereich der Flugplattform sehen – und die Blase aus Energie darauf, in der ein einzelnes Wesen mit zwei Armen, zwei Beinen und tiefdunkelgelbem Fell am Kopf stand.

      Ha'Tuuks Mut sank. Das war eindeutig kein Kussu.

      Und wozu benötigte er diesen Schutz? Sie hatte gehört, dass manche Wesen andere Luft zum Atmen brauchten ...

      »Wo der wohl herkommt?«, überlegte sie laut.

      »Was denkst du denn?«, schnarrte Kii'Daan neben ihr. »Sieh dir seinen Käfig an! Das ist kein Flüchtling – das ist ein Kriegsgefangener!«

      Erschrocken sah Ha'Tuuk ihre Schwester an. Dann war das also ...

      »Ein Truvaud!«

      4.

      Kessaila

      Perry Rhodan fühlte sich nicht wie ein Angeklagter, der zu einer Verhandlung geführt wurde, sondern wie ein Verurteilter auf dem Weg zum Schafott. Tausende Angehörige der unterschiedlichsten Völker drängten sich in den Gassen. Keins davon kam ihm bekannt vor. Er sah humanoide Wesen, aber auch welche mit jeder erdenklichen Anzahl von Gliedmaßen zwischen null und sechzehn.

      Sie alle schrien, jubelten, riefen die Namen der Ritter, die ihn mit ihrem Schandwagen durch die Stadt transportierten. Sogar in der Luft flogen sie, zwischen den Kameradrohnen und den Hologrammen, die das Gesicht von A-Kuatond zeigten.

      Die Ritterin hielt den Kopf gesenkt, aber in den überdimensionalen Holos konnte Rhodan ihr Gesicht sehen. Aufgrund seiner früheren Begegnungen mit Zentrifaal und ihrer spärlichen Mimik erkannte er, dass sie die Situation genoss. Auch die anderen zwei Ritter labten sich offenbar an den Huldigungen und Lobpreisungen, die ihnen entgegenschallten, als seien sie Gesandte einer verehrten Gottheit – wahrscheinlich BARIL – und direkt vom Himmel herabgestiegen.

      Was, wie Rhodan begriff, vermutlich ziemlich genau dem entsprach, als was sich dieser Orden sah. Ein Punkt mehr, den er bei seiner Verhandlung bedenken musste. Wer große Macht innehatte, erwartete eine entsprechende Ehrerbietung. Das war lästig. Aber mit etwas Geschick und Glück würde es ihm ein paar Möglichkeiten eröffnen. Er musste es nur richtig machen.

      Auf Glück allein hatte sich Rhodan allerdings noch nie gern verlassen. A-Kuatond mochte glauben, ihn sicher verwahrt zu haben, und für den Augenblick stimmte das sogar – er brauchte sich nur ein wenig zur Seite zu neigen, um das warnende Knistern des Energieschirms zu spüren.

      Das verdammte ihn jedoch nicht zur Untätigkeit. Seine Augen konnte er jedenfalls benutzen, seinen Kopf ebenso. Und so langsam, wie der Gleiter durch die Straßen kroch, war es keine große Herausforderung, sich den Weg durch die Stadt einzuprägen.

      Auch wenn es eindeutig nicht der kürzeste Weg zum Adyton war, Rhodans Orientierungssinn war geübt genug, um die markantesten Gebäude der Stadt als Anhaltspunkte zu identifizieren. Da der tunneldurchsetzte Hügel, der an einen Termitenbau erinnerte. Dort die pilzartigen Türme, die aussahen, als hätte jemand arkonidische Trichterbauten unterhalb des Trichters gekappt, den Aufsatz auf den Kopf gestellt und wieder auf den Unterbau gesteckt.

      Als sie die Zitadelle endlich erreichten, war Rhodan daher optimistisch, nach der Verhandlung rasch zum Raumhafen zurückzufinden – mit oder ohne Hilfe der Ritter.

      Seine Zuversicht schwand indes, nachdem er entdeckte, dass ein blau schimmernder Energieschirm das metallplattenverstärkte Gemäuer wie ein öliger Film überzog. In gut zehn Metern Höhe ragten mehrere Rohre aus der Wand, bei denen es sich bestenfalls um Impulsstrahler handelte. So bedrohlich, wie die Dinger aussahen, konnten es aber genauso gut Transformkanonen sein. Und als wäre all das noch nicht genug, patrouillierten Kampfroboter auf dem freien Platz rund um den Turm. Rhodan hatte A-Kuatonds Maschinenhelfer gegen die Truvaud kämpfen sehen. Es gab keinen Grund zur Annahme, dass die Modelle auf Kessaila weniger tödlich wären.

      Der Gleiter fuhr auf ein breites Tor zu. Für einen kurzen Augenblick erfasste das Licht eines Scanners die Passagiere, tastete einen Ritter nach dem anderen und zuletzt Rhodan ab, ehe sich eine schmale Strukturlücke im Energiefeld öffnete. Der Durchlass bestand nur für ein paar Sekunden. Kaum war der Gleiter hindurch, schloss sich der Schirm und bildete erneut eine undurchdringliche Wand hinter ihnen.

      Vor ihnen ragte ein weiteres Gebäude auf. Das eigentliche Adyton, vermutete Rhodan.

      Es war um einiges kleiner als die äußere Hülle der Zitadelle, aber nicht minder imposant. Eine schlanke Nadel aus glänzend schwarzem Metall, über das sich wendelförmig eine Reihe von Fenstern nach oben zog, zweifellos aus Glassit. Auch diesmal waren die Gleiterinsassen nicht allein. Rhodan erspähte weitere Wachen hinter den Scheiben. In regelmäßigen Abständen zischten fliegende Kampfroboter über sie hinweg.

      So viel also zu seinem Plan, ohne die Hilfe der Ritter zurückzukehren. Wie es aussah, würde Rhodan definitiv mehr als nur Glück brauchen, falls die Verhandlung nicht wie erhofft verlief. Ein ganzes Einsatzteam zum Beispiel.

      Der Gleiter hielt an, und endlich erlosch der Energiekäfig um Rhodan. Ohne ein Wort der Erklärung sprang A-Kuatond zu Boden.

      Das kleine, dicke Wesen mit dem Insektenschädel – Semmaru, der Diplomat, wie Rhodan aus den Rufen der Menge gelernt hatte – wandte sich zu Rhodan um.

      »Im Allerheiligsten sind keine Fahrzeuge gestattet«, sagte er. »In BARILS Blick zählen nur die eigenen Werte.«

      Wunde

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